Freitag, 23. Januar 2004
Nachtrag (zu Morgenpost und 90 Jahre...)
Es gibt also tatsächlich Bezüge von Rolf Dieter Brinkmann auf Arno Schmidt. In "Rom, Blicke" wird Arno Schmidt mehrfach erwähnt:
"– und es gab Bücher, wilde Bücher, raffinierte Bücher, Bücher von großen Einzelnen, Céline, Miller, Schmidt, Benn, Jahnn, die ich las, kannte, liebte, die mich stärkten, die Stimmen von Einzelnen, die nicht einer seligmachenden Ideologie aufgesessen waren (wohl waren sie da hindurchgegangen, und sie sind fürchterlich enttäuscht worden) –" (Rom, Blicke. S202).
Von Michael Meinert mitgeteilt auf: http://www.damaschke.de/as/splitter.php?s=b#39
Einen Aufsatz dazu gibt es von Prof. Timm Menke: "Die italienische Reise als Schwanengesang auf die alte Welt. Hans Henny Jahnn und Arno Schmidt in Rolf Dieter Brinkmanns "Rom, Blicke"". In "Reisen , Entdecken, Utopien". Jahrbuch für internationale Germanistik Reihe A, Band 48. Peter Lang, Bern, 1998.
Dank an die Mitglieder der Arno Schmidt Mailing Liste!
"– und es gab Bücher, wilde Bücher, raffinierte Bücher, Bücher von großen Einzelnen, Céline, Miller, Schmidt, Benn, Jahnn, die ich las, kannte, liebte, die mich stärkten, die Stimmen von Einzelnen, die nicht einer seligmachenden Ideologie aufgesessen waren (wohl waren sie da hindurchgegangen, und sie sind fürchterlich enttäuscht worden) –" (Rom, Blicke. S202).
Von Michael Meinert mitgeteilt auf: http://www.damaschke.de/as/splitter.php?s=b#39
Einen Aufsatz dazu gibt es von Prof. Timm Menke: "Die italienische Reise als Schwanengesang auf die alte Welt. Hans Henny Jahnn und Arno Schmidt in Rolf Dieter Brinkmanns "Rom, Blicke"". In "Reisen , Entdecken, Utopien". Jahrbuch für internationale Germanistik Reihe A, Band 48. Peter Lang, Bern, 1998.
Dank an die Mitglieder der Arno Schmidt Mailing Liste!
Von marcosz, 11:00 Uhr
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Donnerstag, 22. Januar 2004
Morgenpost
Gerade war der Briefträger an der Tür und hatte ein Päckchen für mich dabei. Aus einem Heidelberger Antiquariat. Rolf Dieter Brinkmann: Erkundungen für die Präzisierung des Gefühls für einen Aufstand: Reise Zeit Magazin (Tagebuch). Hinter dem langen Titel verbergen sich Notizen und Materialien, die RDB von 1971 bis 1973 für seinen geplanten zweiten Roman zusammenstellte. Der Rowohlt Paperback Band von 1987 bringt die Text|Bild Collagen als fast 400seitiges Typoskript. Die Collagen enthalten, neben dem maschinengeschriebenen und mit zahlreichen Anmerkungen und Korrekturen versehenen und stellenweise zwei oder dreispaltigen Text, Zeitungsausschnitte und Pressemeldungen, Briefe, selbstgemachte Fotos (vornehmlich aus Köln, auch Fotos, die RDB selbst zeigen), einzelne Comicpanels, Postkarten und Filmstills, Abbildungen von Geldstücken, Landkartenauszüge und Werbeanzeigen...
Der Band zeigt einmal mehr, dass RDB ein ebenso präziser Beobachter des Alltags war, wie der gestern erwähnte Arno Schmidt, der akribisch die Welt um ihn herum protokollierte und diese Protokolle zu literarischen verdichteten Zustandsbeschreibungen weiterverarbeitete. Man fragt sich, wohin RDB sich als Autor entwickelt hätte, wenn er 1975 nicht wenige Tage nach seinem 35. Geburtstag in London vors Auto gelaufen wär... (was ich sehr verständlich finde, das mit dem Linksfahren kriegt ich auch nie hin). Ob er auch ein "Solipsist in der Heide" geworden wär?
Es wäre auch interessant zu wissen, inwiefern RDB Arno Schmidt kannte... (ob in der Asml jemand dazu was weiss?).
Der Band zeigt einmal mehr, dass RDB ein ebenso präziser Beobachter des Alltags war, wie der gestern erwähnte Arno Schmidt, der akribisch die Welt um ihn herum protokollierte und diese Protokolle zu literarischen verdichteten Zustandsbeschreibungen weiterverarbeitete. Man fragt sich, wohin RDB sich als Autor entwickelt hätte, wenn er 1975 nicht wenige Tage nach seinem 35. Geburtstag in London vors Auto gelaufen wär... (was ich sehr verständlich finde, das mit dem Linksfahren kriegt ich auch nie hin). Ob er auch ein "Solipsist in der Heide" geworden wär?
