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Dienstag, 3. Januar 2006
Heiß und Kalt
In Birdsville auf Australien sind es gerade 45 Grad warm, während es im sibirischen Amga -55 Grad sind. 100 Grad Temperaturunterschied sind eigentlich nicht vorstellbar.
Von marcosz, 10:20 Uhr
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Donnerstag, 29. Dezember 2005
Unterwegs
Am nächsten Morgen schneit es wieder. Berlin verschwindet nun vollends unter einer dicken weißen Fläche. Die vorweihnachtlichen Wirrungen und das Weihnachtstief sind überwunden. Ich erwache im Halbschlaf durch den scharfen Ton des Nachrichteneingangssignals und bleibe gelassen, obwohl ich weiß, wer der Absender ist. Die Nachricht bestätigt mich in meinem gestrigen Entschluß. Ich schaue hinaus und bekomme Lust auf eine Schneeballschlacht.
Dann mache ich mich auf den Weg. Das was man hauptsächlich macht, wenn man in dieser Stadt ist. Und macht man sich nicht auf den Weg, gibt es keinen Grund, in dieser Stadt zu sein. Man macht sich auf den Weg, man ist unterwegs. Man kommt nur nie dazu, anzukommen und das zu tun, weshalb man sich auf den Weg gemacht hat.
Dann mache ich mich auf den Weg. Das was man hauptsächlich macht, wenn man in dieser Stadt ist. Und macht man sich nicht auf den Weg, gibt es keinen Grund, in dieser Stadt zu sein. Man macht sich auf den Weg, man ist unterwegs. Man kommt nur nie dazu, anzukommen und das zu tun, weshalb man sich auf den Weg gemacht hat.
Von marcosz, 12:47 Uhr
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Mittwoch, 28. Dezember 2005
22C3
Nach einigen Jahren besuche ich erstmals wieder den Chaos Communication Congress, diesmal im neuen Kongreßzentrum am Alexanderplatz. Es ist nett - aber ohne große Überraschungen. Die Räumlichkeiten wirken vor allem durch den großen runden Bereich auf jeder Ebene, aber im Vergleich mit dem Kongreßgebäude an der Jannowitzbrücke gibt es einige Nachteile. Insgesamt scheint es mir sogar kleiner zu sein, der Eingangsbereich sorgt für zugige Unruhe, das Essen ist miserabel, und nirgendwo ist ordentlicher Sitzplatz.
Ich besuche alles in allem nur 4 Veranstaltungen, am Abend gäbe es noch welche, die mich interessieren, aber bis um 11 für nen Buckminster Fuller Vortrag zu warten, ist mir doch zu lang. Georg Damerfos Ausführungen zu seinen 5 Theses on informational cognitive capitalism sind trotz der festivalüblichen technischen Schwierigkeiten interessant und lassen weiterdenken, auch wenn sie gelegentlich in der Diskussion stecken bleiben.
Peter Glasers kurzer Vortrag im Anschluß kreist wortgewandt um sehr ähnliche Themenfelder. Das Geheimnis wird als der dunkle Bruder der Information ausgemacht, als eine Mischung aus Sexappeal und Mißtrauen. Es ist unterhaltsam, Glaser zuzuhören, aber Lösungsansätze bietet auch er nicht. Ein wenig später in Robots for fun and research scheint die Lösung schon gefunden. Verena Hafners Umarmung der "human's best pals" läßt (anthropologische, soziologische, philosophische) Fragen nach möglichen Konsequenzen der KI für den Menschen völlig aussen vor, als hätte es Searle, Dreyfus oder Weizenbaum nie gegeben. Schade, etwas mehr als eine Demonstration über den Stand der Technik in der Robotik hätte ich mir schon gewünscht auf einem Chaos Communication Congress.
Ich besuche alles in allem nur 4 Veranstaltungen, am Abend gäbe es noch welche, die mich interessieren, aber bis um 11 für nen Buckminster Fuller Vortrag zu warten, ist mir doch zu lang. Georg Damerfos Ausführungen zu seinen 5 Theses on informational cognitive capitalism sind trotz der festivalüblichen technischen Schwierigkeiten interessant und lassen weiterdenken, auch wenn sie gelegentlich in der Diskussion stecken bleiben.
