Sonntag, 17. Juli 2005
Gehaltlos
Die Sonntage ziehen luftig und gehaltlos vorbei wie die Wolken am Sommerhimmel. Berlin meldet sich nicht. Ich verbringe das Wochenende tagsüber in der Wohnung und beschäftige mich Tour de France und sinnlosen Räumaktionen. Gestern abend immerhin im Beach Club gewesen. Mit A und K und R und I, die von Japan berichtet. Die Liste der Dinge, die vor der Augustreise zu erledigen sind wächst, statt dass sie kleiner wird. Wenn die 13&God Platte nicht so saumäßig gut wäre, fühlte sich alles an wie im Mittelmaß versinken und ich weiß nicht ob es an der Hitze oder am Antibiotikum liegt oder am Älterwerden oder an den tausendelfhundert Pflichten die sie einem auferlegen in a world like this. Und das Wetter wird immer schlechter werden in den nächsten Jahren. Aber das sagte ich vielleicht schon.

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Mittwoch, 13. Juli 2005
Datentransfer
N hat den alten Linux Server wieder ans Netz gerhängt und endlich lade ich einmal alles was da noch liegt runter, auf meine neue 250GB Lacie Platte, von der man keinen Ton hört. Obwohl es weit mehr als 100MB sind geht es relativ zügig, ich hab immerhin Downloadzeiten von mehr als 250KB/s, also manchmal ist Alice dann doch nicht so schlecht. Im FTP Programm sehe ich wie alt die Ordner sind, die meisten sind aus dem September 2003, als ich den Linuxrechner aufsetzte, bei mir zuhause, wenn ich mich recht erinnere, im Arbeitszimmer, Holz bis unter die Decke und die Wände voller Bücher, in der Mitte vier Quadratmeter Tischplatte. Damals war ich auch zum Interview am MLE in Dublin. Und T kam und wollte bis heute nicht wieder gehn. Das MLE gibt es nicht mehr, die Bewerbung bei der ND, die ich auch damals schrieb, führte schließlich dazu, dass ich Berlin verließ. Und das Holz im schönen Forsthaus haben unsere Nachmieter wahrscheinlich rausgerissen. Aber der Linux Server, den ich damals aufsetzte (Red Hat 9, war das glaub ich schon), läuft noch immer. Naja, jetzt auch nicht mehr lange.

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Sonntag, 10. Juli 2005
Flugzeuge über der Stadt
Sonntagabend. Der Wind in den den Buchen und Ahornästen trägt entwurzelte Segelträume herbei. Es ist warm. Der Akku fürs Powerbook hält nicht mehr lange genug, aber eine Weile kann ich auf dem Balkon sitzen und schreiben. Von irgendwo klingt eine Kirchenglocke. Studenten liegen im Gras des Nachbargartens, zwischen Äpplerflaschen, über und unter einander gestapelt, sie spielen Schach und hören "Es war ne geile Zeit... was ist Zeit?" Ich stelle mir die Frage und denke an die Zeit als ich gestapelt abhing. Irgendwann geht das nicht mehr. Irgendwann käme es andern und einem selbst komisch vor. Erwartungen setzen den Kurs, denke ich. Keiner ist frei zu segeln, wohin er möchte. Mach wenigstens den Wind zum Verbündeten und den Himmel, und während ich das schreibe fährt eine Bö in die Kastanie drüben bei den Studenten und lässt die Blätter einen Chorgesang anstimmen, ein schnelles Crescendo Decrescendo, die Studenten lachen. Ich schließe die Augen. Flugzeuge über der Stadt.

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Dienstag, 5. Juli 2005
Heute abend


Ein schöner Abendhimmel aus dem Bürofenster (heut morgen der erste, heut abend der letzte, kommt zum Glück nicht so oft vor). Und jetzt auf ein Feierabendbier in den Tannenbaum...

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7:13
Um sieben Uhr sitze ich, geduscht rasiert fertig zur Arbeit, im Wohnzimmer. Ich lese in Roland Barthes' Reich der Zeichen bis die Bauarbeiter auf der anderen Seite der Straße anfangen Lärm zu machen. Bauarbeiter reden meist sehr laut und es wirkt immer wie ein sich selbst vergewissern. Wenn alles was ich am Tag in die Hand nehme robust ist und Kraft bedarf, dann gilt das wohl auch für die Worte, die ich in den Mund nehme. Verstehen kann ich sie dennoch nicht. Vielleicht ist es nicht deutsch, was sie sprechen. Oder Hessisch. Einer lacht laut. Es ist siebenuhrdreizehn. Der Himmel trägt einen Hauch weißer Wolken und sieht heute aus, als schaue er auf ein Meer hinab.

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Dienstag, 5. Juli 2005
Ruhe nach dem Sturm
Als ich vom Glöckchen, der jugoslawischen Kneipe nebenan, nach Hause komme ist mir schwindelig. Vom Sliwowitz ists aber nicht, schwindlig war mir schon, als ich aus der Agentur raus bin. Zu Hause setz ich mich aufs Sofa und schaue hinaus in den nach den Regenschauern beruhigten Abendhimmel, der noch immer hell ist und ich schaue so lange zu ihm hinauf, bis die Wolkenflecken einmal durchs Bild gezogen sind. Ich sitze einfach nur da und schaue zu wie es dunkler wird. Als ist ruhiger an einem verregneten Sommertag.

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Montag, 4. Juli 2005
schatten
die sonne steht abend kurz vor neun über der friedberger als ob es zügig auf den herbst zuginge. die tage werden kürzer, will sie uns sagen, das fensterkreuz wirft schatten an die gelbleuchtende wand. im polizeiruf muss trauber auch noch ohne linke hand auskommen. die musik ist klasse und erinnert teilweise stark an notwist. auf ard.de lese ich das die musik von kohlschmidt und poland ist, von denen ich noch nie gehört habe, dann finde ich raus, dass kohlschmidt der sänger der ddr band sandow war. um zwanzig nach zehn ist es immer noch nicht richtig dunkel. dass rückt den herbst dann doch wieder ein stück in die ferne.

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Donnerstag, 30. Juni 2005
München
Nach vierstündiger Zugfahrt von München komme ich müde und beduselt in Frankfurt an. Es ist immer noch schwül. Es regnet. Ich gehe zur Tram, die nach zehn Minuten kommt, bevölkert mit besoffenen Fussballfans und dickwanstigen Kontrolleuren. Am Römer halten wir. Weiter vorne ist jemand vor der Tram zusammengebrochen. Ich sitze schwitze warte. Auf den Krankenwagen die Polizei. Dann geht es weiter. Um halb eins bin ich endliuch zuhause. München ist nicht sehr schön, soweit ich das heute sehen konnte.

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Dienstag, 21. Juni 2005
Ruhe vor dem Sturm
Mit lauten Knall fällt die Tür zum Garten in die Ruhe vor dem Sturm und ich bemerke zum ersten Mal, dass es keine Klinke vom Garten aus gibt. Zum Glück habe ich den Schlüssel mit. Während ich zur Tankstelle gehe um mein letztes Kleingeld für Bier und Cola auszugeben gaukelt der orangegoldene Sonnenuntergang immer noch einen idyllischen Sommerabend vor. Zur gleichen Zeit beginnt es hinterm Haus zu regnen und nun wird die Wäsche doch nass, obwohl ich mir vor nahm, der Sonne nicht auf dem Leim zu gehen.

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Donnerstag, 16. Juni 2005
I hate Alice
So. Das musste mal gesagt werden, solange ich gerade mal online bin.

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