Sonntag, 2. Dezember 2007
After Dark
Der Wind pfeift im Schornstein in der Küche. Es ist bereits seit eine Stunder dunkel, obwohl es erst 18 Uhr ist. Die Tage werden kürzer. Die Nächste länger. Das Wetter ist unwirtlich, man möchte am liebsten nicht mehr vor die Tür gehen. Soeben habe ich Murakamis Afterdark ausgelesen. Auf S. 202 sagt Grille zu Mari:

"Ich frage mich, ob die Erinnerungen für uns Menschen nicht der Kraftstoff sind, von dem wir leben? Ob diese Erinnerungen wirklich wichtig sind oder nicht, ist für das Weiterleben nicht von Bedeutung. Sie sind nur der Brennstoff. Zeitungsausschnitte, philosophische Texte, schmutzige Bilder, ein Bündel Zehntausend-Yen-Scheine - wenn man sie ins Feuer wirft, sind sie alle nur Papier. Während das Feuer sie verzehrt, denkt es nicht 'Oh, das ist ja Kant' oder 'Aha, ein Artikel aus der Yomiuri -Zeitung' oder 'Wow, tolle Brüste'. Für das Feuer sind das alles nur Papierschnipsel. Genauso ist es mit den Erinnerungen. Bedeutsame Erinnerungen, weniger bedeutsame oder solche, die überhaupt keinen Sinn haben, alle sind sie nur Brennstoff, ohne Unterschied."

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Lotto
Nachts um zwei wache ich nach kurzem Schlaf wieder auf. Ich bin durstig und gehe ins Wohnzimmer eine Flasche Wasser holen. Genau in diesem Moment kommt eine SMS. Sie haben im Lotto gewonnen. 3 Richtige. Na, da hab ich ja wahrscheinlich wenigstens den Einsatz raus. Heute siehts draußen aus, als würde es gerne regnen. Kann aber wohl nicht so richtig aus sich raus, der graue Himmel.

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