Peter Glasers kurzer Vortrag im Anschluß kreist wortgewandt um sehr ähnliche Themenfelder. Das Geheimnis wird als der dunkle Bruder der Information ausgemacht, als eine Mischung aus Sexappeal und Mißtrauen. Es ist unterhaltsam, Glaser zuzuhören, aber Lösungsansätze bietet auch er nicht. Ein wenig später in Robots for fun and research scheint die Lösung schon gefunden. Verena Hafners Umarmung der "human's best pals" läßt (anthropologische, soziologische, philosophische) Fragen nach möglichen Konsequenzen der KI für den Menschen völlig aussen vor, als hätte es Searle, Dreyfus oder Weizenbaum nie gegeben. Schade, etwas mehr als eine Demonstration über den Stand der Technik in der Robotik hätte ich mir schon gewünscht auf einem Chaos Communication Congress.
Von marcosz, 20:14 Uhr
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Dienstag, 27. Dezember 2005
zwischenzeit
am morgen wache ich in frankfurt auf und schaue auf einen völlig verschneiten balkon. der alte küchentisch von zuhause und die klappstühle sind unter einer dicken schneedecke begraben und im frühjahr werden sie verrottet sein, aber das frühjahr ist noch eine weile hin und ich wünschte es wäre schon soweit, vielleicht wäre dann so manches geklärt, und wenn nicht wäre es zeit zu verreisen, aber das nun dem ende zugehende jahr hat ja gezeigt, dass man sich nicht entziehen kann, immer dann, wenn man denkt, langsam in ruhigeres wasser zu kommen, tauchen stromschnellen auf oder ein strudel der einen hinabzieht und viel wasser schlucken läßt, bevor er einen wieder losläßt.
ich schaue also hinaus und wie jedes jahr um diese zeit kommt mir u2s new year's day in den kopf. a world in white gets underway/i wanna be with you night and day... als die müllabfuhr klingelt, um reingelassen zu werden, stehe ich auf, es fallen mir gespräche ein von fremden und ich weiß nicht mehr ob ich sie gehört habe oder geträumt. es scheint mir ohnehin alles völlig unwirklich im moment. es ist völlig still im haus ich spiele einige songs auf dem klavier, die changes von windmills of your mind, dann stehe ich auf und schaue aufs telefon, das weiterhin schweigt, ich hätte lust es in hohem bogen hinauszuwerfen, ich möchte durch den schnee laufen irgendwo am ende der welt, in lappland oder sibirien oder patagonien, jedenfalls bis dorthin wo die drachen sind, vielleicht eher patagonien, dort ist es sommer und ich könnte im schnee liegen und in den glühenden ball der sonne schauen, die mich nicht frieren ließe, in dieser zeit zwischen den jahren.
ich schaue also hinaus und wie jedes jahr um diese zeit kommt mir u2s new year's day in den kopf. a world in white gets underway/i wanna be with you night and day... als die müllabfuhr klingelt, um reingelassen zu werden, stehe ich auf, es fallen mir gespräche ein von fremden und ich weiß nicht mehr ob ich sie gehört habe oder geträumt. es scheint mir ohnehin alles völlig unwirklich im moment. es ist völlig still im haus ich spiele einige songs auf dem klavier, die changes von windmills of your mind, dann stehe ich auf und schaue aufs telefon, das weiterhin schweigt, ich hätte lust es in hohem bogen hinauszuwerfen, ich möchte durch den schnee laufen irgendwo am ende der welt, in lappland oder sibirien oder patagonien, jedenfalls bis dorthin wo die drachen sind, vielleicht eher patagonien, dort ist es sommer und ich könnte im schnee liegen und in den glühenden ball der sonne schauen, die mich nicht frieren ließe, in dieser zeit zwischen den jahren.
Von marcosz, 13:49 Uhr
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