Freitag, 2. Februar 2007
transmediale 07 - unfinish
der erste eindruck: transmediale bleibt ein festival von skimützentragenden bärtigen jungs und farblos brille tragenden mädels in roten 70erjahremänteln. zum zweiten jahr in der akademie der künste ist die anreise bequem, aber die räumlichkeit gibt dem festival im 20. jahr etwas von der improvisierten bodenständigkeit aus podewil zeiten zurück. alles ist kleiner und wirkt unfertiger - das diesjährige motto des festivals. die lounge ist diesmal unten, auch sie ist wesentlich kleiner als einstmals im haus der kulturen, aber es hat was gemütliches. der erste programmpunkt auf meiner liste: arthur kroker und florian rötzers keynote. kroker habe ich vor jahren gelesen, denke ich, und als ich genauer nachdenke, merke ich dass es 10 jahre her sind, noch als student, ein büchlein im passagen verlag, das er mit seiner frau geschrieben hat, irgendwas mit hacking, der titel fällt mir grad nicht ein und wlan geht grad nicht, also hab ich noch ne gute halbe stunde zeit, rumzugehen, getroffen hab ich noch niemanden, vorne steht andreas broeckmann, der die leitung ja abgegeben hat, zumindest dachte ich das und entspannt genug sieht er heute auch aus, gelöst irgendwie. von den üblichen verdächtigen hab ich bisher niemanden gesehen, das publikum, wohl auch der tageszeit mitten in der woche geschuldet, ist recht jung und scheint sich hauptsähclich aus den allerorten sprießenden interactiondesign und media art studiengängen zu rekrutieren. die etwas älteren herrschaften sitzen an den tischen und scheinen in fach- oder gar geschäftsgespräche verwickelt, es hat etwas von den cafeecken einer messe, der buchmesse z.b., nur das drumherum hier ist weniger geschäftig, und je länger ich hier in der lounge sitze und mich umschaue, umso entspannter werde ich selber, und ich spüre so langsam das typische festivalfeeling aufkommen. also gut. transmediale im 20. jahr. und meine achte oder neunte. grund genug gleich mal ein bier aufzumachen.
Von marcosz, 18:55 Uhr