Dienstag, 2. März 2004
Sahnehaube
Kleiner Nachschlag zu Hoping: Der Song ist von Louie Austen, einem Live Entertainer und Barsänger, der Jahrzehntelang in bars und Hotels in Las Vegas, Wien und New York gesungen hat. Produziert ist das ganze von Patrick Pulsinger und mario Neugebauer. Erschienen bei Kitty Yo. Also doch wieder Berlin. Herberts Remix ist dennoch ausgezeichnet.

I was hoping
you asked for dancing
just to hold you
and get your smile

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Cobenhavn
Die Fahrt beginnt mit winterlich bizarrer Waldlandschaft, die vor dem ersten Sonnenlicht zurückweicht. Später das Gekräusel des Schaums auf dem Wasser der Ostsee. Es ist kalt. An Bord die obligatorischen Rocker auf dem Weg nach Dänemark. Kurvendiskussion und Infinitesimalrechnung.



Dann nochmals 2 Stunden über Land, bis die ersten Häuser Kopenhagens auftauchen. Wie im letzten Jahr, als wir von Westen in die Stadt kamen, erinnern sie mich an Sowietbadeorte, am schwarzen Meer vielleicht, glamouröse Ferienplatte. 70er Jahre. Kopenhagen begrüßt uns doppelgesichtig. Als wir in die S-Bahn steigen scheint noch die Sonne, als wir in Nordhavn aussteigen schneit es. Die Wohnung ganz Scandinavian Interior Design: Weisse tapetenlose Wände, helles Holz, weisse Ikeamöbel. Warten. Geister. Cuba Libre. Gegen Mitternacht kommen die Gäste. Leben und Feiern in der Auberge Espanol. Namen wie Stationen einer langen Reise: Mayte Lej Noah Morgane. Fast das gesamte alte Europa war versammelt. Dänemark Deutschland Österreich Island Irland England Spanien Italien Frankreich Portugal. Die Spanier waren zahlenmäßig weit überlegen. Die Musik hingegen war vornehmlich deutsch. Elektronika. Techno. Mein persönlicher Grand Prix Sieger kam denn aber aus England: Matthew Herbert's Hoping geht mir bis jetzt nicht aus dem Kopf. So spät die Gäste gekommen waren, solange hielt die Party an. Die Beats machten weiter, die Leute machten weiter. morgens um 6, um 8, um 10. P, der Engländer und R, ein Däne, saßen um eins immer noch da und redeten ohne Unterbrechung. Dann ein Spaziergang zum Industriehafen. Wind Sonne Kälte Klarheit.
Am nächsten Morgen fahre ich mit dem Bus zur IT Uni. Ich gebe meine Unterlagen ab, unterhalte mich kurz und entdecke auf dem Rückweg eine Kneipe in der Norrebrogade, in der ich im Sommer mit Rike saß. Ich lauf ein Stück, bis ich wieder in der Wohnung bin. Gegenüber wieder Puppenhaus: eine perfekte dänische Familie sitzt im Ikeaschaufenster beim Mittagessen. Ein weisshaariger Architektentyp am Schreibtisch. Vor der Abfahrt gibts coloured beans, spanisch, mit Wurst & Fleisch. Dann gehts zum Bahnhof. Die Busfahrer sind zu zweit und kommen von "Micky Tours" und weigern sich, auch nur ein englisches Wort zu. verstehen. "Nein, nicht Belgien. Berlin, steht doch dran, da, da vorne, Berlin!" Willkommen zu Hause. Hej hej Cobenhavn.

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