Sonntag, 22. Februar 2004
Baltic Storm
Gerade den zweiten Wallander zu Ende gelesen. Das Gefühl, selbst am Ende einer Reise angekommen zu sein. Ich sehe mich eben noch auf der Fähre von Trelleborg nach Sassnitz, dann an einer Autobahnraststätte vor Berlin, die Sonne geht unter, während sie doch eigentlich gerade den Wohnzimmerbalkon flutet. Beim Nachwort von Mankell zu den Ereignissen im Baltikum zu Beginn der 90er muss ich an den Unfall der Estonia denken. Ich stelle fest, dass die von Pixelpark aufgesetzte Community Plattform nicht (mehr?) online ist. K, der damals am IMD die Entwicklung der EU-geförderten Plattform leitete, erzählte mir einmal, als wir in Bologna am Piazza Maggiore in der Sonne sassen, von den Zwistigkeiten und Schwierigkeiten zwischen den einzelnen Interessengruppen, die die Plattform zur Materialsichtung und Diskussion des Fährunglücks nutzten. Das war vor drei Jahren, als die Spiegel Journalistin Jutta Rabe, die den Fall jahrelang verfolgt hatte, gerade mit den Vorbereitungen für den Film Baltic Storm begann. K ist inzwischen schon zwei Jahre in Tokio, estonia-sinking ist nicht mehr online, und den Film hab ich noch nicht gesehen. Am 5. März läuft er auch in Schweden an. Ob Wallander sich dafür interessiert?
Von marcosz, 12:47 Uhr
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Samstag, 21. Februar 2004
Statistik
In Berlin waren 2002 insgesamt 3.392.400 Menschen als wohnhaft gemeldet, davon 307.300 in Neukölln. In Irland waren es im selben Jahr 3.917.203, davon 1.122.821 in Dublin. Naja gut, in Berlin leben sicher mehr nicht gemeldete als in Irland.
In Berlin starben 2002 insgesamt 33.492 Menschen. Es gab 284 Straftaten gegen das Leben. Es wurden 59 Menschen ermordet. In Irland starben 2002 insgesamt 29.348 Menschen. Es gab 31 Tötungsdelikte. Ok, ist in Berlin geringfügig höher.
In Berlin gab es 2002 insgesamt 82 tödliche Straßenverkehrsunfälle. In Irland waren es im gleichen Zeitraum 343. Die Wahrscheinlichkeit in Irland im Straßenverkehr getötet zu werden ist also mehr als 4x so hoch als in Berlin. Da ham' wers doch.
Mehr Infos gibts hier:
http://www.statistik-berlin.de/framesets/daba.htm
http://www.eirestat.cso.ie/8_filelist.html
In Berlin starben 2002 insgesamt 33.492 Menschen. Es gab 284 Straftaten gegen das Leben. Es wurden 59 Menschen ermordet. In Irland starben 2002 insgesamt 29.348 Menschen. Es gab 31 Tötungsdelikte. Ok, ist in Berlin geringfügig höher.
In Berlin gab es 2002 insgesamt 82 tödliche Straßenverkehrsunfälle. In Irland waren es im gleichen Zeitraum 343. Die Wahrscheinlichkeit in Irland im Straßenverkehr getötet zu werden ist also mehr als 4x so hoch als in Berlin. Da ham' wers doch.
Mehr Infos gibts hier:
http://www.statistik-berlin.de/framesets/daba.htm
http://www.eirestat.cso.ie/8_filelist.html
Von marcosz, 17:33 Uhr
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Donnerstag, 19. Februar 2004
Scherzkeks Amazon
Gerade gefunden: Amazons deutsche Übersetzung des amerikanischen Elektronik-Handbuchs Practical Electronics for Inventors von Paul Scherz:
Von marcosz, 11:26 Uhr
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Mittwoch, 18. Februar 2004
Laubenpieper
Auf der Berlin Biennale im Martin-Gropius-Bau gibts eine Rekonstruktion einer Gartenlaube von Leberecht Migge, von den schwedischen Künstlerinnen Ingrid Book und Carina Hedén vor am Boden platzierten Videomonitoren installiert und mit Matratzen zum liegen ausgelegt. Legt man sich dann aber hin, zieht man sich den Zorn der Museumswärterin zu, die einen dann schnellstens auffordert, aufzustehen, denn schließlich sei es "ein Kunstwerk", das man dort beliege.
Ich möchte dann von ihr wissen, was sie mir denn zu dem Kunstwerk sagen könne, und ob sie nicht denke, dass das vielleicht so gedacht sei, wenns denn schon so aufgestellt ist, aber sie ist ganz Berlinerin: Diskussion zwecklos.
