Freitag, 14. April 2006
Dreiecke
Hab ich mich vor 3 Minuten noch über die fehlende Sonne beschwert und neidisch nach Berlin gelauscht, so ist sie jetzt da. Die Wolken haben den Himmel frei gegeben, die obligatorischen Flugzeugstreifen sind am Himmel, ich kneife die Augen zusammen, während ich Os Diplomarbeit lese und Lust kriege, heute abend in die Maria zu gehn, wäre sie nicht einige hundert Kilometer entfernt. Zwischen den Abschnitten denke ich über Dreiecke nach, als ein Bezugssystem, in denen jede Ecke mit jeder anderen verbunden ist und dass es spannend ist, Dreiecke zu entdecken, die die ganze Zeit da waren, die man aber lange nicht gesehen hat, und dass mit einem mal einiges klarer wird und gerade damit wieder für neue Verwirrung sorgt.

Und dann schaue ich zurück auf die vergangene Woche und hinaus in den blauen Himmel und würde am liebsten gleich wieder laufen gehn, aber ich war ja vorhin erst, im Regen, mit Musik, und der Regen hat gut getan, wie die Musik, nur die Telefongespräche davor und danach spinnen ein seltsames Netz, das wieder nirgendwo hinführt, sich nur engmaschig auf alles legt, was ohnehin seit Monaten wie hypnotisiert im Stillstand verharrt.

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Dienstag, 11. April 2006
Sunburn
Die Sonne scheint heiß auf durchs offene Autofenster und treibt mir den Schweiß auf die Stirn. Nur der Fahrtwind kühlt angenehm. Ich drehe die Musik noch etwas lauter, das das Motorengeräusch nicht mehr zu hören ist und auch nicht das Gerüttel des Bierkastens auf der Rückbank. Glenn Danzigs Stimme leitet mich sicher durch die trügerisch-schöne Hügellandschaft.

I was born in the dirt
I never had no home
And the places I’ve lived
You don’t wanna know
But if you wanna hear evil
Just come a little bit close

Ich fahre schneller, der Nacht zu entkommen.

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Samstag, 8. April 2006
Ausklang
Das war also das re/act. Eigentlich noch nicht ganz, denn im Moment ist noch Lounge zum Ausklang mit DJs und späterer Abfahrt zur Timewarp, aber ich kann mich noch nicht ganz aus dem Hotelfoyer lösen, das sich langsam mit Ravegästen füllt, eben waren ein paar durchgeknallte Schweizer hier, jetzt ists grade wieder ruhiger. Das das Festival nach anderthalb Tagen schon wieder vorbei ist, ist superschade, Wolfram und seine Helfer haben so eine gute Arbeit geleistet, dass sie (und die ausgestellten Arbeiten) es verdient hätten, noch mindestens ne Woche offen zu haben. Und richtig Besucher zu bekommen. Leider war auch heute die Besucherzahl eher bescheiden. Was andererseits den Charme ausmachte. Inspirierend war es allemal, und eine bunte Mischung. Und einfach gut, sich mal so direkt austauschen zu können. Nun ja, dann geh ich gleich mal wieder rüber.

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re/act
Im Hotel Wartburg läuft sphärische asiatische Musik, die sich schiegsam hinter die Lounge-Gespräche in der Hotelbar legt und eine gute Kulisse bietet, das Gespräch von Barbara Könches und Michael Saup beim re/act Medienfestival Revue passieren zu lassen. Die Einrichtung selbst ist ein totaler Design Clash, ganz anders als die Ausstellung, die Wolfram von Kontrast, Heidelberg hervorragend arrangiert hat. Die Arbeiten selbst sind ebenfalls bestens ausgewählt und die Atmosphäre ist sehr familiär. Die Location im Mannheimer Schloss absolut klasse und bestens genutzt, trotz widriger Bedingungen für die Verantstalter. Ein Geheimtipp. Jetzt ist J runter gekommen und wir nehmen noch einen letzten Cuba Libre. Morgen mehr.

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Donnerstag, 6. April 2006
Wake up in New York
Craig Armstrongs (gute Farbwahl für ne Website übrigens) "Wake Up in New York" hab ich lange nicht mehr gehört. Aber jetzt ist es genau das richtige um den tag zu beschließen, mit dem Mond da oben und Bildern von New York im Mai im Kopf.

Don't you ever want to lie down
When there's no-one else around
I want to say this to you


Ich sehe mich im Flugzeug nach Newark sitzen, die Augen geschlossen, das Lied auf dem Minidiscplayer hörend. Ich sehe mich im Central Park liegen, am unteren Ende, im Gras, drüben ist eine Hochzeitsgesellschaft zum Foto machen. Ich schlafe ein und als ich wieder aufwache ist es kühl geworden, ich liege im Schatten. Alleine.

Das letzte Stück in der Playlist heute abend ist dann doch ein anderes. Sophias Reprise aus Absolute Giganten, den ich, glaub ich, noch nie gesehen hab, aber das Stück erinnert mich an jenen Moment im letzten Herbst im Kiasma als ich auf dem Sofa vor Johanna Domkes Berlin Video-Loop saß und in dieser Schleife gefangen war.

Wie spät ist es eigentlich?

Der Mond sinkt tiefer vor meinen Fenster. Ohne den Kopf zu heben, habe ich ihn jetzt im Blickfeld.

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Mitternacht
Wieder steht der Mond vor meinem Fenster. Eine Sichel ist er längst nicht mehr, so langsam sieht er eher aus wie ein gut gefülltes Pittabrot. Heute abend hab ich eine ganze Weile telefoniert, mit R und A und K und manchmal hat so ein Telefon doch was gutes, fühlt sich dann doch besser an als das leidige Instant Messaging. Und dann haben sich die Leute vom Medialab Madrid heute gemeldet: Musical City, das Konzept mit dem ich vor gut 2 Jahren nach Kopenhagen fuhr, haben sie als eines von 10 Workshopprojekten ausgewählt. Das würde dann am 18. losgehen. In Madrid ists sicher schon Frühling. Muss ich nur vorher noch ein paar andere Termine regeln. Aber erstmal der Vortrag mit J am Samstag in Mannheim.

(Gerade in der Playlist: Die Romeo & Juliet Version von den Indigo Girls ist manchmal doch die beste der vielen verschieden Versionen des Songs...)

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