Freitag, 5. Dezember 2008
Wieder Kollektivschuld 1
Wie sich rausstellte war Alex nicht vom Wortvirus befallen, er hatte in jener wirren Mail jene Zettel gefunden, die wir einst bei S. in der Wohnung in Rödelheim zu viert produziert hatten. Hier seine Abschrift:

All die guten Jungs sitzen abends in der Bar und diskutieren wie es kam, dass die Sovietunion, dann nach Gorbatschov's Machtübernahme, so schnell zugrunde ging. Zudem ist es klar, dass es so nicht weiter gehen kann. Du mit deiner Ignoranz bist dir nur selbst der Liebste. Ich frage mich was das eigentich soll. Vielleicht sollte ich alles hinter mir lassen und nach Australien auswandern, fragte sie sich selbst trotzig und sprang auf das Pferd, dem Fuchs hinterher, der inzwischen mehrere Mengen E603 verschluckt hatte, als er bei Bauer Schlotterbeck die Pestizid-Packung ür einen Leckerbissen hielt. Bedrängt, lief er in Richtung Ausgang. Er rannte über die Strasse, durch den Park, den Berg hinauf. Hier wollte sich in Ruhe zurückziehen. Er kannte die Jagdhütte eines alten Freundes, wo sie vor dem Krieg of lustige Trinkabende verlebt hatten. Im kleinen Laden an der Landstrasse kaufte er Zigarretten und Kuhmilch, frisch vom Bauern. Was er ja besonders hasste, war aber wie sich an der Oberfläche der Milch immer diese eklige Haut bildet. Er schluckte es trotzdem runter und kotzte in die Ecke. So schlecht ging es ihm lange nicht. Nur dieser verdammte Ausschlag wollte nicht verschwinden. Aber das wird vergehen, dachte sie während sie die Tür schloss.

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