Donnerstag, 30. Juni 2005
Pro7
Wie ich gerade in den Referrern sehe, wird mein kleiner Scrubs Eintrag als Webtreffer bei Pro7 gelistet. Ganz rechts unten. So was. Aber gut, dass sie es jetzt wieder bringen. Wurde auch Zeit. Ob ich es allerdings jemals zu der frühen Sendezeit zu sehen bekomme ist eine andere Frage...

link (0 Kommentare)   | kommentieren


Sonntag, 19. Juni 2005
Burnsstock
Brasilien bevorzugt Künstler vor Arbeitern, sagt Günther Netzer gerade im Ersten. Künstler - und mehr oder weniger gute Arbeiter - gab es auch gestern beim 7. Burnsstock Festival in Reinsfeld zu sehen, allen voran die Jungs von Son, einer Emo-Core Band (wie Burns mir erklärte) aus Soest. Eigentlich auch nicht schlecht, aber sich vor Unsicherheit um Kopf und Kragen redend, war Corman, deren Sänger ein wenig klang wie Andi Marx, wenn er sprach. Die Gelassenheit, die Son so sympathisch machte, ging den Jungs aus Trier völlig ab und war auch nicht mit arroganter Intellektuellen-Punk Attitüde abzutun. Schade, aber vielleicht reifen sie ja noch. Ihre Musik jedenfalls klingt wie Punk aus den 80er, 90ern, Ü30-Rock eben doch irgendwo, aber "Weiberrock" wie sie selbst anlässlich 3 Frauen im Publikum konstatierten...? Naja.

link (0 Kommentare)   | kommentieren


Dienstag, 8. März 2005
ch-ch-ch-changes
Tagsüber durch die graue Stadt fahren, die Mainzer Landstraße an schön zerfallenen Häusern entlang, bringt willkommene Abwechslung, auch wenn es dienstlich ist, ein Besuch im Autohaus.



Willkommene Abwechslung bot auch der vorgestrige Sonntag in Karlsruhe bei J, der uns durch die Stadt und durchs ZKM führte. Die Frider Nake Ausstellung "Die präzisen Vergnügen" fand ich sehr interessant, aber im Museumsshop gabs weder nen Katalog noch das namensgebende Max Bense Buch. Aus der Meisterwerke-Ausstellung hingegen blieben insbesondere drei Werke hängen, zu denen J uns zielsicher führte:

Bill Violas
THRESHOLD
, 1992. Video-/Klanginstallation.

läßt den Betrachter zum Grenzgänger der Wirklichkeit werden. Hat man erst einmal die Grenze des medialen Datenflusses überschritten (der Hades der postmodernen Welt?), taucht man ein in eine Welt des Halbschlafs mit vielfältigen Verweisen auf die christliche Kunst der Renaissance (Fluchtpunkt, Triptichon, die umrißartige Zeichnung der Gesichter) und versinkt, auf weichem Teppich sitzend, selbst in meditativen Zustand.

Ähnlich symbolisch, bzw. allegorisch, wie J betonte, arbeiten die Videoinstallationen

DAS SPIEL MIT DEM FEUER, 1989 und
ARACHNE VANITAS, 1991

von Franziska Megert. Während in ersterem Mann und Frau in flammengesäumt in einander übergehen, sich vereinen ohne sich in ihrer Identität aufzulösen, ist letzteres ein Spiel mit dem barocken Vanitas-Gedanke, ein Wechselspiel von junger nackter Schönheit und verfallener alter Frau, das mich zunächst an das mittelalterliche Frau-Welt Motiv denken liess, bis R auf die Spinnenstiche hinwies, die auch die junge Frau schon zeichnen. Das Medien Kunst Netz weiß mehr zu erzählen: http://www.medienkunstnetz.de/werke/arachne-vanitas/.

Und das mir Nam June Paiks

PASSAGE, 1986. Videoinstallation.

gefällt, brauch ich nicht zu erzählen. Meine Vorliebe für Paiks sakrale Videoinstallationen und ihren östlich-meditativen Verweischarakter hab ich wahrscheinlich schon an anderer Stelle erwähnt.

link (0 Kommentare)   | kommentieren


Samstag, 5. Februar 2005
Transmediale 05
Im Haus der Kulturen der Welt angekommen bin ich gerade noch rechtzeitig für den Bastelworkshop. So langsam scheint sich hier eine kleine Elektronik-Bastler Community herauszubilden: es sind einige vom letzten Jahr dabei. Die Solarsoundmodule sind kleine vom Licht lebende Einheiten, mit denen ich mich gleich anfreunde. Am Abend dann noch 2 Stunden gepfelgtes Rumfläzen auf Kissen und der Eindruck: die Transmediale ist ein wenig erwachsen geworden. Es steht ihr gut an.

