Donnerstag, 2. Februar 2006
2 Monate
In zwei Monaten kann vieles geschehen. Aus Winter kann Frühling werden. Aus dem traurigknorrigen alten Baum im Garten eine stolze gut gelaunte Persönlichkeit. Aus der wärmenden Spätsommersonne ein ständig grauer Herbsthimmel. Das Jahr kann die Zahl wechseln. Menschen den Ort. Erinnerungen können verblassen, vergessenes plötzlich wieder auftauchen.
Die Auswanderer im 19. Jahrhundert legten in dieser Zeit den Weg in eine Neue Welt zurück. Zweimal könnte man mit der Transsibirischen von Moskau nach Peking und wieder zurück.

Aber manchmal geschieht einfach nichts. Und nichts ist nicht gerade das, was du erwartet hast, auch wenn du sonst nichts erwartet hast. Und genau dieses nichts ist es, was dich müde werden läßt über die Zeit und dich doch immer wieder wach rüttelt und du merkst, dass sich sehr wohl etwas getan hat, dass du dich mindestens so oft um deine Achse gedreht hast wie die Erde sich um die ihre, dass du unzählige Male in dieser Zeit den Weg in eine Neue Welt gewagt hast, und wieder zurück, weil es dort nichts und niemanden gab, der dich empfing, nicht einmal die Hoffnung auf ein neues Leben jenseits dessen, was bisher war.

Den Weg hast du wohl kennengelernt mit der Zeit und manchmal reicht es auch, das Gefühl unterwegs zu sein, die Segel gesetzt in den blauen Himmel, mit wechselndem Kurs, nutze den Wind, die nächste Flaute kommt bestimmt.

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