Donnerstag, 2. September 2004
Morgengold
Wenn einem eine schwarze Katze übern Weg läuft solls Unglück bringen, sagt man. Was bringt ein rostrotes Eichhörnchen? Die Frische am Morgen erschreckt mich heute nicht mehr, alles ist wunderbar vergoldet. Dank günstiger Ampelschaltung bin ich heute in 10 Minuten bei der Arbeit.
Gestern ist es tagsüber noch richtig warm geworden und nach der Arbeit bin ich mit dem Rad zu Musik Schmidt in der Hanauer Landstrasse, eine große Ausfallstrasse mit Verkehrschaos, Designer Outlet Stores auf der rechten und asiatischen Lebensmittelmärkten auf der Linken. Freundliche Beratung gibts bei Musik Schmidt nicht, aber es gab alle Digitalpianos, die ich mal probespielen wollte.

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Mittwoch, 1. September 2004
Winter
Es ist kalt morgens. So kalt, dass man beim Radfahren zur Arbeit gar nicht erst wach davon wird, sondern sich in sich zurückziehen und wieder ins warme Bett möchte. Anders gesagt: es ist Winter. Logisch. Nach einem Sommer, der ein Herbst war, kommt am 1. September der Winter.
Ich frage micht, ob es gut sein wird, im Winter in dieser Stadt zu sein. Ob man dann noch radfahren kann? Heute morgen habe ich 11 Minuten von Tür zu Tür gebraucht. Persönliche Bestzeit.

Obwohl der Stress der ersten beiden Wochen vorerst vorbei ist, war ich hier im Blog nun schon seit über ner Woche nicht, weshalb ich auch Ps Kommentar gar nicht gelesen hab. Grüße also nach Berlin...

(Und wieder fehlen die Bilder...)

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Samstag, 21. August 2004
Posthum
Im Weblog sieht's wüst aus zur Zeit, einmal die Woche ein paar zerrupfte Sätze, bilderlose Textfetzen. Ich beschließe, das im Nachhinein zu ändern und erlaube mir die ein oder andere Ergänzung mit Material aus iPhoto, meinem dünnen japanischen Skizzenheft und der ungetrübten Erinnerung.

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Freitag, 20. August 2004
Take The Long Way Home
Um Viertel nach fünf verlasse ich überpünktlich die Agentur und erst in der U-Bahnstation merke ich, dass ich das Netzteil vom Powerbook vergessen habe. Einen kurzen Moment zögere ich, aber dann laufe ich wieder zurück ums zu holen.
Am Bahnhof blättere ich kurz in einerm hip aufgemachten Kunstmagazin namens USpot, bei einem Foto einer Installation von chicks on Speed bleibe ich hängen und entscheiden mich das Heft zu kaufen.

In der Bahn hab ich natürlich wieder diesen Kindersitz, wo man niemanden neben sich, aber jemanden gegenüber hat. in meinem Fall ists ne blonde Teenagerin, die berlinert oder (brandenburgert, ich bin mir nicht sicher). Sie scheint ihren Vater in Frankfurt abgeholt zu haben, der dick und mit kurz geschorenen Haaren neben ihr sitzt und ein in Zeitungspapier geschlagenes Buch dabei hat nebst einem mehrseitigen DINA4 Ausdruck, dessen Überschrift ich kurz zu lesen bekomme: Adolf Hitlers politisches Testament. Für einen kurzen Moment wird mir übel, dann mache ich mich wieder einmal auf die Suche nach einem freien Platz, was nicht allzu schwer fällt im Sprinter, denn er fährt ohne Halt bis Berlin und wer jetzt noch keinen Platz hat, der braucht eigentlich auch keinen mehr, es sei denn er sitzt einem unángenehm rotgesichtigen Volksgenossen gegenüber. Oder unfreiwillig im raucherabteil, wie es mir am Montag erging. Seitdem klick ich im Bestellformular der Bahn immer UNBEDINGT Nichtraucher an, denn so bescheuert ich das Rauchverbot in irischen Kneipen finde, morgens um sechs im Zug zur Arbeit will ich doch echt nicht dreieinhalb stunden in Rauchschwaden verbringen.