link (0 Kommentare)   | kommentieren


Sonntag, 2. Januar 2005
Wettervorhersage
Gerade hab ich die Überschriften der Blogeinträge der vergangenen Woche überflogen:
    ... Abschied vom alten
    ... Ende einer Ära
    ... Noch einmal...
    ... Blick zurück...
Klingt dramatischer als es ist. Muss wohl an den vielen Parties und ihren Nachwehen liegen. Ab Montag solls wieder heiterer werden. Auch wenn jetzt der trostlose Januar kommt...

link (0 Kommentare)   | kommentieren


Dienstag, 9. November 2004
Depart
Jedesmal wundere ich mich, dass ich mich morgens um 5.30 überhaupt auf den Beinen halten kann. Im Haus gegenüber ist ein Licht an. In dem daneben auch. Wenn man abends bereits gepackt hat geht es schnell. Kurz unter die Dusche zum vorübergehenden Wachwerden und dann wohlig in den Mantel gehüllt die paar meter zur Ubahn. Die mürrischen schnauzbärtigen Gesichter der Geschäftsreisenden in Wagen 7 haben das Potenzial einem die Gutemorgenlaune zu verderben. Ein zahnloser Cowboy shippendaled durchs Abteil. Ich hab ihn vorhin mit seiner Frau die Abfahrtszeiten studieren sehn. Cowboys. Das ist auch so etwas was so es nur in Berlin gibt.

Am Samstag war der Vermieter da. Einem Auszug steht nichts mehr im Wege, ausser der eigenen Sentimentalität. In der NEON gibts einen mehrseitigen Artikel: Welche Stadt passt zu dir? Berlin ist demnach die Stadt für Suchende. Frankfurt Zwischenstation. Nach Berlin London New York. Oder aufs Land. Ob ich nun aufhöre zu suchen?

Sophie Calle jedenfalls nicht. Sie sucht sicher immer noch nach Beweisen ihrer Existenz. So was wie der Observierungsbericht der Detektei, die sie 1981 beauftragte, sie selbst zu beschatten. Diese und andere Erzählungen gibt es derzeit im Martin-Gropius-Bau zu beschauen, in einer gut konzipierten Retrospektive, die den Besucher sich, lesend, regelrecht in das Leben der französischen Künstlerin schrauben lässt. Mit jedem Raum tiefer. Dabei treten die Leitmotive ihres Lebens immer deutlicher hervor und man beginnt all die Details wieder zu erkennen, die sie eingangs in einer Rauminstallation zusammengefasst hat. Was würde man wohl slebst wählen, hätte man ein Zimmer zu füllen mit Motiven und Erinnerungen?



Die subjektivistische selbstanalytische Werkschau der Calle nahezu kontrastierend ist das Atelier Carsten Nicolai, im Hinterhof der Galerie Eigen+Art in der Auguststrasse. Der rohe künstlich beleuchtete Raum ist bestimmt von der Schlichtheit und materiellen Aura der Werke die sich darin befinden. Auf einer Werkbank steht der Sound Visualizer, daneben diverse Apparaturen zur Klangerzeugung, I assume, schneeweisse Boxen mit schwarzen Lautsprechern. Auf einem anderen Tisch liegt das Spielzeugmodell ein Tarnkappenbombers. Daneben liegen Drucke mit geometrischen Mustern. Die Geometrie hat es Nicolai angetan. Künstlerforschermusiker. Den analytischen Blick hat er wohl aus der Landschaftsarchitektur mitgebracht. Vorne im Atelier, auf dem vordersten Tisch, an dem wir sitzen, steht ein Modell für die Ausstellung. Eine Form aus 12 gleichen Rhomben. Später einmal begehbar. Aus Nylonhaut. Darauf 12 kleine Lautsprecher. Ein iBook schickt in rhythmischen Mustern kurzes Rauschen darauf. Die CD mit diversem Material, die CN mir auf dem weissen iBook brennt ist scharz. Alles hier ist Schwarz oder Weiss oder eine Transparenzstufe dazwischen. Glas, Nebel, Milch. Alle Formen sind berechnet. Kreise, Quadrate, Polygone. Hier und dort das Logo von Raster-Noton, organisch, wie Graffitti eingeworfen. Eine Arbeit von CN heisst Perfect Square und I von der Schirn bemerkt passend, dass es sie an Byars erinnert. Wie bei Byars ist die Vollkommenheit der Nicolaischen Form und Bildwelt nicht unmenschlich nicht kalt. Nur irritierend. Den Betrachter auffordernd, hineinzugehen oder einen Schritt zurück. Zwischen Schwarz und Weiss treten Farben auf. Rot Grün Blau. Das wahrnehmende Subjekt wird zum Störfaktor, zum Geräusch. In einer Closed-Circuit Installation mit Kamera Bildschirm Lautsprecher bricht der Betrachter den Kreislauf, sobald er sich den Bildschirm näher betrachtet. Das hat was menschliches. Etwas menschlisches wie es die Science Fiction hat. Vieles was Nicolai macht ist unnahbar anziehend wie die Fundstücke der Stalker im Strugatzki Roman. Erst die Berührung lässt uns uns selbst bewusst werden. Und wenn dann alles gut gegangen ist wird gefeiert. Bis zum Morgengrauen, in das ich jetzt fahre, zweieinhalb Stunden vor Frankfurt.

