Tagebuch

Gestern am späten Nachmittag noch in die Völklinger Hütte, die einen Besuch lohnt...

Interessant, was eine versehentlich als Blog-Kommentar gepostete eMail alles so auslösen kann:

http://blog.platoon.org/home/1/viewentry/101

Gestern war der letzte Tag des Berliner Literaturfestivals und mehr durch Zufall fand ich bei einem Blick in den TIP heraus, dass am Abend Les Murray dort lesen würde, the "biggest" Australian Poet, dessen Versroman Fredy Neptune ich vor einem halben Jahr bei Hugendubel entdeckte. R und ich also ins Hebbel Am Ufer und dem dicken alten Mann gelauscht, er las auf Englisch, wechselte sich aber mit einem sehr guten Vorleser ab, der die nächste Passage auf Deutsch las und man bekam einen sehr guten Eindruck von dem fetten Schinken, den ich mir dann auch brav in der zweisprachigen Ausgabe (die englische war nach der Lesung sofort vergriffen) kaufte und signieren ließ, nicht ohne Murray das 10 Jahre alte Gedicht zu überreichen.



Heute dann mit R auf nen Spaziergang nach Mitte um Rebecca Horns Mondspiegel-Installation in der St. Johannes Evangelist-Kirche in Mitte zu bestaunen, die sich wunderbar einfügt in ihre Umgebung und den Besucher nicht zuletzt durch die gelungene Verbindung von Architektur, Installation und Klangkulisse in einen mystischen Raum eintauchen lässt und ihn dort lange gefangen hält.

Wusste ich doch, dass ich von Britney Spears eine Menge lernen kann: http://britneyspears.ac/lasers.htm

Im Vergänglichen liegt Vollkommenheit. Als ich mit R im Juli in Frankfurt auf Wohnungssuche war, war ich zum dritten Mal in der James Lee Byars Ausstellung in der Schirn, die mich seit dem ersten Besuch nicht mehr loslässt. Auch diesmal hatte ich meine Kamera dabei und es gelang mir eine erneute Momentaufnahme des Rose Table of Perfect, der, inzwischen schwarz geworden, immer noch perfekt unnahbar wirkte.



So sah der Rosentisch im Mai aus.

Ein interessantes Portfolio, auf das M mich kürzlich aufmerksam machte:

http://mine-control.com

Hier noch ein spannendes Portfolio:

http://www.argobot.com/history/

Habs über die Seite von OSC (OpenSoundControl) gefunden:

http://cnmat.cnmat.berkeley.edu/OpenSoundControl/

Interessant sind die Anwendungsgebiete für OSC, das z.T. MIDI ersetzen kann:

http://cnmat.cnmat.berkeley.edu/OpenSoundControl/application-areas.html

Andreas Schlegel ist einer, der eine OSC-Erweiterung für Processing geschrieben hat:

http://www.sojamo.de/iv/index.php?n=11

Von Processing gibts seit Februar immer noch keine neue Version, aber immer mehr zusätzliche Bibliotheken:

http://processing.org/reference/libraries/index.html

Unter anderem auch für Motiondetection:

http://webcamxtra.sourceforge.net/

...und ein Generischer Controller mit dem sich alles mögliche steuern lässt:

http://www.processing.co.il/toolkit/controller/

Und zu guter letzt: es gibt eine neue Research Group am Media Lab Europe, die sich mit Trusted Technologies auseinandersetzt:

Die Vorschau auf Apples kommendes Macos X Update "Tiger" zeigt, dass Apple konsequent an der Umsetzung seiner Vision weiterarbeitet: ein stabiles, benutzerfreundliches Betriebssystem, das auf intelligente und einfache Weise Netzwerktechnologien einbaut, da wo sie Sinn machen, nicht um den Benutzer zu knebeln, sondern ihm echten Mehrwert auf der Höhe der Zeit zu bieten: iChat Av beinhaltet erlaubt künftig Videokonferenzen mit bis zu drei Personen, Dashboard erlaubt den schnellen und eleganten Zugriff auf häufig genutzte Anwendungen und Funktionen und zeigt, wie die Idee einer personalisierten Bednutzeroberfläche einen Schritt weiter getragen werden kann, und Safari RSS erweitert den schnellen und komfortablen Webbrowser um Zugriff auf personalisierten Content und RSS Newsfeeds.

