Mittwoch, 11. Januar 2006
Bahnfahrt
am morgen in frankfurt schneit es und ich muß an jenen freitag ende november denken, als der erste schnee fiel und einen moment lang wünschte ich mir, ich könnte die zeit zurück drehen. im zug nach köln ist es kalt und ich vergrabe mich in meiner winterjacke. am fenster laufen unwirkliche bilder vorbei, unterbrochen von wiederkehrenden tunnelstrecken. ich schwebe durch eine bizarre neblig-weiße welt. und plötzlich, nach einem weiteren tunnel, ist der nebel weg und der schnee. die sonne scheint ein wenig, der himmel ist blau und ein wenig südländisch trüb. eine burg taucht auf, ein fluss, dann verschwinde ich wieder im tunnel und sehe lichtpunkte vorbeieilen. der druck auf den ohren wird größer und als er aufhört bin ich in einer rotschwarzen steinwüste gelandet, ich versuche mich zu erinnern, wo ich herkomme, aber es fällt mir nicht ein und als ich mich frage, wie es mir geht, merke ich, dass ich auch das nicht beantworten kann. ich bin nichts im niemandsland und dieses niemandsland ist fürchterlich schön.

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