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Sonntag, 13. Februar 2005
Layout
Hmmm. Nach der Antvilleumstellung waren ein paar Layout-Korrekturen nötig. Ob der graue Hintergrund nötig war, weiß ich noch nicht. Warum's bisher keine Verdana war weiß ich allerdings auch nicht. Im Portfolio isses schließlich auch. Das sieht aber inzwischen auch schon ganz schön oll aus. Werd aber kaum so schnell dazu kommen, es zu überarbeiten. Wäre ja schon froh, ich würd mal alles auf einen Server kriegen. Ob das Grau hier zu düster ist? Ein anderer Header wäre auch mal fällig. Naja.
Von marcosz, 19:23 Uhr
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Wechselhaft
Das Wetter ändert sich heute alle zwei Stunden, als lebten wir am oft vermissten Meer. Als der Himmel gerade einmal sonnigblau ist laufen wir zum Günthersburgpark. Die Rumänen spielen heute Fussball, nicht Boule, wie sonst. Kurz bevor wir wieder zu Hause sind, beginnt es zu regnen. Eine halbe Stunde später schneit es. Der Himmel ist wieder grau. Ich sehe hinaus und in mein Teenagerzimmer hinein. Ich bin 12 Jahre alt und sitze an einem Commodore 116 Heimcomputer und schreibe kleine Programme, die geometrische Formen auf den Bildschrim bringen und die ich auf einem antrahzitfarbenen Kassetenrecorder speichere. Es ist gemütlich hier. Über der Heizung hängt ein blauer Skianzug zum trocknen und vor der Tür stehen Moonboots. Als ich aus der Erinnerung aufwache stehe ich immer noch am Küchenfenster. Es hat wieder aufgehört, zu schneien. Der Himmel dreht gerade wieder ins Blau.
Von marcosz, 16:45 Uhr
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Samstag, 12. Februar 2005
The Aviator
Am Samstagmittag verlassen wir Frankfurt auf der A66 Richtung Wiesbaden um in Höchst zum größten Möbelhaus des Rhein-Maingebiets und ins Main-Taunus Zentrum einkaufen zu fahren. Beides ist ein Reinfall. Die einzigen Sofas, die einen nicht sofort mit dem Gefühl biederster Spießigkeit überschütten, sind Rolf Benz Sofas, zu denen aber niemand was sagen kann und die auch nicht wirklich unserer gewünschten Preiskategorie entsprechen. Das Main-Taunus Zentrum ist ein große zugige Ansammlung von Beton und es gibt hier nichts, was es nicht auch auf der Zeil gäbe. Am Ende kaufen wir gar nichts und das Stück Donau-Welle, das wir beim Bäcker bestellen, besteht zur Hälfte aus einer kompakten Buttercreme, die nichts mit der Vorstellung einer leichten Kirsch Schoko Sahne Kombination zu tun hat, wie sie der Gedanke an Donau-Well eigentlich verspricht.
Also bleibt nur noch das Kinopolis, ein Multiplex Kino, dessen Name Schlimmes befürchten läßt. Um 16:15 läuft
THE AVIATOR, USA 2005
in der Originalfassung, also immerhin etwas. Es ist immer windiger geworden, also keine schlechte Idee, den Rest des verkorksten Nachmittags im Kino zu verbringen.
Ohne Zweifel ist The Aviator ein amerikanischer Film. Die Geschichte Howard Hughes ist die Geschichte des american way of life. Die Geschichte eines Selfmademan, der sich als Kind geschworen hat, Filme zu drehen und Flugzeuge zu bauen und sich als junger Mann diesen Traum erfüllt. Mit eisernem Willen und rücksichtlos sich und anderen gegenüber. Aber immer im Glauben an seinen Traum. "I am supposed to be eccentric. But I am not a Liar." sagt er, als er wegen Kriegsgewinnlerei auf die Anklagebank gezogen wird.
Dieser Glaube aber ist es, der längst nicht mehr nur Amerika antreibt. Der Konflikt zwischen dem hemdsärmeligen Macher und dem Bildungsbürger, der im Film in jener Passage deutlcih wird, in der Howard Hughes die Familie seiner Partnerin Katherine Hepburn besucht, einer Horde intellektueller liberaler Besserwisser, dieser Konflikt ist nicht nur der neuerdings immer wieder auf die Tagesordnung politischer Gesprächrunden beschworene Konflikt zwischen Amerika und Old Europe. Es ist auch ein Konflikt, der innerhalb Europas täglich neu gefochten wird: zwischen Unternehmern und Gewerkschaftern, zwischen postkommunistischen Schwellenländern und übersättigten Sozialdemokratien.
