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Freitag, 10. Februar 2006
let's call it a day
irgendwann kurz vor zwölf die flasche wein endgültig leeren und an den schnee vom tag denken, den sonnenschein, die erinnerungen, was geschah 1983, 1993, 1997, 2000? fluchlinien in die eigene geschichte werfen. und mit einem breiten grinsen noch eine weile auf dem sofa sitzen und der musik lauschen, den kopf schwer vom wein und leicht von bildern aus einstigen und künftigen welten, die es zu durchfliegen gilt auf dieser unendlichen reise, auf der wir uns befinden, mein freund. i want to run with you. maybe then we can walk together.
Von marcosz, 00:52 Uhr
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minuit
wir leben in französischen filmen
wir malen in sand
wir sehen wolken am blauen himmel
wir spüren die breakbeats im bauch, der lieder die uns vom schlaf abhalten
wir brauchen keine beweise, nicht mehr
wir sitzen
wir trinken
wir rauchen
wir schalten das licht aus und betrachten den mond
wir malen in sand
wir sehen wolken am blauen himmel
wir spüren die breakbeats im bauch, der lieder die uns vom schlaf abhalten
wir brauchen keine beweise, nicht mehr
wir sitzen
wir trinken
wir rauchen
wir schalten das licht aus und betrachten den mond
Von marcosz, 01:00 Uhr
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Mittwoch, 8. Februar 2006
Der Zukunft zugewandt
Ein wenig später, während wir durch die Brandenburgische Steppe gleiten, höre ich den Alva Noto Live Mix vom Sonarfestival 2004, den J mir mitgegeben hat. Durch die grünbraun getönten Panoramafenster des Raumgleiters sehe ich weiterhin müde Felder schneerestbedeckt, zerrissen von kahlen Baumgruppen, eine Allee der nackten Buchen dort drüben, hier eine Wiese, die unter Wasser steht, dort drüben eine Gruppe mit Kiefernmütze, aber am Gleis gegenüber steht eine endlose Parade von Bahnarbeitern in blauen Hemden, die alle den Nicolaischen Gesichtsausdruck haben, eine abwesende Ernsthaftigkeit, mit der sie große Vorschlaghämmer auf die Schienen hinunterschnellen lassen, eine Mauer aus stählernem Rhythmus errichtend vor der weiten jetzt milchigen Landschaft, keine steife Stählernheit, sondern eine östliche, getrieben von einem Glauben an eine in der Vergangenheit geerdete Zukunft.



Von marcosz, 16:13 Uhr
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Los rollen
Die Stadt ist graubraun gefärbt, ein schmutziges Sepia, als ich im ICE Richtung Frankfurt los rolle. Anni Friesinger auf dem Bahnmagazin deutet ein Lächeln an in meine Richtung, mit hochgezogenen Augenbrauen, die mich an act denken lassen. Zufrieden schaue ich auf die vielen Brachen, die es trotz Ordnungswahns noch zwischen Ostbahnhof und Zoo gibt und denke an das Gespräch mit dem Taxifahrer vorhin: Sie haben Berlin wegen Frankfurt verlassen? Nicht wegen Frankfurt, aber wegen einer guten Stelle, antworte ich pflichtbewusst und wahrheitsgetreu, denn so war es ja auch, aber heute, denke ich, fände ich das durchaus legitim: Berlin wegen Frankfurt verlassen, die Argumente habe ich allenthalben angeführt und nicht nur das heutige Wetter gibt mir recht, aber jetzt sind wir gerade am Zoo angekommen und der Sturm der Menschen aufs Abteil reißt mich aus den Gedanken.
Von marcosz, 15:39 Uhr
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Dienstag, 7. Februar 2006
im flug
als es dunkel ist sitze ich immer noch da und schaue aus dem fenster auf den endlosen strom vorbeifahrender autos und immer noch spielt ein akkordeon. die taube an der wand befindet sich seit stunden im flug.



Von marcosz, 18:30 Uhr
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unentschlossen
im ehrenburg sitzen und reden und den gedanken nachhängen über gespräche die man führte früher am tag und apfelschorle trinken weil man sich zum bier noch nicht entschließen kann und unentschlossen sein ob man nun fahren sollte und hinaus in den grauen verregneten glatteisigen tag schauen und yann tiersen hören und gedanken notieren in ein tesla programmheft das sich in der jackeninnentasche findet während j & m nun doch ein alsterwasser bestellen und unentschlossen sein und dem akkordeon lauschen und unentschlossen sein bis es dunkel wird und darüber hinaus...
Von marcosz, 17:00 Uhr
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Gefährliche Zone
Nachdem es gestern abend alle Bürgersteige mitsamt vorhandenen Eiskrusten mit friedlichem Schnee bedeckte, regnet es heute morgen in Strömen und die Straßen sind überzogen mit einem Gemisch aus schmierigen Schnee, glatten Eisflächen und Zentimeter tiefe Wasserpfützen. Ein gefährliches Terrain für eben luxierte Patellas und nicht gerade eine freundliche Einladung, seinen Berlinaufenthalt noch zu verlängern.
Von marcosz, 11:49 Uhr
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Montag, 6. Februar 2006
vor der wand
es ist sehr kalt heute und die sonne bleibt ein kraftloser milchiger ball. den vierten tag in folge versuche ich den begriff reality addicts zu fassen zu kriegen, aber j hat recht: er macht keinen sinn, außer dass man so ziemlich alles darunter zusammenfassen kann.
das auditorium, in dem ich gerade sitze, füllt sich nur langsam zur award presentation, der große besucherandrang von gestern ist vorbei. es ist montag, ich denke an frankfurt, das mir plötzlich sehr weit weg scheint. langsam sollte ich meine rückkehr einleiten. die award nominees tragen zum teil lustige mützen. gemeinsam ergeben sie ein schönes gruppenbild. die klasse 06.
ich halte einen moment lang inne in meinen gedanken und frage mich, ob ich mir gerade flow wünsche oder stillstand und ich entscheide mich für letzteres und werfe der zeit einen stock zwischen die beine, alles bleibt stehen, im kopf hab ich einige tausend bilder gleichzeitig, keines bewegt sich, eine riesige videowand und jedes pixel ist wieder ein bild. das große still ist eine abstrakte komposition von licht und schatten, eine einfache organisch wirkende form in nahezu schwarz/weiß, eine merkwürdig geformte vase vielleicht, ein behältnis....
aber in diesem moment wird die award presentation eröffnet.

das auditorium, in dem ich gerade sitze, füllt sich nur langsam zur award presentation, der große besucherandrang von gestern ist vorbei. es ist montag, ich denke an frankfurt, das mir plötzlich sehr weit weg scheint. langsam sollte ich meine rückkehr einleiten. die award nominees tragen zum teil lustige mützen. gemeinsam ergeben sie ein schönes gruppenbild. die klasse 06.
ich halte einen moment lang inne in meinen gedanken und frage mich, ob ich mir gerade flow wünsche oder stillstand und ich entscheide mich für letzteres und werfe der zeit einen stock zwischen die beine, alles bleibt stehen, im kopf hab ich einige tausend bilder gleichzeitig, keines bewegt sich, eine riesige videowand und jedes pixel ist wieder ein bild. das große still ist eine abstrakte komposition von licht und schatten, eine einfache organisch wirkende form in nahezu schwarz/weiß, eine merkwürdig geformte vase vielleicht, ein behältnis....
aber in diesem moment wird die award presentation eröffnet.


Von marcosz, 15:00 Uhr
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