Mittwoch, 1. Februar 2006
My reasons why
Ein kühler Tag an der amerikanischen Ostküste südlich von New York City. Ich rutsche zum tausendsten Mal vom unbequemen Barhocker, der bärtige Wirt stellt mir jedes Mal, wenn ich rutsche, ein neues Bud vor die Nase. Der Wirt trägt ein rostrotes Hemd, draußen in der Dunkelheit spült das Meer kleine Wellen an den weißen Strand. Es ist wenig los, drüben am Tisch sitzen zwei Studentinnen mit Dauerwelle und kichern.

Irgendwann greife ich zur Gitarre und gehe hinaus. Auf einer kleinen hölzernen Bank lasse ich mir den salzigen Wind durch die langen strähnigen Haare fahren. Ich ziehe den Hut ins Gesicht und fange an zu spielen. Ich bin Blaze Foley und heute habe ich tausendundein Budweiser getrunken und morgen fahre ich nach Hause nach Austin. Es ist der erste Februar 1989.

If I could take my reasons why
and make them sound to you
like they seem to be when I'm feeling strong.

If I could have a wish come true
I'd bring it home to you
I ache to get my feet back on the ground.

When I come home to you again
can I hold you in my arms?
Will I have a place beside you there?
Will my place be gone?

If only we could read between
the lines that we have drawn
we could find each other waiting helplessly.

I only hope the time will last
and this won't take too long
and we'll find each other waiting patiently...


(Michael David Fuller, aka Blaze Foley, wurde heute vor 17 Jahren in Austin, Texas erschossen.)

link (0 Kommentare)   | kommentieren


History
Beim rumstöbern in iPhoto hab ich dann doch noch Fotos gefunden, von der Global Groove 2004 Ausstellung im Deutsche Guggenheim. Ich hab dann drei Bilder rausgesucht und kurz bearbeitet um sie hierein zu stellen, bis ich daran dachte, dass ich 2004 schon den Weblog hatte - und diesen Eintrag fand, mit genau jenen drei Fotos.

link (0 Kommentare)   | kommentieren


Dienstag, 31. Januar 2006
Nam June Paik
Gerade auf Wikipedia gesehen, dass Nam June Paik vorgestern gestorben ist.

Seit ich vor einigen Jahren erstmals mit Paik in Berührung kam, in verschiedenen Ausstellungen in Berlin, insbesondere der (äußerst gelungenen) in der Nikolaikirche (hier gibts Fotos) oder der Navigate@art Ausstellung des ZKM im Automobil Forum Unter den Linden, war ich immer wieder fasziniert von der sakralen Ausstrahlung und der fernöstlichen Ästhetik seiner Installationen.

Im Wiener MuMok konnte ich vor einiger Zeit auch einige Stücke, unter anderem das Klavier und das an die Wand befestigte Tonband mit Tonabnehmer, aus seiner frühen Ausstellung Exposition of music - Electronic television von 1963 in einer Fluxus-Sammlung sehen.

Paik hat mich gerade deshalb immer fasziniert, weil er, Pionier der Videokunst, weit über das Medium Video hinaus geht und seine Arbeiten immer ihre Wirkung im Zusammenspiel mit anderen Materialien und Medien und deren Ästhetik gewinnen. In seiner Verbindung von fernöstlicher Ästhetik mit westlichem künstlerischem Konzept sehe ich persönlich Paik in einer Linie mit Byars und Kawara. Alle drei schätze ich sehr und gleichermaßen.



(In iPhoto find ich leider nur ein paar verschwommene Bilder aus dem MuMok und dem ZKM)

link (0 Kommentare)   | kommentieren


Montag, 30. Januar 2006
Warum
Your boat will not stop moving... Im spitzen Winkel zur tauben Bürofensterscheibe fällt die Januarsonne mir in den Rücken und zerstückelt meine Gedanken in unzusammenhängende Fragmente. Die Sonne wärmt und es ist einer dieser Momente, wo ich bedaure, nie wirklich reiten gelernt zu haben, trotz der Pferde zu Hause, wie großartig wäre es nun, über Felder zu jagen, den kalten Wind im Gesicht.

Zum dritten Mal hintereinander höre ich A time to be small: when the cadaverous mob/saves the doors for the dead man/you can not leave im Wechsel im Evil: Sandy why can't we look the other way?/Why can't we just play the other game?/Why can't we just look the other way?. Ich steige nicht dahinter, was der Text will, aber ich ahne es.

Und die Frage Warum? kann auch ich nicht beantworten, weil ich es selbst alles nicht verstehe, aber ich ahne, dass es so sein muss. Und hieße Gelassenheit nicht, dieser Ahnung zu folgen?

link (0 Kommentare)   | kommentieren


Sonntag, 29. Januar 2006
skizzen
hab jetzt mal sowohl das raumagent terrain, als auch die dialektik installation auf dem guten alten weg mit bleistift zu papier gebracht. ich mags ja lieber als immer erstmal alles in 3d zu bauen. schwierig wird bei beiden arbeiten sein, das passende größenverhältnis zu finden. beim raumagent haben wir ja schon ne vorstellung, aber für das torii ist es mir noch völlig unklar.

link (0 Kommentare)   | kommentieren


schwarzes loch
das leben ist ein großes schwarzes loch, das alles schluckt, was ihm in die nähe kommt, ohne irgendeine spur zurückzulassen. also füttere ich es mit immer größeren brocken, in der hoffnung, einer möge so groß sein, dass er sich der gier widersetzt und den lauf der dinge für einen moment anhält, gerade lange genug, die augen zu öffnen und zu erkennen, was richtig und was falsch ist.

link (0 Kommentare)   | kommentieren