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Dienstag, 22. März 2005
World Water Day
Es gibt merkwürdige Übereinstimmungen. wäre ich vorhin nicht zufällig auf einem PC auf google.de gegangen, hätte ich nie erfahren, dass heute WORLD WATER DAY ist und mein Eintrag von heute morgen damit eine weitere unbeabsichtigte Dimension bekommt.


Von marcosz, 17:51 Uhr
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Oberflächenspannung
Um Mitternacht war ich zu Hause. Ich ging zu Bett, löschte das Licht und sobald ich eingeschlafen war, begann es zu regnen. Es regnete ohne Unterlass die ganze Nacht hindurch und als ich wach wurde, am nächsten morgen, regnete es immer noch und ich schwamm auf einem endlosen Meer.
Allein auf einem hauchdünnen Laken war ich selbst ein Wassertropfen geworden, dem drohte, bei zu starker Bewegung seine Oberflächenspannung zu verlieren und eins zu werden mit dem Wasser um mich herum. Also lag ich regungslos da, still, unfähig, mich in die eine oder andere Richtung zu bewegen.
Mit der Zeit hörte es auf zu regnen, die Sonne kam hervor und ließ den Himmel wolken- und die Wasseroberfläche wellenlos werden. Orientierung war nun unmöglich. Die Sonne veränderte ihren Stand nur horizontal durch die Himmelsrichtungen und durch ihre Spiegelung im Wasser war nicht mehr aus zu machen, wo der Horizont verlief. Ich war gefangen in einem gekrümmten Raum ohne Anfang und Ende, nur von der Schwerkraft am Leben erhalten, die mir meine zerbrechliche tropfenförmige Oberfläche erhielt, und nur manchmal hatte ich das Gefühl, dass in mir selbst ein weiterer Seebrüchiger trieb, orientierungslos, aber hellwach, gefangen und beschützt von mir und dem Wasser und dem Himmel um mich herum.
Allein auf einem hauchdünnen Laken war ich selbst ein Wassertropfen geworden, dem drohte, bei zu starker Bewegung seine Oberflächenspannung zu verlieren und eins zu werden mit dem Wasser um mich herum. Also lag ich regungslos da, still, unfähig, mich in die eine oder andere Richtung zu bewegen.
Mit der Zeit hörte es auf zu regnen, die Sonne kam hervor und ließ den Himmel wolken- und die Wasseroberfläche wellenlos werden. Orientierung war nun unmöglich. Die Sonne veränderte ihren Stand nur horizontal durch die Himmelsrichtungen und durch ihre Spiegelung im Wasser war nicht mehr aus zu machen, wo der Horizont verlief. Ich war gefangen in einem gekrümmten Raum ohne Anfang und Ende, nur von der Schwerkraft am Leben erhalten, die mir meine zerbrechliche tropfenförmige Oberfläche erhielt, und nur manchmal hatte ich das Gefühl, dass in mir selbst ein weiterer Seebrüchiger trieb, orientierungslos, aber hellwach, gefangen und beschützt von mir und dem Wasser und dem Himmel um mich herum.
Von marcosz, 08:37 Uhr
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Montag, 21. März 2005
Frühlingsgefühle
Ich fahre auf dem Weg zur Arbeit meinen Schatten hinterher. Die Menschen gehen offen auf einander zu an diesem sonnigen Frühlingsanfang. Ein etwas älterer bluthochdruckgefährdeter Rennradfahrer mit Sturzhelm und rotem Hessengesicht schnauzt einer Radfahrerin an der Ampel hinterher: "Das sind unsere feinen Stadtbürger! Bei Rot über die Ampel fahren und Grün wählen! Da krie' isch doch gleich den Hass!"
Während der Kleine neben mir japsend weitergeifert muss ich eine andere Mitfahrerin angrinsen. Eine gewisse Ähnlichkeit mit der Künast kann der soeben auf der anderen Straßenseite angekommenen nicht abgesprochen werden.
An der nächsten Ampel der Choleriker sie eingeholt und dreht noch einmal auf: "Fahren Sie auch so Auto wie Sie Fahrrad fahren? Sie dumme Schnepfe!".
Ich dachte ich hör nicht recht, aber die Künast hat sich, völlig unbeirrt schon wieder bei Rot einen Vorsprung verschafft...
Während der Kleine neben mir japsend weitergeifert muss ich eine andere Mitfahrerin angrinsen. Eine gewisse Ähnlichkeit mit der Künast kann der soeben auf der anderen Straßenseite angekommenen nicht abgesprochen werden.
