Dienstag, 23. März 2004
Grüne Sosse und zwei Gespritzte
Um kurz nach halb zehn verlasse ich die Marbuger Str., leise, um die andern nicht zu wecken, und gehe die Falkstr. entlang. Immerhin regnet es nicht, auch wenn es empfindlich kalt ist, für das, was ich an Kleidung mitgenommen hab. In der Agentur bin ich der erste, von der Putzfrau abgesehen und ich setze mich jetzt tatsächlich an einen Windows-Rechner, um zu bloggen und sofort nervt, was eben an Dosen nervt: irgendwelche meldungen über nichtbenutzte Icons und irgendwas von .NET, jedenfalls alles Dinge, die ich nicht wissen will, mir aber auf äusserst unästhetische Art (viel zu kontrastreiche eckige beige Sprachblasen) in den Blick gedrängt werden. Und dann immer diese Warnung vor sicheren Inbternetverbindungen. Als ob's das schlimmste sei, über eine sichere Verbindung zu surfen. Kitaro liegt unterdessen schlafend daneben, in hautenges Neopren gehüllt, und fühlt sich vermutlich entspannt arbeitslos dabei.
Der erste Tag war alles in allem gut. Die GL versteht ihren Job, das zeichnet sie schon mal gegenüber vielen in ihrer Branche aus. Am Abend mit dem Kollegen A im Schöneberger in Bornheim klärten sich die Dinge noch ein wenig. Bei zwei Gespritzten und grüner Soße mit Ei wurden die Zweifel vom Tag weitestgehend zerstreut.
Ein Zimmer steht auch in Aussicht. Wenn nur R hier wäre.
Der erste Tag war alles in allem gut. Die GL versteht ihren Job, das zeichnet sie schon mal gegenüber vielen in ihrer Branche aus. Am Abend mit dem Kollegen A im Schöneberger in Bornheim klärten sich die Dinge noch ein wenig. Bei zwei Gespritzten und grüner Soße mit Ei wurden die Zweifel vom Tag weitestgehend zerstreut.
Ein Zimmer steht auch in Aussicht. Wenn nur R hier wäre.
Von marcosz, 09:44 Uhr
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Sonntag, 21. März 2004
Mainhatten Transfer
Nun also: unterwegs nach Frankfurt, wo ich die nächste die Woche arbeiten werde. Sitze mit A und K im Auto und wir fahren gerade an Magdebuirg vorbei, wo in der hereinbrechenden Nacht die Windräder eine rhythmische LED-Tanz-Performance vollziehen und ich ertappe mich dabei, wie ich mir die Musik dazu denke. A und K unterhalten sich über Urlaub und ich denke darüber nach, wie das so werden wird, die nächsten Wochen in Frankfurt. A macht das Radio an. "...hol den Vorschlaghammer..." Es scheint der Soundtrack für die Strecke zu sein. Kurz darauf fängt's an, wie aus Kübeln zu giessen und während ich noch denke, dass das hoffentlich nicht so bleibt, bringen sie im Radio eine Orkanwarnung und für die weitere Woche melden sie im Norden wieder Schnee und Frost. Dann schlafe ich für eine Weile ein, Als ich aufwache regnet es immer noch oder schon wieder. Wir sind irgendwo zwischen Hannover und Kassel, die Hügelstrecke, vierspurig, vielbefahren und bei diesem Wetter erst recht kein Spass. Irgenwann lässts dann nach und gegen zehn, bei der Abfahrt Alsfeld-West, denke ich, dass es mir auch schon wieder reicht mit dem Autofahren und dass ich mich schon auf den Flug zurück nach Berlin freue. Mit dem Rücken zur Tür sitze ich, die Beine quer über die Rückbank, den Blick schräg nach vorne gerichtet. Minutenlang betrachte ich die Rücklichter der Autos, wie sie in ovalen Lichtkegeln über den glitzernden Asphalt gleiten. Lost Highway.
Von marcosz, 22:37 Uhr
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Freitag, 19. März 2004
Standbild
Als ich am Morgen in Windjacke und neuen Onitsuka Tigers das Haus verlasse, fühle ich mich leicht und frei und ein wenig so, als wäre ich Reisender in einer fremden Stadt. Der Wind spielt Küstennähe vor und alles riecht angenehm ungewohnt. Es ist ein Zwischentag, hell ohne leuchtend zu sein, deutlich ohne laut zu sein, und ich denke an luftige Tage in Hamburg und London und nehme mir fest vor, das Gefühl, auf einer Reise zu sein, den Tag über zu halten, bevor ich im Altbaukomplex der Schule verschwinde. Es ist Ms letzter Tag dort und ich denke es ist ein guter Tag to say goodbye.
