Sonntag, 5. Dezember 2004
Little Computer People
Ganz fit bin ich immer noch nicht aber es geht aufwärts. Heute mittag in der Stadt gewesen, mit R und S, sie aus Kassel da war. In einem Schaufenster einen Riesen-Puppenhaus. Little Computer People. Schließlich nochmal in der Schirn gewesen. Die Schwammreliefs mag ich am liebsten von Yves Klein. Haben so was 'ozeanisches'.

Am Abend dann noch die alte Wohnung geputzt und schon mal einen Schlüssel in der Wohnung gelassen. R sagt Auf Wiedersehn Musterschule und dann fahrn wir zu unserer neuen Ecke, die weitläufig ist und ruhig. Wenn man im Dunkeln durch die Straßen im Nordend fährt, siehts manchmal aus wie in Kopenhagen: Große unverhangene Scheiben mit Ausstellmenschen drin. Puppenhäuser. Ich freu mich auf den Sommer, wenn wir im Garten sitzen können.

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Sonntag, 5. Dezember 2004
Day 1
Keines ihrer vertrauenswürdigen drahtlosen Netzwerke ist verfügbar. Möchten sie stattdessen das offene drahtlose Netzwerk d. verwenden? OK. Will ich. Wir sind also umgezogen. Vier mal mit dem alten Golf vom Oberweg zur Rotlint. Nur das 120er Lattenrost passt nicht.

In meiner Tasche rasseln die Schlüssel. Drei Wohnungsschlüssel und zwei Büroschlüssel. Das hält der beste Hosenstoff auf Dauer nicht aus.

Am Abend, als wir mit Schampus den Einzug feiern, bekommt R innerhalb von 5 Minuten 3 SMS. Aus Frankfurt Main Berlin Frankfurt Oder. Silbermond und Carla Bruni geben den Soundtrack. Wir trinken den Schampus den ich seit Monaten im Kühlschrank hab. Kühlschrank haben wir jetzt keinen mehr. Aber einen großen Balkon. Und kalt genug isses ja.

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Mittwoch, 24. November 2004
Abend in der Stadt

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Superacht
Die grelle Wintermittagsonne taucht die Eckenheimer in einen 70er Jahre Glanz. An den Kiosken rechts und links liegt die BILD. Helmut Schmidt ist Kanzler. Der Osten interessiert hier niemand. Die Bundeswehr ist wehrgerecht und gefoltert wird dort auch nicht. Ich komme aus dem Waschsalon und starre in den leuchtstreifendurchzogenen hellblauen Himmel und wundere mich, was im kommenden Vierteljahrhundert sich verändert haben wird.

Im Waschsalon war es kalt, wie im Wallander-Krimi, den ich dort las. Schweden hat sich verändert. Die Landschaften bleiben, die Menschen auch. Aber die Zusammenhänge verändern sich. Ich werfe den Trockner zweimal an, aber auch das reicht noch nicht. Etwas Feuchtigkeit bleibt. Ich packe meinen Rucksack. Ich gehe ins Licht.

Beim aufwärmen des Mittagessens schaue ich zur Musterschule hinüber. Es ist Schulschluss. Einer holt seine Freundin mit dem Motorrad ab. Alles wie früher, denke ich, und weiß nicht ob mich das beruhigt oder nicht. Dass manche Dinge gleich bleiben: hilft es uns zu verstehen? oder verstellt es den Blick? auf das, was sich dahinter ereignet? Ich esse den letzten Happen Senf-Sill. Ich bin zu jung für solche Gedanken, denke ich.

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Freitag, 19. November 2004
zelluloid
seit längerm mal wieder mit der ubahn unterwegs. von der musterschule zur konstablerwache bleibt genug zeit, zu versinken, im rhythmus des fahrenden zuges, die erste zeile von howl im kopf. I saw the best minds of my generation... und dabei an das denken, was r mir gestern erzählte.

die rolltreppe am ende der fahrt, next stop university campus bockenheim, stösst mich in eine neue welt hinein, klar sonnig kalt. ich stehe gebannt fest nicht wankend, während der abspann läuft, belichtetes zelluloid, oder der vorspann, es ist eine frage des standpunkts: ob ich den film sehe, oder darin spiele. vor dem eingang zur täglichen arbeit liegt ein indianisches sommerbad. schwimmen möchte man.