Es wäre auch interessant zu wissen, inwiefern RDB Arno Schmidt kannte... (ob in der Asml jemand dazu was weiss?).
Von marcosz, 11:26 Uhr
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Mittwoch, 21. Januar 2004
90 Jahre und 3 Tage.
Jetzt hab ich doch tatsächlich den 90. Geburtstag Arno Schmidts am 18. Januar verpasst. Immerhin will ich die peinliche Gelegenheit nutzen, einige Links nachzuliefern.
(Viele davon gefunden in der Arno Schmidt Mailing Liste).
Linksammlung zu Arno Schmidt bei dmoz.org, dem Open Directory Project:
http://dmoz.org/World/Deutsch/Kultur/Literatur/Autoren_und_Autorinnen/S/Schmidt,_Arno/
Die Arno Schmidt Stiftung:
http://www.arno-schmidt-stiftung.de/
Die Gesellschaft der Arno Schmidt Leser:
http://www.gasl.org/
Die Arno Schmidt Mailingliste:
http://www.damaschke.de/as/
Der Tagesspiegel schreibt zum 90. Geburtstag im Tagesspiegel unter dem Titel "Das Moor hat seine Schuldigkeit getan":
http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/17.01.2004/935480.asp
Auf Literaturkritik.de zollt Alexis Eideneier seinen Tribut zum neunzigsten Geburtstag Arno Schmidts:
http://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=6664&ausgabe=200401
Die Süddeutsche dankt Arno Schmidt in einem offenen Brief:
http://www.sueddeutsche.de/sz/feuilleton/red-artikel262/
Auch Hal Faber denkt in seiner "sonntäglichen Wochenschau" auf Heise.de an den Geburtstag "des großen Deutschen":
http://www.heise.de/newsticker/data/jk-17.01.04-001/
Die taz bespricht - in taz Manier - die Inszenierung von Schwarze Spiegel im Schauspiel Hannover, der 90. Geburtstag bleibt unerwähnt:
http://www.taz.de/pt/2004/01/17/a0180.nf/text
Die Leipziger Volkszeitung über "2 obsessive Künstler", Arno Schmidt und Einar Schleef:
http://www.lvz-online.de/lvz-heute/90895.html
Und abschliessend sei noch auf das neue von Giesbert Damaschke und Gregor Strick in Kooperation mit der Arno Schmidt Stiftung zusammengestellte digitale Handbuch zu Kaff auch Mare Crisium verwiesen:
http://www.mare-crisium.de/
Abschließend noch ein Ausschnitt aus einer Mail von Jan Süselbeck in der ASML vom 18. Januar, der ich mich weitestgehend anschliessen kann:
"Thema Presseschau: Es ist doch auffällig, daß die Herren und Damen von den großen Tageszeitungen mittlerweile nur noch damit kokettieren bzw. es offen erkennen lassen, daß Sie von Schmidt keine Ahnung haben.
Schmidt als lästige Pflichtübung zum 90.! Teilweise scheinen sie sogar regelrecht stolz drauf zu sein, seine Bücher gar nicht erst gelesen zu haben. Daß die FAZ ausgerechnet Ernst Jünger und Gottfried Benn einleitend als große Eideshelfer für Schmidt ins Feld führet, verwundert zwar wenig, ist aber schon ziemlich dreist. Nicht genug damit, wird einem dann auch noch bekanntgegeben, daß man offenbar laut FAZ (oder war's jetzt die ZEIT gewesen!?) der einzige ist, der so blöd war, Schmidt Literatur-Tips wie Oppermann oder Gutzkow zu folgen und diese Bücher auch noch mit Genuß zu Ende zu lesen. Schmidt und Daniel Küblknöpp - oder wie dieser armselige verhaltensauffällige Krächzer heißt - in einem Atemzug genannt zu begegnen (taz), ist auch ne ganz neue Erfahrung. Richtig beängstigend wird es aber, in der "taz"-Kritik zu lesen, von Schmidt könne man die "Kraft der Negation" (oder so ähnlich) lernen, und das sei dann wohl sein 'Wert' für die Gegenwart. Da scheint wohl jemand Schmidt wieder mit Jünger verwechselt zu haben, denn soweit ich mich erinnere, finden Schmidts Helden - auch der in SCHWARZE SPIEGEL übrigens - die große Negation der bösen Schöpfung gar nicht so toll - und ihre eigenen Verneinungen entspringen der Wut und der Verzweiflung eben darüber. [...]"
(Viele davon gefunden in der Arno Schmidt Mailing Liste).