Als ich wieder rauskomme, hat der kurze Nieselregen schon wieder aufgehört. Den Kragen der Jacke hoch geschlagen gehe ich zur Strassenbahn. An windig grauen Tagen entfaltet der Alex seinen melancholisch trotzigen Charme immer ganz besonders. Vor der Fassade mit den Döblin Passagen steht ein Saxophonspieler mit einer Interpretation von All of me, deren schmutzig verspielt dahingeworfene Chorus Phrasen die ganze Aussichtslosigkeit des Armstrong Songs offenbaren. Your goodbye left me with eyes that cry...
Kurz darauf in der Ubahn steigen zwei Südosteuropäer mit Akkordeon und Schellenkranz zu und variieren den Tag ein weiteres Mal. Es bleiben: ein Hauch von Großstadtgeborgenheit und die abgefallenen Tulpenblätter auf dem Wohnzimmerboden.
Als ich wieder rauskomme, hat der kurze Nieselregen schon wieder aufgehört. Den Kragen der Jacke hoch geschlagen gehe ich zur Strassenbahn. An windig grauen Tagen entfaltet der Alex seinen melancholisch trotzigen Charme immer ganz besonders. Vor der Fassade mit den Döblin Passagen steht ein Saxophonspieler mit einer Interpretation von All of me, deren schmutzig verspielt dahingeworfene Chorus Phrasen die ganze Aussichtslosigkeit des Armstrong Songs offenbaren. Your goodbye left me with eyes that cry...
Kurz darauf in der Ubahn steigen zwei Südosteuropäer mit Akkordeon und Schellenkranz zu und variieren den Tag ein weiteres Mal. Es bleiben: ein Hauch von Großstadtgeborgenheit und die abgefallenen Tulpenblätter auf dem Wohnzimmerboden.
Von marcosz, 15:57 Uhr
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Donnerstag, 18. März 2004
Es geht vorbei...
20:35
nachtrag zur bahn und drahtloses internet: da es sein kann dass ich demnächst öfter mal bahn fahre, dachte ich, ich frag doch gleich mal die schaffnerin auf der rückfahrt nach dem gprs-angebot von dem ich in der telekom broschüre gelesen hatte. die lakonische antwort: nee, nee gibts bei uns nicht. das ist nur etwas von der telekom. hat mit uns nichts zu tun. das ist zwar geplant, aber noch völlige zukunftsmusik. irgendwann einmal. soviel zu wlan in der bahn.
22:29
bahnfahren liegt mir nicht. auf der hinfahrt hatte ich ja wenigstens noch die oma aus berlin und ihre geschichten über ihre hochzeit im krieg, ihre jahre in der steiermark, ihre enkelin, die cutterin ist in neuseeland und die andere, die in leipzig musical studiert und die schwester, die schon 88 ist und ein matheass. auf der rückfahrt kaufe ich mir erstmal eine t-card um r anzurufen (weil ich idiot ja das handy vergessen hab, und die unbenutzte und irgendwann mal gewonnene t-card, die ich dabei hab, nur bis 02/2004 gültig war).
dann sitz ich im abteil auf dem mir per reservierung zugewiesenen platz mit einem bundesgrenzschützer, der so unfreundlich ist wie er aussieht. als ich die page zum zweiten mal durchgelesen hab und auch die artikel aus dem bahnmagazin mobil alle kenne, ziehe ich erneut los, kaufe mir einen kopfhörer für 3,60 euro (weil ich idiot ja den 1 euro kopfhörer, den ich ausnahmsweise mal nicht vergessen hab, auf der hinfahrt im zug hab liegen lassen), such mir einen fensterplatz im fast leeren großraumabteil und klapp' das powerbook auf. itunes rettet mich und judith holofernes singt:
es geht vorbei
es geht vorbei
es geht vorbei
es geht vorbei
es geht vorbei
es geht vorbei
die zeit heilt alle wunder
schon nach wenigen jahrn
die batterieanzeige zeigt noch 1:35 min restlaufzeit. das reicht bis kurz vor spandau. die nacht dreht sich um dich allein. danke, steve. danke, judith.
