Sonntag, 8. April 2007
BBQ
Ein paar Tage nachdem ich aus der Wüste zurück bin, fahre ich zur Datscha meines Großvaters, um gerade an dem Tag die Grillsaison zu eröffnen, als ein kalter Nordost über die Stadt zieht. Die Leute kommen trotzdem, in dicken Westen und Mänteln, alte Bekannte und neue sitzen wir abends zwischen wilden Kirschbäumen am Rande der Stadt. Die Sterne blitzen nur manchmal zwischen den Wolken auf. Im Schuppen lugt die alte Antonov hervor, auf der ich als Junge meine ersten Flugversuche unternahm, ich werde sie mal wieder in Betrieb nehmen, denke ich, aber noch nicht, ich habe Zeit, viel Zeit, und ich schaue mich in der Runde um und muss daran denken, wie sehr mir das gefehlt hat, in all den Jahren im All. Die Ruhe, der Geruch der Erde und des offenen Feuers und der Kirschblüten und das Rauschen des Windes.
Ich sehe zu Mika hinüber, der Schoten erzählt aus seiner Schulzeit in der östlichen Zone und die Gesichter der anderen lauschen und lachen, nicht laut, es sind stille Menschen hier, jeder hat genug gesehen, die Gesichter erzählen Geschichten und haben nichts gemein mit den glatten Masken der Kadetten, die jedes Jahr neu an Bord kamen, strotzend vor Ehrgeiz, der ihnen meist schon in den ersten Wochen ausgetrieben wurde oder den verschlagenen Mienen der Freibeuter, die umherzogen in den Randgebieten, auf der Suche nach schnellem Geld, oder den gehetzten neurotischen Blicken der fliegenden Händer, die es irgendwann einmal hierher verschlagen hatte, auf der Flucht vor einer besseren Wahl. Ich schaue zu Mika und den anderen in der Runde und ich sehe Gelassenheit und Mut, Mut, den Dingen zu begegnen wie sie sind und ich lege noch ein Steak auf den Grill und schüre das Feuer.
Kurz bevor er geht, fragt Jorge, der Lehrer, ob ich nicht einmal in der Schule vorbeikommen und von meinen Raumreisen erzählen möchte. Raumzeitreisen, korrigiere ich ihn, mit bedeutungsvoll selbstironischem Ton, und: Ich werde darüber nachdenken. Vielleicht mache ich das eines Tages....
Ich sehe zu Mika hinüber, der Schoten erzählt aus seiner Schulzeit in der östlichen Zone und die Gesichter der anderen lauschen und lachen, nicht laut, es sind stille Menschen hier, jeder hat genug gesehen, die Gesichter erzählen Geschichten und haben nichts gemein mit den glatten Masken der Kadetten, die jedes Jahr neu an Bord kamen, strotzend vor Ehrgeiz, der ihnen meist schon in den ersten Wochen ausgetrieben wurde oder den verschlagenen Mienen der Freibeuter, die umherzogen in den Randgebieten, auf der Suche nach schnellem Geld, oder den gehetzten neurotischen Blicken der fliegenden Händer, die es irgendwann einmal hierher verschlagen hatte, auf der Flucht vor einer besseren Wahl. Ich schaue zu Mika und den anderen in der Runde und ich sehe Gelassenheit und Mut, Mut, den Dingen zu begegnen wie sie sind und ich lege noch ein Steak auf den Grill und schüre das Feuer.
Kurz bevor er geht, fragt Jorge, der Lehrer, ob ich nicht einmal in der Schule vorbeikommen und von meinen Raumreisen erzählen möchte. Raumzeitreisen, korrigiere ich ihn, mit bedeutungsvoll selbstironischem Ton, und: Ich werde darüber nachdenken. Vielleicht mache ich das eines Tages....
Von marcosz, 14:27 Uhr