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Donnerstag, 25. November 2004
No Way Out
M: Wir sollten uns mal gelegentlich Gedanken über ein Ausstiegsszenario machen. Exit Strategy. R: Ich habe heute mein Lieblingsradiergummi verloren. So was kann dir wirklich den Tag verderben.
Während es draussen dunkel und kalt ist geht mir
DIE FETTEN JAHRE SIND VORBEI
Deutschland 2004
nicht mehr aus dem Kopf. Wir waren ihn heute im Eldorado ansehen, ein kleines Kino an der Ecke Bleichstr. Eschenheimer, wie gemacht für geheime Missionen. Der Film ist erstaunlich. Die Charaktere sind lebendig, die Aufnahmen teils poetisch, teils so nah dran am wirklichen Leben, dass man sich wiederfindet als Student, Anfang Zwanzig, mit Sprühdose in der Hand, auf Demos, im Knast nachm ersten Mai. In Berliner Altbauwohnungen. Nach Parties. Mit der Naivität, die man später oft belächelt. Mit Argumenten, die man später als zu kurz gegriffen und plump formuliert erkennt. Mit der Forderung nach Taten, die man später mit Analysen zerredet. Und mit einer Wut, die die Angst vergessen ließ, die aber nicht immer anhält. Die Story scheint zum Schluß hin nachzulassen und gerade als man glaubt, wieder einmal Zeuge eines jener sozialdemokratischen Versöhnungsenden zu sein, die seit Metropolis die Filmgeschichte bevölkern, nimmt sie dann doch die Wende: Manche Menschen ändern sich nie, geschrieben auf einem Blatt Papier, das ist alles, was die Bullen finden, als sie die Wohnung der drei Revoluzzer stürmen wollen...
R: Hat der Film in dir Sehnsucht nach Berlin geweckt? M: Hmm. Nicht nach Berlin. Nach einer bestimmten Zeit. R: Ja. Ging mir auch so.
Während es draussen dunkel und kalt ist geht mir
DIE FETTEN JAHRE SIND VORBEI
Deutschland 2004
nicht mehr aus dem Kopf. Wir waren ihn heute im Eldorado ansehen, ein kleines Kino an der Ecke Bleichstr. Eschenheimer, wie gemacht für geheime Missionen. Der Film ist erstaunlich. Die Charaktere sind lebendig, die Aufnahmen teils poetisch, teils so nah dran am wirklichen Leben, dass man sich wiederfindet als Student, Anfang Zwanzig, mit Sprühdose in der Hand, auf Demos, im Knast nachm ersten Mai. In Berliner Altbauwohnungen. Nach Parties. Mit der Naivität, die man später oft belächelt. Mit Argumenten, die man später als zu kurz gegriffen und plump formuliert erkennt. Mit der Forderung nach Taten, die man später mit Analysen zerredet. Und mit einer Wut, die die Angst vergessen ließ, die aber nicht immer anhält. Die Story scheint zum Schluß hin nachzulassen und gerade als man glaubt, wieder einmal Zeuge eines jener sozialdemokratischen Versöhnungsenden zu sein, die seit Metropolis die Filmgeschichte bevölkern, nimmt sie dann doch die Wende: Manche Menschen ändern sich nie, geschrieben auf einem Blatt Papier, das ist alles, was die Bullen finden, als sie die Wohnung der drei Revoluzzer stürmen wollen...
R: Hat der Film in dir Sehnsucht nach Berlin geweckt? M: Hmm. Nicht nach Berlin. Nach einer bestimmten Zeit. R: Ja. Ging mir auch so.
Von marcosz, 22:45 Uhr
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