Samstag, 6. März 2004
Fliegender Teppich
Heute abend ist B auf 100qm terracottafarbenem Teppich dahergeflogen gekommen, die uns die nötige Wärme in die Stube bringen sollen. Dass der Teppich dann nicht wirklich geflogen ist, ist nur erfreulich, denn er war aufs Dach gebunden und musste eine Autobahnfahrt von Wiedemar bei Leipzig nach Berlin überstehen. Im Fernsehen läuft Big Brother. "Ist ja furchtbar", sagt R, "Wenn das schon die Highlights sein sollen...". Aber B weiss zu korrigieren, denn auf Tele5 läufts die ganze Nacht.

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Freitag, 27. Februar 2004
Kurzer Prozess
K war vorhin da und das Gespräch kam auf Processing und Java-Applets und ich zeigte ihm ein paar Beispiele von der processing Website und dann verliessen wir alle das Haus, um Schnaps kaufen zu gehn, für die Dänen, ich hatte den Rechner laufen gelassen in der Eile und als ich wieder kam sah der Bildschirm wunderschön aus, und ich würde jetzt gerne nen Screenshot zeigen, aber blogger lässt mich grad nicht, obwohl ich meine jpgs immer vorbildlich klein halte.

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Midnight hour
In the midnight hour. R und ich sitzen beide noch am Rechner. Der Drucker brummt. Der Lüfter surrt. Und T ist auch wieder da. Morgen (also Samstag) früh fahr ich nach Kopenhagen. Vorher wird der Laden noch klargemacht. Den Schlüssel haben wir schon. "Ach Sch.... ist es schon zwölf?" fragt R gerade, leuchtend blau im Gesicht. Ich nicke nur und schick die nächsten 4 Seiten an den Drucker.

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Mittwoch, 25. Februar 2004
Die kleinen Preise
Und dann, beim Blick in den Hinterhof, entdecke ich es: die kleinen Preise sind im Eimer.

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Grabesruhe
Nun gut. Den Blick auf den verschneiten Friedhof hinterm Haus will ich dann auch nicht schuldig bleiben:

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schnee & tee
erst seh ich das schneetreiben, dann den schneebedeckten hof. das wars dann mit dem stahlblauen himmel der letzten tage. zehn neue mails seit gestern abend. was wollen die bloß alle. blogger meldet internal server error. ich denke an t. t ist wieder da. es ist nicht leicht, mit t zu leben. das beste ist, man ignoriert ihn. er nervt und hängt einem dauernd in den ohren mit tönen, die man nun einfach nicht hören will. wenn man sich mit ihm auseinander setzt, wird man ihn gar nicht mehr los. einfach vergessen, dass er da ist... aber tee ist jetzt auch ne gute idee.

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Dienstag, 24. Februar 2004
Himmelblau 44
Am Vormittag versuche ich Post zu erledigen, aber der strahlend blaue Himmel läßt mir keine Ruhe. Ich spaziere zur Hasenheide und entdecke unterwegs den perfekten Baum für meine Tell Tale Tree Installation.



Kinder sind unterwegs in (für südwestliche Verhältnisse) spärlichen Karnevalskostümen. Immerhin versteht man sich noch aufs Flitzebogenbauen. (Wenngleich meine besser sind, frische Buche muss man nehmen, aber wir sind ja inner Stadt.)



Die Hasenheide ist fast leer, es ist zu kalt, nur die Hundebesitzer treibts hinaus und zwei einsame Jogger.



Ein Stück weiter bestätigt sich mal wieder: die Hasenheide ist eines der besseren Holodecks auf unserem Berliner Aussenshuttle. Vom kleinen Tal aus sieht man den Fernsehturm und wenn man die Augen schließt und das Gesicht zur Sonne hält, kann man spüren, dass wir uns ganz langsam wieder, uns dabei um uns selbst drehend, dem Mutterschiff nähern.

Dann mache ich mich auf den Rückweg. Ich kaufe mir einen Spinatbörek und einen Ayran und denke daran, dass wir vor genau einem Jahr am Dielen abschleifen Streichen Laminat verlegen waren und dass es eine gute Idee war, nach Neukölln zu ziehen.

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Freitag, 20. Februar 2004
Fastnachtstage
Die Sonne scheint, trotz oder gerade wegen der Kälte, klar und unbestechlich, es ist das typische Fastnachtswetter, zumindest ist es in meiner Erinnerung so. (Ist Fastnacht eigenlich dieses Wochenende?) Während ich durch Neukölln gehe denke ich an den Geruch von Fastnachtsmunition, ich hatte immer die 8- oder 12 Schuss, das Endlospapier knallte nicht richtig, sondern knätschte nur, roch aber umso mehr, an Indianer und Cowboy-Kostüme und dann an Fastnachtstage als Oberschüler, an Abende in Dorfkneipen und Nachmittage in der Sonne am Brunnern der kleinen Provinzstadt, an denen sich eigentlich alles nur darum drehte, die Gunst der schönsten Mädchen der Schule zu gewinnen, ich trug Jeans damals mit aufgebügelten Marillion- Flicken, rote Pumastiefel und schwarzes Sakko vom Großvater überm Hemd, das Wetter war meist egal, man war nicht so empfindlich damals, die Haare waren länger, aber noch nicht so richtig lang wie später als Student, es waren die Achtziger und ich erinnere mich an einen Tag, an dem F und ich im gleichen grauen Trenchcoat in die Schule kamen, und den haben wir beide dann wohl auch nie wieder getragen...

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Donnerstag, 19. Februar 2004
Spiele ohne Grenzen
Beim Lesen von Tillmanns gestrigem Eintrag hab ich mich dann doch irgendwie ziemlich erwischt gefühlt. Schließlich schreib ich hier seit Wochen von Legosteinen und Bauklötzen und Spiel-Filmen und Elektronikbasteleien und der Spielwiese Berlin und letztendlich ist doch ein Weblog auch nur ein neues Spielzeug für den spielverrückten 30jährigen. (Die Spiele mit der Ordnungsmacht lassen allerdings in dem Alter nach. Die Player am 1. Mai sind dann doch meist jünger oder Grünuniformierte, und die gehören prinzipiell nicht meiner Generation an.)

Aber, und so möchte ich mich rechtferigen, ist Spielen nicht das sinnvollste, was man angesichts des Arbeitsplatzmangels tun kann? Spielende beschäftigen sich selbst, sie sind kreativ, konstruktiv, produktiv. Sie entsprechen doch genau Buckminster Fullers Verständnis dessen, was man mit den vielen Arbeitslosen machen sollte: sie forschen lassen. Experimentieren. Entdecken. Spielen.

Brot und Spiele für die 30jährigen. Mehr woll'n wir doch gar nicht.
(Ach, dabei fällt mir ein: im Januar bin ich doch auf Platz 121 der Domino-Weltrangliste eingestiegen!)

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Montag, 16. Februar 2004
Brennendheiss
Gerade kam eine Mail von meinem Bruder, Mr. Burns, der in diesem Jahr vom 7.-8. Mai zum sechsten Mal das Burnsstock Festival stattfinden lässt, das seit seinem Beginn stetig gewachsen ist und inzwischen zwei Tage dauert. Im letzten Jahr sah sich dann auch erstmals die Provinzpolizei veranlasst, das friedliche Fest durch massive Personen und Zufahrtskontrollen zu stören. Was aber eigentlich noch schlimmer ist, als der Wahn der Ordungshüter: dass ich auch nach fünf Jahren noch nicht einmal da war.

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