The Aviator führ diesen Konflikt geradezu dialektisch vor: Visionen und Tatendrang treiben die Entwicklung voran, aber sie verlangen, dass ihnen alles und jeder untergeordnet wird. Den Machern wie Howard Hughes geht es dabei nicht um Geld. Es geht ihnen um die Verwirklichung der Idee. Zugleich aber wird deutlich, wie die Vision eines einzelnen nur auf dem Nährboden gesellschaftlicher Entwicklung gedeien kann. Der Krieg, von jeher Vater aller dinge, förderte bekanntermaßen nicht nut den wehrtechnischen Fortschritt bis hinzur Erfindung der Atombombe. Bereits der erste Weltkrieg trieb entscheidend den Aufbau der Filmindustrie und die Entwicklung der Filmtechnik voran. Die mediale Speicherung und Übertragung des Krieges wird selbst zur Waffe. Und umgekehrt funktioniert die Filmindustrie nach Regeln des Krieges.
Martin Scorsese ist es wieder einmal gelungen ein Geschichtsepos in Bilder und Bewegung zu bringen, das weit über seine biographische Dimension hinaus auf immer noch gültige gesellschaftliche und kulturelle Zusammenhänge verweist. Als wir um halb acht das Kino verlassen ist der angekündigte Orkan bereits im Anmarsch. Wir steigen ins Auto und machen uns auf den Weg zurück in die leuchtende Stadt.
Also bleibt nur noch das Kinopolis, ein Multiplex Kino, dessen Name Schlimmes befürchten läßt. Um 16:15 läuft
THE AVIATOR, USA 2005
in der Originalfassung, also immerhin etwas. Es ist immer windiger geworden, also keine schlechte Idee, den Rest des verkorksten Nachmittags im Kino zu verbringen.
Ohne Zweifel ist The Aviator ein amerikanischer Film. Die Geschichte Howard Hughes ist die Geschichte des american way of life. Die Geschichte eines Selfmademan, der sich als Kind geschworen hat, Filme zu drehen und Flugzeuge zu bauen und sich als junger Mann diesen Traum erfüllt. Mit eisernem Willen und rücksichtlos sich und anderen gegenüber. Aber immer im Glauben an seinen Traum. "I am supposed to be eccentric. But I am not a Liar." sagt er, als er wegen Kriegsgewinnlerei auf die Anklagebank gezogen wird.
Dieser Glaube aber ist es, der längst nicht mehr nur Amerika antreibt. Der Konflikt zwischen dem hemdsärmeligen Macher und dem Bildungsbürger, der im Film in jener Passage deutlcih wird, in der Howard Hughes die Familie seiner Partnerin Katherine Hepburn besucht, einer Horde intellektueller liberaler Besserwisser, dieser Konflikt ist nicht nur der neuerdings immer wieder auf die Tagesordnung politischer Gesprächrunden beschworene Konflikt zwischen Amerika und Old Europe. Es ist auch ein Konflikt, der innerhalb Europas täglich neu gefochten wird: zwischen Unternehmern und Gewerkschaftern, zwischen postkommunistischen Schwellenländern und übersättigten Sozialdemokratien.
The Aviator führ diesen Konflikt geradezu dialektisch vor: Visionen und Tatendrang treiben die Entwicklung voran, aber sie verlangen, dass ihnen alles und jeder untergeordnet wird. Den Machern wie Howard Hughes geht es dabei nicht um Geld. Es geht ihnen um die Verwirklichung der Idee. Zugleich aber wird deutlich, wie die Vision eines einzelnen nur auf dem Nährboden gesellschaftlicher Entwicklung gedeien kann. Der Krieg, von jeher Vater aller dinge, förderte bekanntermaßen nicht nut den wehrtechnischen Fortschritt bis hinzur Erfindung der Atombombe. Bereits der erste Weltkrieg trieb entscheidend den Aufbau der Filmindustrie und die Entwicklung der Filmtechnik voran. Die mediale Speicherung und Übertragung des Krieges wird selbst zur Waffe. Und umgekehrt funktioniert die Filmindustrie nach Regeln des Krieges.
Martin Scorsese ist es wieder einmal gelungen ein Geschichtsepos in Bilder und Bewegung zu bringen, das weit über seine biographische Dimension hinaus auf immer noch gültige gesellschaftliche und kulturelle Zusammenhänge verweist. Als wir um halb acht das Kino verlassen ist der angekündigte Orkan bereits im Anmarsch. Wir steigen ins Auto und machen uns auf den Weg zurück in die leuchtende Stadt.
Von marcosz, 22:17 Uhr
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With or Without me
EIn grauer Februarmorgen. Im Radio berichten sie von der Berlinale und geben mir das Gefühl am anderen Ende der Welt zu sein. Zum ersten Mal seit Jahren werde ich nicht in großer Vorfreude das Programm des Forums des internationalen Films durchstöbern und mir diesen oder jenen russischen thailändischen argentinischen Film ankreuzen, mich dann irgendwann eine gute Stunde in den Potsdamer Arkaden anstellen und dann müde und zufrieden - meist alleine - im Cinestar oder dem kleinen Arsenal oder - meist gegen Ende des Festivals - im Babylon in Mitte eintauchen in eine ferne oder gar nicht so ferne aber nicht weniger verführerische Welt.Ich packe Kisten aus. Die der Spedition Lange sind stabiler und schwerer als die von Synanon. Es wird noch eine Weile dauern, bis alle Kisten leer sind.