Linksammlung zu Arno Schmidt bei dmoz.org, dem Open Directory Project:
http://dmoz.org/World/Deutsch/Kultur/Literatur/Autoren_und_Autorinnen/S/Schmidt,_Arno/
Die Arno Schmidt Stiftung:
http://www.arno-schmidt-stiftung.de/
Die Gesellschaft der Arno Schmidt Leser:
http://www.gasl.org/
Die Arno Schmidt Mailingliste:
http://www.damaschke.de/as/
Der Tagesspiegel schreibt zum 90. Geburtstag im Tagesspiegel unter dem Titel "Das Moor hat seine Schuldigkeit getan":
http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/17.01.2004/935480.asp
Auf Literaturkritik.de zollt Alexis Eideneier seinen Tribut zum neunzigsten Geburtstag Arno Schmidts:
http://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=6664&ausgabe=200401
Die Süddeutsche dankt Arno Schmidt in einem offenen Brief:
http://www.sueddeutsche.de/sz/feuilleton/red-artikel262/
Auch Hal Faber denkt in seiner "sonntäglichen Wochenschau" auf Heise.de an den Geburtstag "des großen Deutschen":
http://www.heise.de/newsticker/data/jk-17.01.04-001/
Die taz bespricht - in taz Manier - die Inszenierung von Schwarze Spiegel im Schauspiel Hannover, der 90. Geburtstag bleibt unerwähnt:
http://www.taz.de/pt/2004/01/17/a0180.nf/text
Die Leipziger Volkszeitung über "2 obsessive Künstler", Arno Schmidt und Einar Schleef:
http://www.lvz-online.de/lvz-heute/90895.html
Und abschliessend sei noch auf das neue von Giesbert Damaschke und Gregor Strick in Kooperation mit der Arno Schmidt Stiftung zusammengestellte digitale Handbuch zu Kaff auch Mare Crisium verwiesen:
http://www.mare-crisium.de/
Abschließend noch ein Ausschnitt aus einer Mail von Jan Süselbeck in der ASML vom 18. Januar, der ich mich weitestgehend anschliessen kann:
"Thema Presseschau: Es ist doch auffällig, daß die Herren und Damen von den großen Tageszeitungen mittlerweile nur noch damit kokettieren bzw. es offen erkennen lassen, daß Sie von Schmidt keine Ahnung haben.
Schmidt als lästige Pflichtübung zum 90.! Teilweise scheinen sie sogar regelrecht stolz drauf zu sein, seine Bücher gar nicht erst gelesen zu haben. Daß die FAZ ausgerechnet Ernst Jünger und Gottfried Benn einleitend als große Eideshelfer für Schmidt ins Feld führet, verwundert zwar wenig, ist aber schon ziemlich dreist. Nicht genug damit, wird einem dann auch noch bekanntgegeben, daß man offenbar laut FAZ (oder war's jetzt die ZEIT gewesen!?) der einzige ist, der so blöd war, Schmidt Literatur-Tips wie Oppermann oder Gutzkow zu folgen und diese Bücher auch noch mit Genuß zu Ende zu lesen. Schmidt und Daniel Küblknöpp - oder wie dieser armselige verhaltensauffällige Krächzer heißt - in einem Atemzug genannt zu begegnen (taz), ist auch ne ganz neue Erfahrung. Richtig beängstigend wird es aber, in der "taz"-Kritik zu lesen, von Schmidt könne man die "Kraft der Negation" (oder so ähnlich) lernen, und das sei dann wohl sein 'Wert' für die Gegenwart. Da scheint wohl jemand Schmidt wieder mit Jünger verwechselt zu haben, denn soweit ich mich erinnere, finden Schmidts Helden - auch der in SCHWARZE SPIEGEL übrigens - die große Negation der bösen Schöpfung gar nicht so toll - und ihre eigenen Verneinungen entspringen der Wut und der Verzweiflung eben darüber. [...]"
Von marcosz, 10:51 Uhr
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Freitag, 29. August 2003
# Naturschauspiel
Martin Wuttke inszeniert Die Perser des Aischylos mit Sophie Rois auf dem Flugplatz Neuhardenberg.
Das Vorspiel auf dem Theater übernimmt die Natur: gerade in dem Moment, als die Zuschauer die Shuttlebusse am Schloss Neuhardenberg besetzt haben, bricht ein Unwetter in den warmen Sommerabend hinein. Ein 15minütiger Platzregen geht nieder. Als der Sturm sich gelegt hat und die Armeen des Xerxes geschlagen im Hafen angekommen sind, zieht eine blutrote Abendsonne auf und bereitet die perfekte Kulisse...
Die taz hat Martin Wuttke zu seiner Inszenierung interviewt.
Das Vorspiel auf dem Theater übernimmt die Natur: gerade in dem Moment, als die Zuschauer die Shuttlebusse am Schloss Neuhardenberg besetzt haben, bricht ein Unwetter in den warmen Sommerabend hinein. Ein 15minütiger Platzregen geht nieder. Als der Sturm sich gelegt hat und die Armeen des Xerxes geschlagen im Hafen angekommen sind, zieht eine blutrote Abendsonne auf und bereitet die perfekte Kulisse...
Die taz hat Martin Wuttke zu seiner Inszenierung interviewt.
Von marcosz, 22:03 Uhr
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