Freitag, 5. Mai 2006
21 grad
ein merkwürdiger tag. als ich um 8 erstmals aufwache dröhnt mein schädel vom gestrigen abend. nach ordentlich wasser und frischluft lege ich mich nochmal ne stunde hin, bis ich einigermaßen fit aufwache und erstmal einigen schreibkram von zuhause erledige. gegen mittag gehe ich aus dem haus, mache nen frisötermin im cutclub, einem berlinstyleimnordendhinterhoffrisörladen an der rotlint, esse was im cafe rotlint und gehe dann zum haarschneidetermin und wen treffe ich dort? d, einen kollegen aus der agentur, der hier in seiner mittagspause sein ohnehin kurzes haar stutzen lässt. danach in die agentur, ein mitarbeitergespräch mit l, die die ganze zeit über ihren 3monatealten sprößling auf dem arm hat.

am abend dann zum grillen im ostpark und als ich mit a im auto mit zum bahnhof fahre, merk ich die müdigkeit. in der sbahn nach wiesbaden schlafe ich erstmal und als ich kurz nach zwölf ankomme, mit etwas verspätung, ist der letzte bus der linie 1 schon weg. da ich keine lust habe, den ring hoch zu laufen, steige ich kurzerhand in die 8, ohne wirklich zu wissen wohin sie fährt. in der innenstadt steige ich aus, als ich die ecke wieder erkenne, wo irgendwo auch das caligari ist. ich laufe ein wenig rum und lande in der nerostraße und plötzlich stehe ich vor dem gestüt renz, in das ich ja immer schonmal wollte.

drinnen spielt eine band, sie haben gerade angefangen, das erste stück ist eine sich lang hinziehende zweiakkordnummer. der bassist sieht aus wie rolf dieter brinkmann, der schlagzeuger singt, der gitarrist dreht an tausend effekten und der mann am JEN synthie (nie gesehen vorher) wirft ab und zu resonanzfiltrige sounds ein. nach dem ersten bier bin ich wieder fitter, die band wird immer besser, was anfangs nach psychedelicstonerkram klang entpuppt sich als elektronikpostirgendwas. das renz füllt sich allerdings erst, als die band fertig ist und ich mach mich langsam wieder auf den weg.



ein taxifahrer erklärt mir den weg zur bleichstraße, ich kann mir nur die hälfte merken, aber ich erkenne einzelne stellen wieder, die scharze holzbrücke über die straße, das parkhaus und die dönerbuden vom wochenende. in der bleichstraße angekommen zeigt eine anzeige der volksbank 21 grad an. es sind einige leute auf der straße, ich fange gesprächsfetzen auf der ist im knast - im knast war ich auch schon - mein vater war im knast, ich hab ihn in meinem leben nur zweimal gesehen, als er freigang hatte... ich hab mich stark gemacht. und meine oma. meine oma hat mich stark gemacht. und der lebensgefährte ...seiner mutter, vermute ich... ohne den lebensfeährten wäre ich wahrscheinlich heute selber im knast...

ein blick auf die uhr zeigt: keine besonderen ereignisse. es ist nach zwei uhr nachts. die sichel des mondes am himmel. ein merkwürdiger tag.

edit: blogger sind nie allein.

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