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Mittwoch, 17. November 2004
Ahorn
Heute morgen, mit dem Fahrrad auf dem Weg zur Arbeit, kollidierte ich mit einem Riesen-Ahornblatt. Es hob mich empor und trug mich meterweit durch die eiskalte Winterluft, bis sich eine Schar Ahornflugsamen, (wir nannten sie Propeller als Kind) böig erschreckt vom Mutterbaum losriss und mich ruhig rotierend zu Boden brachte.

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Mittwoch, 10. November 2004
Wintermorgen
Am morgen liegt Schnee auf den Dächern der Autos. Die winterliche Kälte verdoppelt den gefühlten Radweg zur Arbeit trotz Mantel Schal Handschuh Mütze.

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Freitag, 5. November 2004
Berlin
1
Ein Blick auf mein Handy signalisiert mir, dass ich in meiner Stadt bin: O2 City steht dort. Die Gesichter der Jugendlichen in der Ubahn sind Berlin Gesichter: kantig pickelig vor Kälte. Härter als im Süden. Ehrlicher vielleicht. Der Alexanderplatz ist zugig wie eh. Zwei orangene Kräne reißen ihr Spitzmaul gen Himmel. Routiniert gehe ich erst zum Eingang der U8, wo die Punks abhängen, bis ich daran denke, die U2 in den Prenzlberg zu nehmen. Jetzt auf eine Party kommen wird merkwürdig sein. Ankommen. K hat recht. Ankommen ist gut.

2
Am Bahnsteig der U2 ist einiges los. Die überlichen Berlintypen, aber spannend isses immer. Kunst ist mal wieder angesagt. Die Lärminstallation fortissimo lässt ohrenbetäubend einen Rennwagen durch die Ubahnstation fahren.

3
Der immer besoffene bärtige Engländer, der vor Jahren in der Prenzlauer Allee vom Balkon aus Publikumsbeschimpfung übte, als ich selbst noch dort wohnte, steigt mit einem Hooligan Schlachtruf in die U2 und spielt sein ewiges "Bouncin' Bouncin'" zur Gitarre. Ich hab ihn noch nie etwas anderes spielen hören.

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Donnerstag, 4. November 2004
Schilderklau
Heute morgen beim Wohnungssuchen in Sachsenhausen schloss ich mein Fahrrad an einem Verkehrsschild an. Als ich aus dem Haus kam, war das Fahrrad noch da, aber das Schild war weg.

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Freitag, 29. Oktober 2004
on track
was für eine woche.

montag abend mit a in bornheim um den längstfälligen workshop zu planen. die planung führte uns von einem detail ins nächste und von einer kneipe zur nächsten bis wir in der nachtbar landeten. mitten in der nacht.

am dienstag dennoch recht fit. der kundentermin am mittwoch wollte vorbereitet werden. wieder ein langer abend. danach mit mo im m2o noch auf ein bier und flammkuchen. dann aber zügig ins bett.

am mittwoch dann der kundentermin. fünf stunden im eigentlich zu kleinen konferenzraum. es gibt faires feedback. nichts kritisches. gegen feierabend meldet sich a, der aus trier, und wir treffen uns auf pizza und gespräch in der berger straße.

gestern morgen dann um acht mit a (nicht der aus trier, sondern der, der es nicht mag im weblog a genannt zu werden) im regen nach göttingen zum usability kongress. der war anfangs etwas lahm wurde aber dann zum ende hin doch noch interessant. auf der rückfahrt dann kam der anruf aus frankfurt: ein problem mit dem kunden. wir also von der autobahn runter auf eine raststätte und uns jeder mit seinem handy in ne telefonkonferenz reingeschaltet. das ging dann eine stunde, in der wir uns einige male im kreis drehten. auf der weiterfahrt dann erstmal luft ablassen und gute zwei stunden problemanalyse mit a. und die konsequqnzen definiert. als wir ins frankfurt ankamen wars nach neun. beim chinesen um die ecke schrieben wir dann alles zusammen. zumindest war klar, was passieren musste. und zwar gleich am nächsten morgen.

der action plan wurde dann heute morgen auch mit zustimmung aufgenommen und gleicht in die tat umgesetzt. wie es langfristig funktioniert wird sich zeigen. jetzt jedenfalls sitze ich erstmals seit drei wochen wieder im zug nach berlin. eine stunde früher als sonst, denn der sprinter war schon ausgebucht. da es aber auch früher dunkel wird bleibt der sonnenuntergang aus dem ice das übliche erlebnis. und natürlich hab ich mal wieder meinen kopfhörer zuhause vergessen. obwohl ich nun schon zwei hab, für jede tasche einen...

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