Montag, 28. März 2005
Mondnacht
Der Mond über R steigt zügig die Birkenäste empor, während ih mit dem Hund noch einen Nachtspaziergang mache. Minutenlang bleibe ich regungslos stehen und starre in den Himmel auf die riesige orangene Scheibe. Wolkenfetzen zeihen vorbei. Astor bleibt an meiner Seite, still, den Vöglen im Geäst lauschend. Ich suche Worte im Kopf, dieses Bild zu beschreiben, aber genau diesen Himmel habe ich schon einmal beschrieben, vor fast 16 Jahren. Hälfte des Lebens. Besser könnte ich es heute nicht schreiben. Es war damals nicht hier in R, irgendein Nachbarort, genau weiß ich es nicht mehr, ich sehe Szenen vor mir, die passen könnten, mich, als Schüler auf einer Party, wir waren viel draußen damals, unter freiem Himmel, oft bin ich getrampt über die Dörfer des Hunsrücks und vielleicht kommt daher meine Begesiterung für den Himmel, der überall anders, aber fast immer großartig ist...



Mainacht (1989)

Gestern abend hing der Mond
wie eine Goldorange
an den Ästen der Nacht.
Aber wir
starrten nur vor uns
in den roten Staub der Erde
und spürten:
Er hat uns nichts mehr zu sagen.

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