02:08
die batterien haben dann genau noch bis spandau gehalten. und bis zum ende des 18minütigen motorpsycho-wahnsinns wheel.
nachtrag zur bahn und drahtloses internet: da es sein kann dass ich demnächst öfter mal bahn fahre, dachte ich, ich frag doch gleich mal die schaffnerin auf der rückfahrt nach dem gprs-angebot von dem ich in der telekom broschüre gelesen hatte. die lakonische antwort: nee, nee gibts bei uns nicht. das ist nur etwas von der telekom. hat mit uns nichts zu tun. das ist zwar geplant, aber noch völlige zukunftsmusik. irgendwann einmal. soviel zu wlan in der bahn.
22:29
bahnfahren liegt mir nicht. auf der hinfahrt hatte ich ja wenigstens noch die oma aus berlin und ihre geschichten über ihre hochzeit im krieg, ihre jahre in der steiermark, ihre enkelin, die cutterin ist in neuseeland und die andere, die in leipzig musical studiert und die schwester, die schon 88 ist und ein matheass. auf der rückfahrt kaufe ich mir erstmal eine t-card um r anzurufen (weil ich idiot ja das handy vergessen hab, und die unbenutzte und irgendwann mal gewonnene t-card, die ich dabei hab, nur bis 02/2004 gültig war).
dann sitz ich im abteil auf dem mir per reservierung zugewiesenen platz mit einem bundesgrenzschützer, der so unfreundlich ist wie er aussieht. als ich die page zum zweiten mal durchgelesen hab und auch die artikel aus dem bahnmagazin mobil alle kenne, ziehe ich erneut los, kaufe mir einen kopfhörer für 3,60 euro (weil ich idiot ja den 1 euro kopfhörer, den ich ausnahmsweise mal nicht vergessen hab, auf der hinfahrt im zug hab liegen lassen), such mir einen fensterplatz im fast leeren großraumabteil und klapp' das powerbook auf. itunes rettet mich und judith holofernes singt:
es geht vorbei
es geht vorbei
es geht vorbei
es geht vorbei
es geht vorbei
es geht vorbei
die zeit heilt alle wunder
schon nach wenigen jahrn
die batterieanzeige zeigt noch 1:35 min restlaufzeit. das reicht bis kurz vor spandau. die nacht dreht sich um dich allein. danke, steve. danke, judith.
02:08
die batterien haben dann genau noch bis spandau gehalten. und bis zum ende des 18minütigen motorpsycho-wahnsinns wheel.
Von marcosz, 03:06 Uhr
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Mittwoch, 17. März 2004
Bockenheimer Warte
Irgendjemand erzählte mir neulich im ICE könne man jetzt über WLAN online gehen. Ich war schon ziemlich skeptisch als ich das hörte und behielt leider recht: von wegen WLAN. Mit GPRS kann man online gehen. Wer eine Karte oder ein Handy hat und sichs leisten kann. Also war nix mit ruhig arbeiten auf dem Weg nach Frankfurt. Schon gar nicht, da eine rüstige 82jährige neben mir saß, die nicht müde wurde von ihren Enkeln in München, Leipzig und Neuseeland zu erzählen.
In Frankfurt hatte ich dann natürlich die obligatorische Verspätung und durfte mal wieder einen 10 Euro Coupon der Bahn einsammeln. Ich bin seit drei Jahren kein einziges Mal mit der Bahn gefahren, wo ich den nicht bekommen hätte.
Der erste Lichtblick dann soeben im Café Extrablatt an der Bockenheimer Warte. Wollte eigentlich nur nochmal die Präsentation durchgehen, klappe das Powerbook auf und es meldet mir ein offenes drahloses Netzwerk. So sollte es sein. Also grüße ich aus Frankfurt (das noch etwas wärmer als Berlin ist) und kann mal meine Mails abrufen, denn ich Trottel hab schon wieder mein Handy vergessen, zum ungefähr dritten Mal in zwei Wochen.
In Frankfurt hatte ich dann natürlich die obligatorische Verspätung und durfte mal wieder einen 10 Euro Coupon der Bahn einsammeln. Ich bin seit drei Jahren kein einziges Mal mit der Bahn gefahren, wo ich den nicht bekommen hätte.
Der erste Lichtblick dann soeben im Café Extrablatt an der Bockenheimer Warte. Wollte eigentlich nur nochmal die Präsentation durchgehen, klappe das Powerbook auf und es meldet mir ein offenes drahloses Netzwerk. So sollte es sein. Also grüße ich aus Frankfurt (das noch etwas wärmer als Berlin ist) und kann mal meine Mails abrufen, denn ich Trottel hab schon wieder mein Handy vergessen, zum ungefähr dritten Mal in zwei Wochen.
