Freitag, 17. Februar 2006
Metropolis now
Mittags auf der B-Ebene. Über das Sprachengewirr aus Türkisch Vietnamesich und diversen slawischen Sprachen legt sich der warme Ton einer Klarinette, die, begleitet von unaufdringlichen Akkordeon Harmonien, französische Chansons zum besten gibt. Es riecht nach Kebapfleisch und Chinagewürz, nach Buletten und Crepes. Die Halsabschneider stehen zum Halsabschneiden bereit, die Drogendealer zum Drogendealen, die in die Jahre gekommene Blondine an der Vitaminbar erzählt ihrer russischen Kollegin von ihrem siebenjährigen Sohn, der immer noch ihr "Baby" sei und während ich zur Ubahn hinabsteige habe ich einen Moment lang das Gefühl, in einer europäischen Metropole zu sein.
Von marcosz, 14:26 Uhr
c17h19no3,
Freitag, 17. Februar 2006, 20:33
bei mir in meiner kleinen wohnsiedlung geht es sehr eurasisch zu - mit dem flair von sozialstufe drei. die straßen sind voller müll, weil die tonnen mal wieder zu spät geleert werden, nachts haben die türkischen jugendlichen von schräg gegenüber bierflaschen-weitwurf über den asphalt gemacht und vor der canbulut-bäckerei liegt ein ausgemergelter hund in der matten vorfrühlingssonne. trotzdem mag ich das gefühl, das mich befällt, wenn ich an guten tagen langsam zum einkaufen schlendere. diese stadt wird von ihren bewohnern benutzt, ausgesaugt und beschmutzt; es ist laut, intensiv und trotzdem friedlich. ich war in großstädten unterwegs und habe dieses gefühl dort immer vermisst. vermutlich bin ich zur kleinstadtprovinzialität bestimmt. ;)
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marcosz,
Sonntag, 19. Februar 2006, 00:21
hmm. habe schon öfters überlegt, von welcher stadt du sprichst... willst du mir nen tip geben? es klingt jedenfalls gut für blaugelbe tage. aber was ist mit den langen nächten?
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c17h19no3,
Dienstag, 21. Februar 2006, 12:58
ich glaube, den namen der stadt gibt es mehrmals in deutschland. kleiner aber ziemlich eindeutiger tipp: ihr wappen ist das kleeblatt. ;)
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