Donnerstag, 5. Februar 2004
Druckluft
K läßt mich an der Gneisenau raus und ich laufe die Mittenwalder entlang. Die Luft ist frühlingshaft warm und riecht nach Obst Gemüse Gebratenem. Eine Mutter mit Kinderwagen und schweren Waden trägt Minirock. Man sieht den Menschen die Hoffnung an, dass es so bleibt. Die Stadt ist unruhig, bereit, aufzubrechen. Wenn er vorbei ist, war der Winter immer lange genug.
Ich kaufe Pilze Zucchini Weinblätter. Im Antiquariat in der Zossener kaufe ich eine DDR-Erstausgabe von Picknick am Wegesrand und Die vollkommene Leere von Stanislaw Lem mit Rezensionen über Bücher, die es nicht gibt. Bei dem Titel Der Weltraumfriseur muss ich an J denken, der vermutlich gerade in einen australischen Spätsommertag aufwacht.

Heute mittag, als ich wirklich keine Lust mehr hatte in dem dunklen schmalen schlecht arrangierten motivationskillenden Klassenraum zu unterrichten, fiel, wie bestellt, die Berlikomm Standleitung aus und K und ich versammelten die Übriggebliebenen aus beiden Klassen und machten analog im offenen "Projektraum" weiter.

Das Hupen in der Stadt nimmt zu. Der Auto Club Europa erklärt, der ständige Wetterwechsel mache die Autofahrer aggressiv. Mich macht's müde. So dient's jedem als Ausrede.

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