Freitag, 5. November 2004
Berlin
1
Ein Blick auf mein Handy signalisiert mir, dass ich in meiner Stadt bin: O2 City steht dort. Die Gesichter der Jugendlichen in der Ubahn sind Berlin Gesichter: kantig pickelig vor Kälte. Härter als im Süden. Ehrlicher vielleicht. Der Alexanderplatz ist zugig wie eh. Zwei orangene Kräne reißen ihr Spitzmaul gen Himmel. Routiniert gehe ich erst zum Eingang der U8, wo die Punks abhängen, bis ich daran denke, die U2 in den Prenzlberg zu nehmen. Jetzt auf eine Party kommen wird merkwürdig sein. Ankommen. K hat recht. Ankommen ist gut.

2
Am Bahnsteig der U2 ist einiges los. Die überlichen Berlintypen, aber spannend isses immer. Kunst ist mal wieder angesagt. Die Lärminstallation fortissimo lässt ohrenbetäubend einen Rennwagen durch die Ubahnstation fahren.

3
Der immer besoffene bärtige Engländer, der vor Jahren in der Prenzlauer Allee vom Balkon aus Publikumsbeschimpfung übte, als ich selbst noch dort wohnte, steigt mit einem Hooligan Schlachtruf in die U2 und spielt sein ewiges "Bouncin' Bouncin'" zur Gitarre. Ich hab ihn noch nie etwas anderes spielen hören.

link (0 Kommentare)   | kommentieren