link (0 Kommentare)   | kommentieren


Sonntag, 31. Oktober 2004
Benutzererfahrung
Na Super User Experience. Da muss ich morgen in aller Herrgottsfrüh zum Flughafen um nmach Amsterdam zur User Experience 2004 zu fliegen und will mir noch schnell Agenda & Adresse raussuchen, und dann sie die Site der Usability Gurus Norman und Nielsen stundenlang nicht zu erreichen... Toll, Jakob, jetzt mach mal was für mich User!

link (0 Kommentare)   | kommentieren


Freitag, 15. Oktober 2004
Vertigo
U2 hat also nach langer Zeit mal wieder einen neuen Song draussen. Klingt gut. Etwas altherrenrockig zu Beginn, aber dann tauchen Reminiszen an die Gitarrenfeedbacks zu Joshua Tree Zeiten auf. Das besondere aber ist der Clip dazu, der für Apples iPod und iTunes wirbt. So ist denn der Song auch exklusiv über iTunes erhältlich.

http://www.apple.com/itunes/u2/

link (0 Kommentare)   | kommentieren


terror 2
am morgen sehe ich auf viva den antiamerikanischen videoclip amerika von rammstein, der im zynischen vers "amerika: coca cola. sometimes war." kulmuliert und indianer, afrikaner, araber "amerika ist wunderbar" singen lässt, während eine handvoll spielversessener astronauten auf dem mond flipper spielen. der clip bedient damit das derzeit gern gepflegte bild des amerikaners als gedankenloser, weltfremder herrenmensch - was gut gelingt, stecken doch die deutschen recken von rammstein in den raumanzügen. wieder einmal wird amerika auf das image einer dekadenten vor dem endgültigen sturz stehenden und von jeglichem moralischen bewusstsein gelösten supermacht reduziert. jene, die sich damit selbst zur moralischen instanz erheben, sind oftmals auch "kultur"-schaffende von links bis rechts (oder wenders bis rammstein) aus old europe, deren schulterschluss gegen amerika mit den fanatischen menschenverachtenden gotteskriegern des orient nur aus einem blinden streben nach kultureller hegemonie eines kerneuropa stammen kann. dass sie dabei genau die fehler begehen, die die usa bei ähnlichen bündnissen mit osama und co gegen die sowjets machte und die nicht unmassgeblich zur stärkung des terrors beitrugen, sehen sie nicht.

während ich den letzten satz schreibe läuft auf viva paul von dyk und peter heppner: bilder des zerstörten dresden und eine larmoyante stimme die singt: doch ich frag, ich frag mich wer wir sind. wir sind wir. wir stehn hier. das kanns noch nicht gewesen sein, keine zeit für traurigkeit...

link (0 Kommentare)   | kommentieren


Donnerstag, 14. Oktober 2004
terror 1
durchnässt komme ich zuhause an. ich drehe die heizung auf und setze mich mit brot und bier vor den fernseher, auf phoenix kommt ein interessanter bericht über bin laden, der chronologisch die geschichte der islamistischen symbolfigue erzählt, von den anfängen als kämpfer in afghanistan gegen die sowjets, den versuch, in kuwait gegen den irak aktiv zu werden, seine stationen im sudan und in somalia bis hin zur zeit nach dem 11.september

link (0 Kommentare)   | kommentieren