Sonntag, 26. Februar 2006
Sonntagmorgen
Leise rieselt der Schnee, am Sonntagmorgen um acht. Nach ein paar Drinks mit A und S in der Schwulenbar und etlichen Karaokesongs im karnevalbeduselten Chamäleon dann doch noch in die Vinylbar zur Leibesertüchtigung zu reinstem Techno. Als ich auf die Hanauer trete ist es taghell. Im Taxi beginnt U2 als ich eingestiegen bin. Es trägt mich die Friedberger entlang.


Through the storm we reach the shore
You give it all but I want more
And I’m waiting for you

With or without you
With or without you
I can’t live
With or without you

And you give yourself away
And you give yourself away
And you give
And you give
And you give yourself away


Ein grauer Himmel am Sonntagmorgen. Wir werden unsere Wege finden. Unsere Zeit und unseren Raum. Nothing to win and nothing left to lose.

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Freitag, 24. Februar 2006
Großartig
Nur damit ich es nicht vergesse:

ME AND YOU AND EVERYONE WE KNOW, USA 2005

ist ein großartiger Film mit einer großartigen Filmmusik. Wir sahen ihn am Mittwochabend im großartigen Caligari in Wiesbaden als Film des Monats im Rahmen des Exground Filmfestivals. Sicher, poetische, ruhige, verstörende Filme gibt es eine ganze Reihe und spätestens seit Erfolgen wie Amelie sind sie auch jenseits der Programmkinos angekommen. Aber Me and You... ist noch mal anders, lebt ganz von Miranda July, Hauptdarstellerin und Regisseurin des Films und ihrer ganz eigenen Sicht der Dinge, die sich auch wunderbaren in ihrem Weblog nachlesen läßt.

Und das zweite "großartige" (sorry für den infaltionären Gebrauch, aber heute muß es sein, auch der Himmel ist gerade großartig, die Sonne scheint) war der gestrige Auftritt von Le Jeune Matin im Jazzkeller in Frankfurt mit einem großartigen Oli Rubow am Schlagzeug und einer guten Mischung aus Jazz, Blues, Salsa, Psychedelic, Elektro...



Nun aber genug gelobhudelt. Jetzt gehts an den Wiring Prototypen, den ich gestern schon bauen wollte. (Oder doch erstmal eine Runde im Günterburgpark, den Kreislauf in Gang bringen?)

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Donnerstag, 23. Februar 2006
Day 50
Tag 50 beginnt mit einem Blick auf die dicke weiße Wand, die sich zwischen den Himmel und die Äste vorm Fenster geschoben hat. Es ist wieder kälter geworden, aber mit der Kälte umzugehen sind wir ja inzwischen gewohnt. In der S1 von Wiesbaden nach Frankfurt sitze ich lange regungslos und schaue aus dem Fenster auf Agrar- und Industrielandschaften. Rauchende Schlote hinter tristgrünen Äckern mit kahlen knorrigen Obstbäumen darauf. Heute ist Weiberfassnacht, da wird den Männern der Schlips abgeschnitten, denke ich, nur dass ich vielleicht zum letzten Mal einen trug, als ich 17 war, oder jünger, einen albernen schmalen grauen Lederschlips, so ein 80er Ding. Manchmal braucht Erkenntnis ihre Zeit, aber manchmal ist sie auch schneller da, als man es sich wünscht. Da ist die Erkenntnis da, aber kein Ende in Sicht, nur irgendwann kommt es doch, kommt Tag 50 der Frühling die lange Reise zur aufgehenden Sonne, was dann bleibt ist die Erinnerung an Worte, die man niemals schrieb oder las und an die Drachen, die man sah, jenseits der Meerenge, hinter den Eisschollen, vor denen man sich fürchtete und die man doch so schön fand.

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Dienstag, 21. Februar 2006
Festung
Am Morgen regnet es in Strömen. Ich denke an Schottland, den Campus, den morgendlichen Weg zur Uni, ich rieche die Luft und selbst nach zwei Stunden in der Agentur ist dieses Dejavu noch da: die Klarheit im Kopf bei einer angenehmen Müdigkeit. Eine Entspanntheit, die ich lange nicht mehr hatte. Nichts tut mehr weh. Ich bin einfach nur da. Ich habe Lust zu wandern zu golfen zu laufen ein Buch zu lesen in einem Café in einer fremden Stadt an einem grauen klaren Tag, eine Hafenstadt vielleicht, ja, eine Hafenstadt und dort liegt das Schiff, auf dem ich fahren werde, einen Tag lang, den Wind in den Haaren, den Mantel hochgezogen, bis ich anlege an der Insel mit der grauen Festung, die einsam ist um diese Jahreszeit, einsam und wild und schön.

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