Freitag, 23. April 2004
Unter Trollen
Das Powerbook auf den Knien fahre ich im Großraumwagen durch Hessen. die Sonne im Westen verwandelt die waldigen Hügel in Fantasyspielkulissen und unseren Zug in eine Zeitmaschine. Weiter vorne im Abteil sitzt ein schwäbischer Troll. Mit tiefer ruhiger Stimme erzählt er unverständliches, was die Horde Trollfrauen um ihn herum allerdings so glücklich zu machen scheint, dass sie regelmäßig in ein grelles Schreien ausbricht, ein Klang, der jedenfalls kaum noch als Gelächter auszumachen ist. Am Fenster links von mir sitzt ein alter Zauberer mit weissem Rauschebart und Brille und liest in Mörder ohne Gesicht, dem ersten Wallanderkrimi. Aber jetzt Obacht: die Raumkontrolle überprüft alle Zeitreisenden...

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Donnerstag, 22. April 2004
Lichtblicke
Am Abend ein Stündchen am Main gesessen und der Abendsonne und der Kondensstreifenmaleri am Himmel zugesehen, was allemal sehenswerter war, als das "Licht-Kultur-Spektakel" Luminale.
Auf dem Eisernen Steg weht ein angenehm warmer Wind. Ich bleibe einen Moment stehen und sehe den Booten zu und ertappe mich dabei, dass ich anfange, die heimelige Großstadtkulisse zu mögen.

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Mittwoch, 21. April 2004
Collapse the light
Während ich am PC sitze und Wireframes baue, steht mein Powerbook als MP3-Player daneben und hüllt mich über die kleinen Sony-Kopfhörer langsam in weiche Sound-Kokon. Ich höre eine Compilation, die ich vor einer Weile für Burns zusammengestellt habe, das Sonnenlicht fällt durch die Lamellen der Jalousien und das Klavier von Porcupine Trees Collapse the light into the earth trägt mich weit über die Hochhäuser der Stadt hinaus.

I won't shiver in the cold
I won't let the shadows take their toll
I won't cover my head in the dark
And I won't forget you when we part

Collapse the Light Into Earth

I won't heal given time
I won't try to change your mind
I won't feel better in the cold light of day
But I wouldn't stop you if you wanted to stay

Collapse the Light Into Earth

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Anzug und Krawatte
Die rote Bar am Mainufer macht zunächst ein wenig den Eindruck einer typischen Studentenbar im Friedrichshain, doch wir sind in Frankfurt und so sind auch hier die nächsten Gäste Anzug- und Kostümchenträger, die sich Äppler und Cocktails hingeben. Ein Blick auf den riesigen Schnapsaltar bestätigt allerdings: von Alkoholika versteht man was. Der Tresen ist mit rotleuchtenden Silikonnippeln bestückt, die Toiletten sind mit Meeresrauchen beschallt und die Pissoirs mit Eiswürfeln gefüllt, die den Wärmeanstieg und den zunehmenden Flüssigkeitsdurchsatz mit Verschwinden kommentieren. Der Barkeeper ist einer der besten seiner Art. Jede Bestellung bestätigt er deutlich und gelassen, die Cocktails werden mit frisch gepressten Fruchtsäften gemixt und die Zigaretten am Ende mitabgerechnet. Als wir nach gut zwei Stunden und etlichen Drinks zahlen wollen, weiss er sofort aus dem Kopf, was jeder hatte und wie hoch die Rechnung ist.

Am Morgen dann wieder ein Frankfurt-Standbild: Massen von Anzugträgern strömen auf die Eingänge der Hochhäuser zu, die sie erst am Mittag wieder ausspucken, in die Bars und Cafes und Restaurants der Stadt.

Ich bin der erste im Büro heute morgen.

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Mittwoch, 14. April 2004
Zwischen den Zeilen
Am Anfang der Friesenstrasse gibt es neben einander eine Phantastische Buchhandlung und eine Krimibuchhandlung. - Nur falls mich jemand sucht und ich nicht im Laden bin....

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Montag, 12. April 2004
Ungebunden
Die WLAN Dichte in Berlin nimmt zu. Im Büro tauchen inzwischen 3 Netzwerke auf und die Nachbarn bei mir zu Hause scheinen auch aufgerüstet zu haben. Nur den Kitaro bringts durcheinander. Der weiss schon nicht mehr, wohin er gehört. Werd ihn deswegen aber nicht gleich an die Leine legen...

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Wires and Frames
Es ist kalt im Büro. Still und aufgeräumt. Meine Worte am Telefon hallen durch den noch zu leeren Raum. In meinem Kopf geistert ein alter Alarm-Song, während ich Wireframes für die Website eines Mobilfunkanbieters zusammenbastle.

I've swept the floors of all my kings
I've opened doors and let the tourists in
Days of wine and roses
Prime ministers, red robes
These days are gone

I've stood on guard as my Queens were born
I've cut the grass on many English lawns

Of strawberries and ice cream
Of cricket and cold beer

These days
London Tower's burning. Parliament's ablaze
Buckingham Palace has gone
Somewhere in the distance my darling she's a crying
I should be by her side

This is the day the ravens left the tower
This is the day the ravens fly away

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Montag, 12. April 2004
Osterspaziergang
...in der Hasenheide.

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Mittwoch, 7. April 2004
Klatsch und Beifall
Vorhin Maximillian Schell bei der Maischberger gesehen. Ein charmanter kluger gelassener alter Mann. Und die junge Frau an seiner Seite am Flughafen ist also doch seine Lebensgefährtin...

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Dienstag, 6. April 2004
Gelbe Gefahr
Am Mittag laufen wir noch kurz im Park von Schönbrunn umher und essen Sacher und Sissitorte. Ein besoffenes Brautpaar aus Rumänien albert auf dem Ostermarkt herum. Dann machen wir uns auf den Weg zum Flughafen. Während ich mir von einem beflissenen Angestellten der Austria Airlines das Quick Check-In erklären lasse und denke, dass ich jetzt schon dreimal durch wäre am normalen Schalter, stösst R mich einmal an: drüben geht Maximilian Schell. Der Wiener neben mir spricht unbeirrt weiter auf mich ein, erzählt mir von einer 70jährigen und dem Quick-Check-In, während ich ihm längts nicht mehr zuhöre.
Berlin empfängt uns mit einem viel zu wirklichen Regenbogen und R lässt sich doch noch ein Autogramm geben und dann gehts auf den Weg nach Neukölln...



Etwas war seltsam in Schönbrunn. Die heroischen Statuen, die überall herumstanden hatten merkwürdige Köpfe, die sehr stark an eine amerikanische Familie aus Springfield erinnerten. Österreichs Macht und Größe - unterwandert von den ungeliebten Amerikanern?

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