Freitag, 3. Februar 2006
ich fahr nach berlin
als ich um kurz nach drei in frankfurt in den zug steige, spüre ich bereits das bier das ich zuvor in der agentur getrunken hab. ich fahre durch ein bizarr-weißes nordhessen. ich falle in einen zusatnd zwischen heiliger stille und schlaf aus dem ich zuckend wieder aufwache. in fulda steigt die oma neben mir aus und so ein junger römertyp ein. jurist. alle drei minuten schlägt er seinen bgb kommentar auf um ihn gleich drauf wieder zuzuschlagen. macht das wohl zur gewissensberuhigung. ich spüre jene nicht unproduktive wut in mir aufsteigen die mich zu zeiten immer wieder überleben lässt. in kassel steigt er wieder aus und ich denke an die anderen die nun im bus nach österreich sitzen. einen moment kommen mir zweifel: wäre ich besser in zwei wochen zur berlinale gefahren? oder im märz zu berlin biennale? aber mit dem römer verschwindet die wut und schlägt um in feierwut. ich fahr nach berlin.

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