Von marcosz, 11:15 Uhr
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Samstag, 5. Februar 2005
Wide awake
Als ich an meiner einstigen Tramstation stehe - Prenzlauer Allee/Danziger Straße, das Caf'e Na und... unten im Haus gibts immer noch, dort war immer einiges los, wenn ich nachts um drei mit dem Taxi zum ZDF in Tempelhof fuhr... ob die Wohnung inzwischen wieder vermietet ist? Vor einem Jahr war sies noch nicht, da stand sie schon 2 Jahre leer und vom Hof aus konnte ich sehen, dass die Tür zwischen Wohn- und Arbeitszimmer noch stand, wie ich sie verlassen hatte.... - als ich also da stehe, in der kalten sonnigen klaren Luft, merke ich dass es vor allem die WEITE ist, die ich an Berlin liebe und in Frankfurt vermisse, die großen offenen Straßen, die in den Horizont hineinlaufen, wobei die Masten der Tram rhythmische Muster ergeben.
Von marcosz, 16:48 Uhr
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Samstag, 5. Februar 2005
Transmediale 05
Im Haus der Kulturen der Welt angekommen bin ich gerade noch rechtzeitig für den Bastelworkshop. So langsam scheint sich hier eine kleine Elektronik-Bastler Community herauszubilden: es sind einige vom letzten Jahr dabei. Die Solarsoundmodule sind kleine vom Licht lebende Einheiten, mit denen ich mich gleich anfreunde. Am Abend dann noch 2 Stunden gepfelgtes Rumfläzen auf Kissen und der Eindruck: die Transmediale ist ein wenig erwachsen geworden. Es steht ihr gut an.


Von marcosz, 00:22 Uhr
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Auto-Pilot
Mit einem enormen Maß an gleichgültiger Gelassenheit sitze ich nun im ICE nach Berlin. Gegen die Fahrtrichtung, so dass ich sehen kann, wie die Frankfurter Skyline kleiner wird und hinter grauen Industriegebäuden verschwindet auftaucht verschwindet. Es ist zwei Stunden später als geplant. Ich bin hundemüde. Daher die Gelassenheit. Der Aufpreis für die Umbuchung vom Supersparpreis auf Normal war fast so teuer wie der Supersparpreis für Hin-und zurück - aber was will man machen, wenn man verschläft. Dass ich verschlafen würde hätte mir allerdings in dem Moment schon klar sein müssen, als ich, recht gut bedient, um fünf zu Hause ankam, nach einer Nacht mit A, K, T und anfangs auch MO, und mich nur noch eine knappe stunde hinlegen wollte. Als ich wach wurde wars 7:37 und damit war mein Zug bereits auf dem Weg nach Fulda.
Wie gesagt, da kann man nix machen, also werd ich versuchen, jetzt wenigstens noch etwas zu schlafen, um ausgeruht und wieder nüchtern in Berlin zur Transmediale anzukommen. Und immerhin: es ist ein schöner Wintermorgen in Hessen, die Landschaft ist in Nebel getaucht, der teilweise so dicht ist, dass die Sonne mondgleich als Scheibe mit klaren Konturen sichtbar ist.
In Hildesheim wird's dann grau und kalt. Wie gewohnt. Ich lehne den Kopf an die Scheibe und sehe mein Gesicht in der vorbeiziehenden Landschaft. Ich höre Musik. I am Auto-Pilot, I am waiting to land. I am frozen in my smiles high up in the air.
Ich sehe wie Gleise zusammenlaufen und auseinander. Sie geben der gelben Landschaft einen gleichmäßigen Rhythmus. I will not come down this time.

Wie gesagt, da kann man nix machen, also werd ich versuchen, jetzt wenigstens noch etwas zu schlafen, um ausgeruht und wieder nüchtern in Berlin zur Transmediale anzukommen. Und immerhin: es ist ein schöner Wintermorgen in Hessen, die Landschaft ist in Nebel getaucht, der teilweise so dicht ist, dass die Sonne mondgleich als Scheibe mit klaren Konturen sichtbar ist.
In Hildesheim wird's dann grau und kalt. Wie gewohnt. Ich lehne den Kopf an die Scheibe und sehe mein Gesicht in der vorbeiziehenden Landschaft. Ich höre Musik. I am Auto-Pilot, I am waiting to land. I am frozen in my smiles high up in the air.
Ich sehe wie Gleise zusammenlaufen und auseinander. Sie geben der gelben Landschaft einen gleichmäßigen Rhythmus. I will not come down this time.

Von marcosz, 13:27 Uhr
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