Jetzt lehn ich mich erstmal zurück und guck mir bei Quincy Jones & Herbie Hancocks Take fiver version die grüne hessische Landschaft an. Alles weitere findet sich.

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Sonntag, 15. August 2004
Samstag
Physik & Mathe für die 9. und 10. Klasse, ein Kindergeburtstag und Einschulungsparty mit giftgrünem Schokokuchen, ein Friseurbesuch, Olympia im Zweiten, Musik zum Laut- wie Leisehören, ein Geburtstag bei R, Sterne in der Hasenheide.

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Freitag, 13. August 2004
Freier Tag
Puh. Die Woche steckt mir noch in den Knochen. Das war also meine erste Woche in der neuen Festanstellung in Frankfurt. Und schon hab ich so viele Überstundentage wie Arbeitstage hinter mir. In Berlin ists heute kühl und ein wenig herbstlich, der Himmel ist britisch grau und legt sich gemütlich-melancholisch über die Stadt. Ich verbringe zwei Stunden damit, Mails zu lesen, Links anzuklicken und Post durchzusehen und geniesse die Ruhe in der Wohnung. Wie gesagt: herbstlich gemütlich.

R holte mich gestern vom Flughafen ab. ich hatte eine Stunde verspätung, weil über Frankfurt ein Sturm hing. Berlin empfing mich hingegen mit einem prächtigen Himmel. Ein Teil des Charlottenburger Schlosses sieht im Dunkeln sehr südländisch aus....

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Montag, 9. August 2004
Jellyfish
Am Morgen finde ich ein herbstiggelbes Blatt in der Dusche vom wilden Wein vorm Badfenster. Das läßt hoffen.
Gestern habe ich 12 Stunden an der Pitchpräsi für Mittwoch gearbeitet. mein erster Arbeitstag. Morgens mit der Lufthansa von berlin nach FFM, wo es geregnet hat, und erstmal in die Wohnung, weil ich zu früh da bin, das Fahrrad holen und Gepäck abladen.

Um halb zwölf in der Nacht war ich dann zu Hause, zerfließend, wie jetzt in der Hitze, die mich fertig macht, die mich lähmt, ich liege bewegungslos auf meiner Matratze und der Schweiß rinnt in Strömen, die Rückenblätter hinab, die Brust hinab, von der Stirn, auf dem provisorischen Schreibtisch wartet aufgeklappt der laptop, ich habe einige Punkte wieder umgeworfen heute mittag, aber nichts geht im Moment, ich möchte die Augen schliessen und einen kühlen regen heraufbeschwören, aber auch das ist zu anstrengend und so bleibe ich liegen, ohnmächtig, vor der Hitze kapitulierend.

Am Samstag im Aquarium haben mich die Quallen fasziniert, wie sie sich fortbewegen, wie sie ihre Nahrung aus dem Wasser filtern, wie sie sich ungeschlechtlich durch Absonderung von Teilen vermehren...

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Donnerstag, 5. August 2004
zu heiss
es ist heiss und die hitze macht träge und ausserdem hab ich mein powerbook netzteil beim gestrigen umzug in ffm liegen lassen. gründe genug nicht zu bloggen, denn mz hat recht, am pc arbeiten ist äusserst unangenehm und sollte auf das notwendigste beschränkt werden.

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Umzug
Stunden im Stau gestanden. Der MDR Staumelder taugt gar nix, Anmeldung geht nur übers Internet, das bringt einem reichlich viel auf der Autobahn. Immerhin beim Umleitung fahren schöne ins Grüne gekommen.

Ansonsten ein angenehmer Umzug. Zum ersten mal wirklich nur mit Siebenssachen. Das nötigste. Aber für'n Fernseher fehlt das Antennenkabel.

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Mittwoch, 28. Juli 2004
In Schweden?
Schönwetterwölkchen über Berlin. An der S-Bahn herrmannstraße wirbt die Bahn: Quer durch Deutschland für 29 Euro. Daneben Ikea: In 5 Minuten mit der Bahn nach Schweden. Zum Glück war ich schon in Schweden und weiß es besser. Denn wenn ich diese latent aggressive Menschenansammlung auf engem und überfülltem Raum bei auferlegtem Wegzwang für Schweden hielt, würde ich niemals hinfahren...

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