An der nächsten Ampel der Choleriker sie eingeholt und dreht noch einmal auf: "Fahren Sie auch so Auto wie Sie Fahrrad fahren? Sie dumme Schnepfe!".
Ich dachte ich hör nicht recht, aber die Künast hat sich, völlig unbeirrt schon wieder bei Rot einen Vorsprung verschafft...
Von marcosz, 09:59 Uhr
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It's morning and I'm wide awake
Die Sonne hat heute früh schon eine Kraft, die die Kälte der vergangenen Nacht Lügen straft. Die Kondensstreifen der Flieger malen erst ein großes X, dann ein V in den Himmel. Ich versuche, die Zeichen zu verstehen, Bedeutungsebenen zu konstruieren, aber alles was mir in den Sinn kommt sind Menschen die in dieser Stadt ankommen und sie verlassen. Ich sehe sie über die weiten Gänge des Frankfurter Flughafens laufen, Männer und Frauen, deren Wege sich für Augenblicke kreuzen. Würde man die Fußwege der Passagiere im Flughafen visualisieren, was für ein Gebilde würde sich ergeben? Und wie würde sich dieses Wesen über Zeit verändern? Ein Mann fliegt einmal die Woche nach New York, ein junges Paar jedes Jahr für drei Wochen nach Australien. Wie wiederholen sie ihre Wege? Ab welcher Frequenz entsteht Regelmäßigkeit? Ich schaue zum Himmel nach Westen raus und für einen Augenblick ist er streifenfrei. Nur blau. Ich schaue solange zu ihm auf bis ich fürchte und mir zugleich wünsche, die Schwerkraft würde mich einen Moment loslassen und ich stürzte in ihn hinein, in dieses dichte leere unendliche Blau.
Von marcosz, 08:09 Uhr
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Freitag, 18. März 2005
Rein in n Rock!
Um kurz vor sechs wache ich auf aus einem Traum, in dem ich lärmende Vögel vom Himmel schoss. Ich stehe auf und schließe die Balkontür im Schlafzimmer, aber ich kann nicht mehr richtig weiter schlafen. Es ist zu hell, die Sonne ist ein gleißender Ball jenseits des Balkons, und R macht sich für die Schule bereit. Ich döse noch anderthalb Stunden vor mich her, Bilder im Kopf, Südspanien im Frühling mit schneebedeckter Sierra Nevada, bewegungsunscharfe Autos mit aggressivem Kühlergrill, VW-Bus-Szenen aus Rollo Aller ("Raus aus der Gesellschaft, rein in n Rock!") und Elko, die gestern abend ganz großartig waren, J natürlich allen voran, im Dreikönigskeller, mit einigen Songs, die ich noch nicht kannte, und besonders ist mir I don't wanna see you im Gedächtnis geblieben. Jetzt, um 8, fangen sogar die Solarzwitscherer schon ganz leise an, ihren Rhythmus zu skandieren. Noch 6 Tage durchhalten und dann zusammenklappen.


Von marcosz, 09:09 Uhr
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Donnerstag, 17. März 2005
elko
passend zum britischen tag: elko im dreikönigskeller.
http://www.elko-music.de/
nicht das sie british wären. aber was ist britischer als ein abend mit live gitarren musik im pub? morgen muss ich dann weiter trampen, die m6 nach süden. going home.
http://www.elko-music.de/
nicht das sie british wären. aber was ist britischer als ein abend mit live gitarren musik im pub? morgen muss ich dann weiter trampen, die m6 nach süden. going home.
Von marcosz, 10:59 Uhr
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klar denk ich an england
geblendet von einer grellen morgensonne wache ich auf und habe wieder die melodie von gestern abend im kopf. bevor ich dusche schaue ich mir die reisevorschläge für den sommer an. einer bietet einen stop over in taipeh an. über taipeh weiß ich nicht mehr, als dass es die hauptstadt von taiwan ist. klingt nach billig elektronik. als ich das haus verlasse ist es etwas zugezogen. während ich die vielbefahrene miquelallee nach westen radele fühle ich mich wie in england, im frühling sommer herbst, allerdings nicht ohne die durchgängigen radwege zu wertschätzen, vorbei an pkw und lkw verkehr, unter einem graudunstigen himmel, der nach regen aussieht und riecht, ohne dass vielleicht ein tropfen fällt. dann die fürstenberger runter zum plamengarten. vor der amerikanischen botschaft watschelt ein entenpaar ganz dreist an der schlange vorbei. bringen wohl federn fürn cowboyhut, denk ich im deja-vu. der backsteinbau des bockenheimer depots bringt england zurück und als ich längst am schreibtisch sitze regnet es immer noch nicht.
Von marcosz, 10:53 Uhr
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