Mit den geplanten Erweiterungen von MacOS X zeigt Apple wieder einmal, wie weit es die Konkurrenz inzwischen hinter sich gelassen hat (qualitativ natürlich nur): ein stabiles, UNIX-basiertes System mit einer konsequent benutzerfreundlichen Oberfläche, dazu hochfunktionale, aber einfach zu bedienende Basisapplikationen, die dem User gleich nach Kauf/Installation erlauben, moderne System und Netzwerktechniken sinnvoll zu nutzen. Und all das kommt auf bestens zusammengestellter Hardware, die Spass macht und längst nicht mehr teurer ist als die PC-Konkurrenz, in vielem aber dieser immer noch voraus.

Der Himmel über der Museumsinsel färbt sich langsam orange rosa wie Didos Haar im Scheinwerferlicht, während wir eintauchen in den Nebel ihrer Songs. Mit frecher BritChick Schnauze wünscht sie sich, dass es nicht regnet und es regnet nicht: wer könnte ihr auch eine Bitte ausschlagen? Das Publikum ist im Schnitt 35 und so darf man sich jung fühlen und wenn man sich in die Musik vertieft und in die Bewegungen der Sängerin, die nun auch schon über 30 ist, auch wenn man es ihr in echt weniger an sieht als auf den Bildern ihrer website, dann spielt das Drumherum keine Rolle mehr.



Eigentlich hatte ich ja gehofft, morgen im Flug nach London neben ihr zu sitzen, aber sie hat noch einen Auftritt in Köln morgen abend...

Saßen gestern zwei gemütliche aber recht kühle Stunden auf der Sandsation, mit S und B, die Skulpturen sind ganz nett anzuschauen, besonders wenns dann dunkel ist und sie angeleuchtet werden. Umhauen tun sie einen aber nicht und die Location (Zitty Park am Lehrter Bahnhof) ist nicht sonderlich attraktiv, am Wasser wäre netter gewesen, und diesen ganzen Zitty Rummel mag ich eh nicht so. Die Radtour am Wasser entlang hin und über die Oranien zurück hat aber Spass gemacht und war auch nicht so kalt.



Zuhause gabs dann noch eine eigens augenommene Folge MAGNUM. Danach liess sichs vortrefflich einschlafen (den gestrigen Tag noch in den Knochen). Heute dann den ganzen Tag an der Steuer von letztem Jahr gesessen. Das macht mich immer wahnsinnig. Aber ich schaffe es auch nie, meine Reisekostenabrechnungen und ähnliches mal direkt zu machen. Immerhin zwischendurch mit R zum Thai in der Friesenstrasse gewesen und ein wenig wehmütig die Ecke dort genossen, wo ich nur so kurz mein Büro hatte...

Während im Zweiten

AUF DER FÄHRTE DES ADLERS von 1975

mit James Coburn läuft (In einer Athener Villa werden Frau und Kinder eines amerikanischen Industriellen entführt, Coburn als Abenteurer Jim McCabe greift ein) rekapituliere ich den gestrigen Tag: eine Kunststofffüllung im Zahn lässt einen ein Stück weit zum Cyborg werden, nachmittags mit R an der Neuen Nationalgalerie getroffen, dann zum Deutschen Guggenheim: Nam June Paiks Global Groove 2004 ist eine bunte Collage/Remix aus eigenen Arbeiten der letzten 35 Jahre. Von dort zum neuen japanischen Restaurant in der Lychener (bevor der Regen kommt), wo ich frittiertes Gemüse mit Reis und Miso esse und R sich der japanischen Nudelkultur hingibt. Mit Einbruch der Dunkelheit dann ins Wohnzimmer und mir fällt auf, dass ich schon lange nicht mehr da war, denn sie haben um ein Zimmer erweitert und dann kommen T und M und C kommt aus Frankfurt/Oder und berichtet, wie es ihm ergangen ist in den letzten Monaten...



Heute dann entsprechend schwerfällig den verregneten tag überstanden und die morgige Reise nach Langeoog vorbereitet. Ich hoffe nur, das Wetter wird noch besser, denn zum Segeln wärs etwas wärmer und trockener schon ganz genehm.

(Nachtrag: gerade bei T von seinem Zahntraum gelesen und daran gedacht, dass ich letzte Nacht auch so einen hatte. Aber wie gesagt: mit Plaste kann ja nix mehr zerbröseln. Und der Zukunft zugewandt.)