Freitag, 21. Juli 2006
keines mehr
draussen wars zu heiss für regen. die wolken verzogen ihr gesicht. es donnergrollte. ich fahre weder taxi noch vgf bus. ich fahr so schnell ich kann mit dem fahrrad nach hause und als die tür hinter mir ins schloss fällt, beginnen die wolken zu brechen. es regnet eine gute halbe stunde. der donner bleibt im halse stecken. das ist auch nur die angst der welt, wenn ein königreich zerfällt, in ziemlich genau zwei gleich große teile, past und present future und selbstmitleid für alle und jeder bringt sich selbst nach haus. und das fünf sechs siebenmal in folge, bis ich schwimme und nicht mehr weiss, worin. ein wohin gibts ohnehin nicht mehr und ich denke nur noch weiss und ich sehe nur noch schwarz und ich vergesse die gespenster, bis sie nicht mehr da sind. sie sind gegangen und die geteilten abende mit ihnen, ganz so, als ob es sie nie gab. und wer könnte schon sagen, ob es sie denn wirklich gab? allenfalls der himmel und die sterne und die karten, die ihr nicht lesen könnt, denn euch fehlen die geräte und ich werd sie euch nicht zeigen. also dreh ich nochmal lauter und starre auf die zeichen an der wand, die ausser mir keiner bisher erkannt. ich höre wie sie klingen, in musik gebracht, piano bass gitarre und eine stimme, die verstummt, nachdem sie alles zurückgegeben hat, was sie je bekommen hat. ein perfektes zuhause, ein kleines idyll, leere briefe auf dem tisch, der fernseher rauscht. keiner sendet mehr. ich lasse ihn laufen und laufe aus dem haus. ich lass die türen offen stehn, denn es gibt nichts zu entwenden, wo nichts und niemand ist.
Von marcosz, 22:16 Uhr