Immerhin scheinen die Besucher sich auf einen Kunstbegriff einigen zu können, denn alle kommen entspannt zur Ecke geschlendert, sehen die Laube mit den akurat davor platzierten Monitoren - und legen sich hin. Die Aufpasserin verscheucht die flegelhaften Gäste noch einige Mal, verschwindet dann aber im Nebenzimmer. (Entweder ist sie jetzt Verstärkung holen oder sie hat die Sinnlosigkeit ihrer Aufrechterhaltung von Gesetz und Ordnung eingesehen. Die Anarchie hat vorerst gesiegt.)
Später lese ich im Biennale Katalog:
"Die Projekte von Book und Hedén sind durch eine Form con direktem Engagement mit ihren Themen gekennzeichnet. So schaffen sie konzeptuell und visuell die Möglichkeit, das Zusammentreffen mit einer Vielzahl verschiedener Menschen und Umfelder zu reflektieren. Das Ergebnis ist insofern eine fruchtbare Verbindung des Deskriptiven und des Emotionalen, als die Substanz der Alltagswirklichkeit, insbesondere bestimmt Konzepte von 'Raum', durch den Blick der Künstlerinnen gefiltert wird."
Dass ich mit meinen Bauklötzen auf der Höhe der Zeit bin, zeigt hingegen das kollaborative Projekt What's the time in Vyborg?
Ich möchte dann von ihr wissen, was sie mir denn zu dem Kunstwerk sagen könne, und ob sie nicht denke, dass das vielleicht so gedacht sei, wenns denn schon so aufgestellt ist, aber sie ist ganz Berlinerin: Diskussion zwecklos.
Immerhin scheinen die Besucher sich auf einen Kunstbegriff einigen zu können, denn alle kommen entspannt zur Ecke geschlendert, sehen die Laube mit den akurat davor platzierten Monitoren - und legen sich hin. Die Aufpasserin verscheucht die flegelhaften Gäste noch einige Mal, verschwindet dann aber im Nebenzimmer. (Entweder ist sie jetzt Verstärkung holen oder sie hat die Sinnlosigkeit ihrer Aufrechterhaltung von Gesetz und Ordnung eingesehen. Die Anarchie hat vorerst gesiegt.)
Später lese ich im Biennale Katalog:
"Die Projekte von Book und Hedén sind durch eine Form con direktem Engagement mit ihren Themen gekennzeichnet. So schaffen sie konzeptuell und visuell die Möglichkeit, das Zusammentreffen mit einer Vielzahl verschiedener Menschen und Umfelder zu reflektieren. Das Ergebnis ist insofern eine fruchtbare Verbindung des Deskriptiven und des Emotionalen, als die Substanz der Alltagswirklichkeit, insbesondere bestimmt Konzepte von 'Raum', durch den Blick der Künstlerinnen gefiltert wird."
Dass ich mit meinen Bauklötzen auf der Höhe der Zeit bin, zeigt hingegen das kollaborative Projekt What's the time in Vyborg?
Von marcosz, 22:03 Uhr
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Neues Deutschland
Das Berliner Fenster meldet die am häufigsten vergebenen Vornamen von 2003:
Marie, Maximilian, Maria, Anna, Alexander.
Wer wagte da von Old Europe zu sprechen.
Marie, Maximilian, Maria, Anna, Alexander.
Wer wagte da von Old Europe zu sprechen.
Von marcosz, 21:57 Uhr
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Freitag, 13. Februar 2004
Nachtrag (zur Frühstückszeitung)
In der bereits des öfteren genannten ASML wurde aus gegebenem Anlass aus Seelandschaft mit Pocahontas zitiert:
"Überlegene westliche Kultur??: Nanu!!: Wo hat sich Goethe denn schließlich niedergelassen: in der Bundesrepublik oder in der DDR he?! Von wo nach wo floh Schiller? Und Kant hats in Kaliningrad so gut gefallen, daß er sein ganzes Leben lang nicht rausgekommen iss!"
"Überlegene westliche Kultur??: Nanu!!: Wo hat sich Goethe denn schließlich niedergelassen: in der Bundesrepublik oder in der DDR he?! Von wo nach wo floh Schiller? Und Kant hats in Kaliningrad so gut gefallen, daß er sein ganzes Leben lang nicht rausgekommen iss!"
