Tagebuch

Während im Zweiten

AUF DER FÄHRTE DES ADLERS von 1975

mit James Coburn läuft (In einer Athener Villa werden Frau und Kinder eines amerikanischen Industriellen entführt, Coburn als Abenteurer Jim McCabe greift ein) rekapituliere ich den gestrigen Tag: eine Kunststofffüllung im Zahn lässt einen ein Stück weit zum Cyborg werden, nachmittags mit R an der Neuen Nationalgalerie getroffen, dann zum Deutschen Guggenheim: Nam June Paiks Global Groove 2004 ist eine bunte Collage/Remix aus eigenen Arbeiten der letzten 35 Jahre. Von dort zum neuen japanischen Restaurant in der Lychener (bevor der Regen kommt), wo ich frittiertes Gemüse mit Reis und Miso esse und R sich der japanischen Nudelkultur hingibt. Mit Einbruch der Dunkelheit dann ins Wohnzimmer und mir fällt auf, dass ich schon lange nicht mehr da war, denn sie haben um ein Zimmer erweitert und dann kommen T und M und C kommt aus Frankfurt/Oder und berichtet, wie es ihm ergangen ist in den letzten Monaten...



Heute dann entsprechend schwerfällig den verregneten tag überstanden und die morgige Reise nach Langeoog vorbereitet. Ich hoffe nur, das Wetter wird noch besser, denn zum Segeln wärs etwas wärmer und trockener schon ganz genehm.

(Nachtrag: gerade bei T von seinem Zahntraum gelesen und daran gedacht, dass ich letzte Nacht auch so einen hatte. Aber wie gesagt: mit Plaste kann ja nix mehr zerbröseln. Und der Zukunft zugewandt.)

DIE VÖGEL SIND ZU LAUT. DER MORGEN IST ZU HELL.

Liebe was du tust und du wirst gewinnen! Griechenland im Finale. 1:0 in der letzten Minute der ersten Nachspielzeit. Was für ein wunderbar goldenes Silver Goal. Das wird ein fantastisches Olympiafest dieses Jahr. Und ein wunderbares Finale der beiden ärmsten Länder des westlichen Europas. Und ein schöner Bogen zurück zum Beginn dieser EM, in der die Underdogs sich durchsetzten. Es lebe König Rehakles von Athen! (Und R hats den Schülern geweissagt.)

Das Leben während der EM ist sehr einfach. Die Live-Übertragung um 20:45 abwechselnd auf ARD und ZDF, ist die tägliche Konstante und verspricht spannende Entspannung. Bis dahin muss alles getan sein. Die Arbeit, alltägliche Erledingungen, die Nahrungsaufnahme und die Verabredungen, wo man mit wem das Spiel sehen wird. Und noch ein angenehmer Nebeneffekt: da es täglich stattfindet, muss man danach nicht noch ewig feiern, man kann sich beruhigt, traurig oder fröhlich ob des Ergebnisses, zurückziehen, zu bequemer Zeit, am nächsten Tag sieht man sich ja wahrscheinlich wieder, denn nach dem Spiel ist vor dem Spiel.