Samstag, 20. März 2004
p0es1s
Bin gerade in der p0es1s Ausstellung im Kulturforum am Potsdamer Platz und habe die Raumagent Website von General News remixen lassen. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Seite auf diesem PC ganz fürchterlich rosa ist...
Interessant ist aber was (u.a.) dabei rauskam:

art_form.
Der Raumagent is a multimedia machine-readable_text that realizes the 1993 short story accumulation of the same name by Jürgen Ploog as an interactive 3D audio_frequency doctor. By combining elements of classical radio doctor and video lame features it creates an immersive multimedia space.
The stories of the cutup author and retired airplane_pilot Jürgen Ploog are highly suitable for such forms of remixes, as they are nonlinear in their narrative social_structure from the outset. somebody cutup literature, they rather circulate around certain topoi than travel_along a linear story line.

Travel along a linear story erinnert mich an die Zweiteilung meiner Magisterarbeit: Reise als Paradigma linearer Literatur, Rhizom als Paradigma non-linearer Literatur. Später gibts vielleicht mehr zur p0es1s Ausstellung. Jetzt will ich das "Exponat" wieder freigeben.

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Freitag, 19. März 2004
Standbild
Als ich am Morgen in Windjacke und neuen Onitsuka Tigers das Haus verlasse, fühle ich mich leicht und frei und ein wenig so, als wäre ich Reisender in einer fremden Stadt. Der Wind spielt Küstennähe vor und alles riecht angenehm ungewohnt. Es ist ein Zwischentag, hell ohne leuchtend zu sein, deutlich ohne laut zu sein, und ich denke an luftige Tage in Hamburg und London und nehme mir fest vor, das Gefühl, auf einer Reise zu sein, den Tag über zu halten, bevor ich im Altbaukomplex der Schule verschwinde. Es ist Ms letzter Tag dort und ich denke es ist ein guter Tag to say goodbye.



Als ich wieder rauskomme, hat der kurze Nieselregen schon wieder aufgehört. Den Kragen der Jacke hoch geschlagen gehe ich zur Strassenbahn. An windig grauen Tagen entfaltet der Alex seinen melancholisch trotzigen Charme immer ganz besonders. Vor der Fassade mit den Döblin Passagen steht ein Saxophonspieler mit einer Interpretation von All of me, deren schmutzig verspielt dahingeworfene Chorus Phrasen die ganze Aussichtslosigkeit des Armstrong Songs offenbaren. Your goodbye left me with eyes that cry...
Kurz darauf in der Ubahn steigen zwei Südosteuropäer mit Akkordeon und Schellenkranz zu und variieren den Tag ein weiteres Mal. Es bleiben: ein Hauch von Großstadtgeborgenheit und die abgefallenen Tulpenblätter auf dem Wohnzimmerboden.

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Donnerstag, 18. März 2004
Es geht vorbei...
20:35
nachtrag zur bahn und drahtloses internet: da es sein kann dass ich demnächst öfter mal bahn fahre, dachte ich, ich frag doch gleich mal die schaffnerin auf der rückfahrt nach dem gprs-angebot von dem ich in der telekom broschüre gelesen hatte. die lakonische antwort: nee, nee gibts bei uns nicht. das ist nur etwas von der telekom. hat mit uns nichts zu tun. das ist zwar geplant, aber noch völlige zukunftsmusik. irgendwann einmal. soviel zu wlan in der bahn.

22:29
bahnfahren liegt mir nicht. auf der hinfahrt hatte ich ja wenigstens noch die oma aus berlin und ihre geschichten über ihre hochzeit im krieg, ihre jahre in der steiermark, ihre enkelin, die cutterin ist in neuseeland und die andere, die in leipzig musical studiert und die schwester, die schon 88 ist und ein matheass. auf der rückfahrt kaufe ich mir erstmal eine t-card um r anzurufen (weil ich idiot ja das handy vergessen hab, und die unbenutzte und irgendwann mal gewonnene t-card, die ich dabei hab, nur bis 02/2004 gültig war).
dann sitz ich im abteil auf dem mir per reservierung zugewiesenen platz mit einem bundesgrenzschützer, der so unfreundlich ist wie er aussieht. als ich die page zum zweiten mal durchgelesen hab und auch die artikel aus dem bahnmagazin mobil alle kenne, ziehe ich erneut los, kaufe mir einen kopfhörer für 3,60 euro (weil ich idiot ja den 1 euro kopfhörer, den ich ausnahmsweise mal nicht vergessen hab, auf der hinfahrt im zug hab liegen lassen), such mir einen fensterplatz im fast leeren großraumabteil und klapp' das powerbook auf. itunes rettet mich und judith holofernes singt:

es geht vorbei
es geht vorbei
es geht vorbei
es geht vorbei
es geht vorbei
es geht vorbei
die zeit heilt alle wunder
schon nach wenigen jahrn


die batterieanzeige zeigt noch 1:35 min restlaufzeit. das reicht bis kurz vor spandau. die nacht dreht sich um dich allein. danke, steve. danke, judith.

02:08
die batterien haben dann genau noch bis spandau gehalten. und bis zum ende des 18minütigen motorpsycho-wahnsinns wheel.

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Mittwoch, 17. März 2004
Bockenheimer Warte
Irgendjemand erzählte mir neulich im ICE könne man jetzt über WLAN online gehen. Ich war schon ziemlich skeptisch als ich das hörte und behielt leider recht: von wegen WLAN. Mit GPRS kann man online gehen. Wer eine Karte oder ein Handy hat und sichs leisten kann. Also war nix mit ruhig arbeiten auf dem Weg nach Frankfurt. Schon gar nicht, da eine rüstige 82jährige neben mir saß, die nicht müde wurde von ihren Enkeln in München, Leipzig und Neuseeland zu erzählen.
In Frankfurt hatte ich dann natürlich die obligatorische Verspätung und durfte mal wieder einen 10 Euro Coupon der Bahn einsammeln. Ich bin seit drei Jahren kein einziges Mal mit der Bahn gefahren, wo ich den nicht bekommen hätte.
Der erste Lichtblick dann soeben im Café Extrablatt an der Bockenheimer Warte. Wollte eigentlich nur nochmal die Präsentation durchgehen, klappe das Powerbook auf und es meldet mir ein offenes drahloses Netzwerk. So sollte es sein. Also grüße ich aus Frankfurt (das noch etwas wärmer als Berlin ist) und kann mal meine Mails abrufen, denn ich Trottel hab schon wieder mein Handy vergessen, zum ungefähr dritten Mal in zwei Wochen.

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Radtour
Ein schöner Morgen. Durchs offene Fenster kann man die Wärme der Luft spüren. Die drei ersten Blogs die ich von blogger.de ansteuere, zeugen denn auchvon der Sehnsucht nach Frühling. Zuerst verlief ich mich im Wiesengrund in dem Gertrud sich nach einem wonnigen Erlebnis mit dem Gärtner sehnt, dann zog ich weiter, zu Jeanmuc, deren Tulpen jedoch noch ziemlich verschlossen sind und ich fragte mich, warum die Schwester der Schwäne eigentlich Hundefutter zum Frühstück serviert, bevor ich eine weitere Station anlief:
Leben - erzähl mir bloß nichts vom Leben erinnert mich daran, dass ich mir dringend ein neues Rad kaufen muss. Ich weiss zwar nicht, wo Pia wohnt, aber so ein Nebeltal am Morgen hat was düstergeborgenes...

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