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Donnerstag, 30. März 2006
zeitreise
während die nacht sich über die stadt legt und sie zu einer riesigen leuchtenden kinetischen skulptur macht, die einen umscließt aber dennoch oder gerade deswegen unnahbar bleibt, beschließe ich zu verreisen. eine nacht werde ich noch unter diesem himmel bleiben und wenn ich wach werde wird er nicht mehr der gleiche sein und ich werde mich an ihn dranhängen und mit ihm fortziehen.
ich würde also eine zeitreise machen. nun sind zeitmaschinen an sich schon nicht die schnellsten fortbewegungsmittel, aber eine fahrt mit der eisenbahn ist eine besonders langsame art der zeitreise und so dauerte es volle sechs tage bis ich an den morgen zurückgereist war und in diesen sechs tagen machte ich bereits eine innere reise durch, durch kältezonen und heißgebiete und während der rhythmus sich stetig weiterentwickelte, kein ende findend, wurde ich immer willenloser und am sechsten tag wäre es mir nun auch egal gewesen für den rest meines lebens in dieser maschine gefangen zu sein. aber als wir am zielbahnhof einrollten ging die rote sonne gerade auf und sie sah mir in die augen, so dass ich nichts anderes mehr wahrnahm und wäre ich nicht zu erschöpft gewesen nach dieser langen nacht, hätte ich zum immer noch anhaltenden rhythmus zu tanzen begonnen...

ich würde also eine zeitreise machen. nun sind zeitmaschinen an sich schon nicht die schnellsten fortbewegungsmittel, aber eine fahrt mit der eisenbahn ist eine besonders langsame art der zeitreise und so dauerte es volle sechs tage bis ich an den morgen zurückgereist war und in diesen sechs tagen machte ich bereits eine innere reise durch, durch kältezonen und heißgebiete und während der rhythmus sich stetig weiterentwickelte, kein ende findend, wurde ich immer willenloser und am sechsten tag wäre es mir nun auch egal gewesen für den rest meines lebens in dieser maschine gefangen zu sein. aber als wir am zielbahnhof einrollten ging die rote sonne gerade auf und sie sah mir in die augen, so dass ich nichts anderes mehr wahrnahm und wäre ich nicht zu erschöpft gewesen nach dieser langen nacht, hätte ich zum immer noch anhaltenden rhythmus zu tanzen begonnen...


Von marcosz, 14:19 Uhr
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Montag, 27. März 2006
Abdullah Ibrahim
Abdullah Ibrahim in der Alten Oper. Die ersten drei Stücke war ich überrascht. Der ist alt geworden, dachte ich, Rhythmusprobleme im Zusammenspiel mit dem jüngeren Bassisten und Schlagzeuger. Die richtige Spannung fehlte. Oder fehlte mir der Sachverstand? Aber dann. Spätestens ab dem dritten Stück, so weit man diese Einteilung treffen kann, denn Ibrahim machte keine einzige Pause bis zum Ende des Konzerts, hatten sie sich gefunden. Oder ich mich eingehört. Es dauert immer bis sich Musiker warm gespielt haben, aber bei Vollprofis denke ich immer, das kann nicht in dem Maße sein, und dann fange ich an und weiß nicht mehr, ob ich es bin, der einfach braucht, bis er sich eingehört hat und am Ende des Konzertes würde ich gerne nochmal den Anfang hören und zwar genauso gespielt um es neu beurteilen zu können, besonders wenn sie mit einem guten Stück anfangen, aber die Möglichkeit gibt es ja für gewöhnlich nicht. Wie auch immer, nach ner Viertelstunde hat dich das Trio eingespielt und ich mich eingehört und es entfaltet sich dieser ganze eigene Sound, ein immer weitertreibender Rhythmus, der niemals auf den Punkt ist und selbst die Synkopen in einer natürlichen Getriebenheit nochmal verschleppt, dass es mich immer an Tierherden in der afrikanischen Savanne denken läßt. Und das gleiche passiert mit Harmonien und Melodien: schöne, fast eingängige Linien, die aber dann doch immer wieder ungewöhnlich aufgelöst oder von überraschend verschobenen Harmonien gestützt werden. Und das alles, wie der Rhythmus, ohne je ein Ende zu finden. Bass (Belden Bullock) und Schlagzeug (George Gray) setzen hier und da ein, treiben mit, schließen sich der Herde an, vor sich hingrinsend, auf einen Einruf Ibrahims reagierend oder auf ein schön umspieltes Motiv, dann wieder geduldig pausierend.
Von marcosz, 01:29 Uhr
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Samstag, 25. März 2006
all the love
ein milder tag im frühjahr sommer herbst 1965 1976 1981. ein bleicher blauchstichiger super8film. ein park. tau geworden vom marathonlauf lege ich mich auf dem märzkalten moos nieder und bleibe für alle ewigkeit so liegen bis die sonne mich auflöst. i am watching the days go by. bob dylan kommt auf mich zu, setzt sich, steckt sich eine lucky strike an und erzählt von jenem tag in den frühen siebzigern als er joan zufällig in der einkaufsmall einer kleinstadt im mittleren westen wiedertraf. 4 stunden saßen sie nebeneinander auf dem grünstreifen am straßenrand und schwiegen. bis joan leise anfing any day now zu summen. dann sagte er nichts mehr. wie der tag zu ende ging könne man sich vorstellen. während unsere schatten länger werden spielt bob auf der harmonika, ich schlage den rhythmus dazu und dann kommt piers vorbei. die gitarre aufm buckel, eine flasche rotwein in der hand und farbflecken auf dem hemd. er setzt sich zu uns. die kastanien fangen langsam an zu brennen. ich selbst bin längst nicht mehr. das moos ist trocken und warm. wir schweigen wir trinken den rotwein, den piers mitgebracht hat. ich färbe mich rot. oh mann, sage ich. kann das wirklich das ende sein? und dann steht sie plötzlich da: all the love in all the world. und keiner der sie sieht.
Von marcosz, 18:34 Uhr
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Donnerstag, 23. März 2006
The Final Cut
So. Das wär das. Die DVD ist jeden Moment gebrannt. Dann noch nen Test aufm Fernseher. Und dann kanns morgen in die Post. Wurde auch Zeit. Videoschnitt am Mac ist ein Graus. Da war die 3D Geschichte der reinste Spaß dagegen. iMovie ist mir dauernd abgeschmiert, immer beim Export. Musste dann alle möglichen Tricks versuchen, inklusive Export über Garageband, von da nach Quicktime und dann nochmal als mp4 runterrechnen, weil das Powerbook auch die fetten .movs nicht sauber zeigen konnte. Menschmenschmensch.
Heute war wieder ein sonniger Tag. Es wird wärmer. AccuWeather.com meldet im Dashboard für kommenden Sonntag bereits 17 Grad. Wird auch Zeit.
Heute war wieder ein sonniger Tag. Es wird wärmer. AccuWeather.com meldet im Dashboard für kommenden Sonntag bereits 17 Grad. Wird auch Zeit.
Von marcosz, 01:31 Uhr
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