Von marcosz, 18:21 Uhr
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Radtour
Ein schöner Morgen. Durchs offene Fenster kann man die Wärme der Luft spüren. Die drei ersten Blogs die ich von blogger.de ansteuere, zeugen denn auchvon der Sehnsucht nach Frühling. Zuerst verlief ich mich im Wiesengrund in dem Gertrud sich nach einem wonnigen Erlebnis mit dem Gärtner sehnt, dann zog ich weiter, zu Jeanmuc, deren Tulpen jedoch noch ziemlich verschlossen sind und ich fragte mich, warum die Schwester der Schwäne eigentlich Hundefutter zum Frühstück serviert, bevor ich eine weitere Station anlief:
Leben - erzähl mir bloß nichts vom Leben erinnert mich daran, dass ich mir dringend ein neues Rad kaufen muss. Ich weiss zwar nicht, wo Pia wohnt, aber so ein Nebeltal am Morgen hat was düstergeborgenes...
Leben - erzähl mir bloß nichts vom Leben erinnert mich daran, dass ich mir dringend ein neues Rad kaufen muss. Ich weiss zwar nicht, wo Pia wohnt, aber so ein Nebeltal am Morgen hat was düstergeborgenes...
Von marcosz, 08:58 Uhr
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Dienstag, 16. März 2004
Farbtupfer
Während ich fast das Bügeleisen auf dem Brett im Wohnzimmer vergesse, suche ich Farbtupfer für den Blog. Das Fotoduell mit dem kleenen Cowboy (ohne Hut) konnte ich nicht gewinnen, zu schnell war der Gegner beim Schuss.
Zum Trost gabs Frühlingstulpen von R., die selbst graue Tage wie den heutigen farbenfroh werden lassen. Und jetzt auf zum Haareschneiden. Schön kurz. Keine Zugeständnisse mehr an den Winter.
Zum Trost gabs Frühlingstulpen von R., die selbst graue Tage wie den heutigen farbenfroh werden lassen. Und jetzt auf zum Haareschneiden. Schön kurz. Keine Zugeständnisse mehr an den Winter.
Von marcosz, 14:38 Uhr
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Ruhe
...hoffentlich die vor dem Sturm. Zugegeben: im Moment passiert hier nicht viel, und einige Leute warten auch schon auf ihre Antwortmails (die kommen noch, versprochen!). Aber es ist ein gutes Zeichen. Im Hintergrund tut sich was. Manche Dinge brauchen Zeit, sagt Ploog gerne einmal, wenn wir mit dem Raumagent wieder einmal hängen (so wie zur Zeit), Recht hat er. Vielleicht ist nach den ersten zwei Monaten (fast) täglichen Bloggens auch mal eine Verschnaufpause angesagt.
Von marcosz, 13:47 Uhr
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Sonntag, 14. März 2004
Sonnentag
Ich denke, jetzt ist es geschafft. Die Talsohle ist durchschritten. Die Aussicht nimmt zu. Das Büro nimmt Formen an. Es gibt zu tun. Und von Tag zu Tag wird es ein wenig wärmer. Die Tulpen auf der Fensterbank, die gestern noch verschlossen waren, haben sich geöffnet. Heute haben wir zum ersten mal auf dem Südbalkon in der Sonne gefrühstückt und es war warm genug, im Hemd dort zu sitzen. Die Augen schliessen. Kraft tanken.
Von marcosz, 14:22 Uhr
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Donnerstag, 11. März 2004
Slow Day
b hat sich vorhin schon auf den nachhauseweg gemacht. das wetter soll heute auflockern. er wird gut durchkommen nach süden. r ist auch schon los, zur arbeit. wir haben gestern nacht ziemlich lange dagesessen und ich habe b alte aufnahmen von mir vorgespielt. er hat uns nur einmal live gesehen, er war damals zu jung um sich wirklich für musik zu interessieren, wir unterhielten uns über musik reisen pläne und es war schon ziemlich spät als ich ins bett taumelte. ich wusste, dass er heute morgen fahren würde, ich hätte es auch so gemacht. nun stehe ich am fenster und schaue in einen grauen tag.
I'm running round in circles,
trying to find my way.
It's a slow day. (Die Happy)
I'm running round in circles,
trying to find my way.
It's a slow day. (Die Happy)
Von marcosz, 10:10 Uhr
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