Sonntag, 16. Oktober 2005
Herbst
Im Park unter einem rotgrünen Baum liegen und ewig in den Himmel starren. Dann und wann fährt der Wind hinein. Es raschelt. Er schüttelt rotbraune Blätter auf mich hinab bis ich völlig darunter begraben bin. Irgendwann raschelt es nicht mehr. Die zeit bleibt stehn. Nur von sehr weit entfernt höre ich die Kinder und den Straßenverkehr.

link (0 Kommentare)   | kommentieren


Samstag, 15. Oktober 2005
Les Aventuriers
Als Jugendlicher habe ich

LES AVENTURIERS (Die Abenteurer), Frankreich 1973

im Fernsehen gesehen und seitdem hab ich die Bilder im Kopf wie von keinem anderen Film. Umso unglaublicher, dass es den Film mit Alain Delon und Lino Ventura weder auf VHS noch auf DVD zu kaufen gibt. Aber immerhin bin ich nicht der einzige, dem es so geht. Bin grad über Bronson draufgekommen, der gerade im ersten rumprügelt und der mit Delon in Red Sun vor der Kamera stand. Vor einigen Jahren gab es eine Spielshow, Fort Boyard, als ich sie sah wußte ich sofort, dass es die Festung aus der Schlusszene der Abenteurer war, wie gesagt, eine der beeindruckensten Schlußszenen, die ich je sah und auch noch nach bestimmt fast 15 Jahren präsent habe, obwohl ich sonst Filme sofort vergesse.

link (2 Kommentare)   | kommentieren


Freitag, 14. Oktober 2005
Wir hier
Seit zwei Wochen kein Eintrag. Es ist immer noch schönstes Herbstwetter, nur die Nächte sind kalt. Ich habe mich dennoch erkältet und sitze zuhause und blättere abwechselnd in Zeitschriften und höre Glass, Faure, Debussy, Vivaldi, Bizet... Lesen und hören zugleich jedenfalls geht nicht.

Seit zwei Wochen kein Eintrag hier. Dafür im gleichen Zeitraum gut 20 Seiten im Arbeitsjournal. Ideen für die Zeit danach. Im Kopf ist schon vieles fertig, ob jemals etwas davon Wirklichkeit wird bleibt abzuwarten. Vorgestern hab ich ein 100seitiges iPhoto-Buch bestellt. K und S haben mich drauf gebracht, als sie hier waren, bevor sie nach New York flogen. Zwei Abende hab ich dran gesessen. Die Photobücher bei Apple sind nicht billig, aber seit ich die kleine Minolta habe, hab ich nie wieder Abzüge machen lassen. "Wir hier" hab ich es genannt und ich glaube ich sollte Freunde einladen um darin zu blättern, sobald es da ist.

link (0 Kommentare)   | kommentieren


Sonntag, 9. Oktober 2005
Insen
Wir wohnen im Hotel Europa. Gleich neben dem Café Moskau und gegenüber vom Opernplatz, wo sich ab sieben ein angenehm unprätentiöses Publikum sammelt um den Auftakt zu den "Begegnungen" zu sehen: Alva Noto, Sohn der Stadt und in der Kunstwelt besser bekannt unter seinem bürgerlichen Namen Carsten Nicolai, und Ryuichi Sakamoto verwandeln mit Insen das ohnehin spacig-schicke 70er Jahre Chemnitzer Stadttheater in einen Raumtransporter, die Bühne wird zur Brücke, die Monitorleiste zum Sichtfenster in ein musikalisches All. Besonders in Erinnerung bleibt mir das dritte Stück, wie alle anderen ein Dialog zwischen CNs Schleifen und Beats und Sakamotos sanften Pianoakkorden: rote Frequenzbalken schlagen von rechts nach links, reduzierte entfernt an Katakana erinnernde Zeichen legen sich darüber.

link (0 Kommentare)   | kommentieren