Samstag, 3. Dezember 2005
Jenseits der Ferne
Gerade auf 3sat:

JENSEITS DER FERNE. Die stille Reise des Erfinders August Frommer,
Deutschland 2001/02

... ein poetisches Portrait eines 70jährigen Erfinders in einer bayrischen Kleinstadt, der seit seiner Kindheit versucht, ein Perpetuum Mobile zu bauen.

Der Erfinder August Frommer widmete sein ganzes Leben einer fantastischen Idee: Er wollte die "perfekte Maschine" konstruieren, das Perpetuum mobile. Entgegen jeden wissenschaftlichen Machbarkeitsgedankens war er diesem Traum treu geblieben. Bis zu seinem Tod im November 2003 hat er die Hoffnung auf ein Gelingen nicht aufgegeben. Johannes Kaltenhauser und Florian Vogel beschreiben das entbehrungsreiche Leben des Erfinders.

link (0 Kommentare)   | kommentieren


Freitag, 25. November 2005
Winteranfang
Ich sitze barfuß auf der großen Couch im Wohnzimmer.
Ich höre Piazzola und tangotanze durch die Wohnung.
Ich stehe am Fenster und schaue auf den ersten Schnee des Jahres, ein Ahornsamen, Propeller nannten wir sie als Kinder, hat sich in die dicke Schneedecke vor dem Fenster gelegt.
Er war schon tot bevor er sich dort zur Ruhe ließ, aber würfe man ihn in den Wind, begänne er wieder zu tanzen wie einst.

Ich drehe mich um mich selbst und denke, in einem Film über mein Leben müsste Musik vorkommen. Viel Musik. Laute Musik leise Musik fröhliche wütende traurige Musik.
Ich sitze auf der großen Couch und habe noch genug Wut in mir oder wieder.
Ich reiße das Fenster auf und lasse die kalte Winterluft hinein und das Bandoneon hinaus.
Ich zeichne einen Vogel im Flug auf kräftiges, holzfreies Papier, (110g/m^2), mit dem Kopf von Clark Kent.

Ich freue mich darüber in wenigen Tagen ein freier Mann zu sein, der sich am Bahnhof einen Fahrschein ans Ende der Welt löst.
Der den Rest seines kurzen Lebens in Cafés in Buenos Aires verbringt und Tangotänzerinnen an den rand vergilbter Tageszeitungen malt, die er liest, obwohl er nie spanisch gelernt hat.
Ich streiche ein Kapitel aus einem unfertigen Buch, ein anderes zerschneide ich in zusammenhanglose Fragmente, die nie jemand lesen wird.
Ich zünde Clark Kent an und mir eine Zigarette und werfe den brennenden Vogel durchs offene Fenster dem Bandoneon hinterher.

link (0 Kommentare)   | kommentieren


Mittwoch, 23. November 2005
Spieglein, Spieglein...
Gestern war ein wenig Weihnachten in der Agentur, zumindest für A, A und mich, denn für jeden von uns gab es ein kleines Olympus Paket mit einer E-500 und zwei Objektiven. Und natürlich musste ich in der Nacht eine ganze Serie von Mondwackelbildern mit dem Tele machen und sie heute auch gleich mit nach Heidelberg nehmen und unterwegs rumprobieren - welche Voreinstellung eignet sich wofür, wann besser Blendenautomatik, wann Zeitautomatik, was verbirgt sich hinter jenem Menüpunkt, was hinter dem anderen... ganz schön komplex. Ist auch schon ne Weile her, dass ich mit ner SLR fotografiert hab. Die gute alte Pentax fristet eher ein Schattendasein, seit ich die kleine Minolta immer dabei hab.
Wie auch immer - die Olympus macht Spass, auch wenn iPhoto noch etwas rumzickt...



Das Ergebnis der Untersuchung war jedenfalls auch positiv. Eine OP ist erstmal nicht nötig. Stattdessen ist gezieltes Muskeltraining angesagt.

link (0 Kommentare)   | kommentieren


Freitag, 18. November 2005
Abgewandter Blick
Die Stehuhr der Nachbarn oben drüber schlägt Mitternacht. Ich schalte den Fernseher aus, wo ich grade das erst Video von rapsoul gesehen hab, die C produziert und mit denen er neulich auf Tour war. Zu viva kam ich vom JBK, der, sich überheblich selbstgerecht über sein moderatorenpult zu den gedrängt sitzenden Gästen lehnend, Bisky in die Mangel nahm. Der wiederum kuscht mit großer Altersgeste. Mannmannmann.

Als ich gestern morgen die Treppe hinunterhumpelte zum wartenden Taxi kam ich mir vor wie Hans Schnier, der abgetakelte Clown, ich wußte nicht recht, ob mir der Vergleich gefallen sollte, obwohl das Setting passt, ein grauer Novembertag in einer rotschwarz regierten Republik, die gerade so mit sich selber beschäftigt ist, dass alles wirklich wichtige mal wieder untergeht. Ein falsches Idyll.

link (0 Kommentare)   | kommentieren