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Sonntag, 10. Juli 2005
Flugzeuge über der Stadt
Sonntagabend. Der Wind in den den Buchen und Ahornästen trägt entwurzelte Segelträume herbei. Es ist warm. Der Akku fürs Powerbook hält nicht mehr lange genug, aber eine Weile kann ich auf dem Balkon sitzen und schreiben. Von irgendwo klingt eine Kirchenglocke. Studenten liegen im Gras des Nachbargartens, zwischen Äpplerflaschen, über und unter einander gestapelt, sie spielen Schach und hören "Es war ne geile Zeit... was ist Zeit?" Ich stelle mir die Frage und denke an die Zeit als ich gestapelt abhing. Irgendwann geht das nicht mehr. Irgendwann käme es andern und einem selbst komisch vor. Erwartungen setzen den Kurs, denke ich. Keiner ist frei zu segeln, wohin er möchte. Mach wenigstens den Wind zum Verbündeten und den Himmel, und während ich das schreibe fährt eine Bö in die Kastanie drüben bei den Studenten und lässt die Blätter einen Chorgesang anstimmen, ein schnelles Crescendo Decrescendo, die Studenten lachen. Ich schließe die Augen. Flugzeuge über der Stadt.
Von marcosz, 20:16 Uhr
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