Von marcosz, 01:05 Uhr
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Donnerstag, 12. Februar 2004
Frühstückszeitung
"Berlin statt Israel" verkündet die Berliner Zeitung heute stolz und stellt fest, dass jüdische Zuwanderer aus Osteuropa zuerst nach Deutschland kommen, "nicht aber nach Israel". Ääätsch! Und das wo Israel doch soviel näher an Polen, Tschechien und Russland liegt und dort auch viel weniger Selbstmordattentäter ihr tödliches Unwesen treiben.
Das Feuilleton gedenkt unter dem recht albernen Titel "Der entkantete Kant" Kant. Kant mochte ich nie. In der Philosophie an der Trierer Uni gings immer nur um Kant. Marx hingegen gabs nicht. Aber der mochte seine Heimatstadt ja auch nicht so besonders.
Am Rande gibt das Feuilleton dann noch eine Meldung von Focus Online wieder, nach der Martin Walser den Suhrkamp Verlag verlässt. Endlich, denkt man da und fragt sich, ob es vielleicht doch noch ein wenig Hoffnung für den (west-)deutschen Verlag Stanislaw Lems gibt. (Immerhin hab ich neulich schon Ralf Rothmann entdeckt und war überrascht dass er in Suhrkamp Schwarz|Rot daher kam.)
Das Feuilleton gedenkt unter dem recht albernen Titel "Der entkantete Kant" Kant. Kant mochte ich nie. In der Philosophie an der Trierer Uni gings immer nur um Kant. Marx hingegen gabs nicht. Aber der mochte seine Heimatstadt ja auch nicht so besonders.
Am Rande gibt das Feuilleton dann noch eine Meldung von Focus Online wieder, nach der Martin Walser den Suhrkamp Verlag verlässt. Endlich, denkt man da und fragt sich, ob es vielleicht doch noch ein wenig Hoffnung für den (west-)deutschen Verlag Stanislaw Lems gibt. (Immerhin hab ich neulich schon Ralf Rothmann entdeckt und war überrascht dass er in Suhrkamp Schwarz|Rot daher kam.)
Von marcosz, 11:48 Uhr
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Donnerstag, 29. Januar 2004
Cliffhanger
Vorhin in der U-Bahn im Berliner Fenster einen schönen Kurzfilm gesehen: Dangle von Phillip Traill. Lief im Rahmen des Going Underground Festivals. Eine rote Kordel hängt von Himmel herab. Ein Mann zieht daran - und schaltet so das Licht auf der Erde aus...
Leider konnte ich den Film nicht zu Ende sehen, weil ich vorher aussteigen mußte. So bleibt U-Bahnfahren spannend.
Leider konnte ich den Film nicht zu Ende sehen, weil ich vorher aussteigen mußte. So bleibt U-Bahnfahren spannend.
Von marcosz, 17:04 Uhr
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Montag, 26. Januar 2004
Last Call
Gerade zufällig beim Surfen eine Besprechung auf Alternative-Art.de von Jürgen Ploogs "Die letzte Dimension" gefunden, in der das Interview, das ich mit dem Piloten und Autor 1998 in Frankfurt führte, besonders hervorgehoben wird.
Von marcosz, 19:22 Uhr
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Samstag, 24. Januar 2004
Wassereis
"Sie haben Wassereis auf dem Mars gefunden!" ruft R mir erfreut engegen, als ich frischgeduscht und rasiert in die Küche komme. Sie hält die Berliner Zeitung in der Hand. "Cool", sage ich, "Jetzt fehlen nur noch die kleinen grünen Männchen...". Die Landnahme geht also voran. Heute ist die ESA am Zug. Wasserdampf in der Atmosphäre. Eis an Nord- und Südpol. Und Bilder von Kratern Vulkanen Landschaften. "Die Aufnahmen wurden von einer Hochleistungs-Stereokamera gemacht, die in Deutschland entwickelt wurde." wird denn auch betont und Bundesforschungsministerin Bulman erklärt voller Stolz, die neuen Mars-Aufnahmen seien die schönsten, die sie bisher gesehen habe. Gegenüber der wenig beeindruckten NASA zeigt der Mars Express Projektleiter Schmidt hingegen Großmut: "Wir helfen den Amerikanern ohne Einschränkung".
Ein kleiner Schritt für den Herrn Schmidt, aber...
Der WDR hat übrigens einen Weblog mit Diskussionsforum zur "Landung auf dem Mars eingerichtet."
Ein kleiner Schritt für den Herrn Schmidt, aber...
Der WDR hat übrigens einen Weblog mit Diskussionsforum zur "Landung auf dem Mars eingerichtet."
Von marcosz, 12:04 Uhr
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